Nantes. Die Probleme in der Offensive waren einfach zu groß: Die Rhein-Neckar Löwen haben in der European League ihre erste Niederlage kassiert. Der Handball-Bundesligist unterlag am Dienstag beim HBC Nantes mit 25:32 (11:14) und beendete die Vorrunde punktgleich mit den Franzosen als Zweiter. Nantes gewann den direkten Vergleich, nachdem die Mannheimer das Hinspiel mit 36:32 für sich entschieden hatten.
In der Hauptrunde treffen die Löwen ab Februar auf Bundesligarivale TSV Hannover-Burgdorf und den polnischen Erstligisten Górnik Zabrze. Gustav Davidsson (6 Tore) und Juri Knorr (5) waren in Nantes beste Torschützen für die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze, die nur auf eine Angriffseffektivität von 32 Prozent kam.
Bei den Löwen startete Joel Birlehm zwischen den Pfosten - und der Torwart war auch mit Abstand der beste Spieler seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit. Nantes legte ein 2:0 (2.) vor und der Mannheimer Schlussmann sorgte in der Anfangsphase dafür, dass der Rückstand nicht ganz früh ganz groß wurde.
Der Bundesligist tat sich gegen die sehr aggressive und körperbetonte Deckung der Franzosen extrem schwer und kam selten zu klaren Abschlusschancen. Selbst in Überzahl verlor der Pokalsieger den Ball und kassierte das 4:7 (13.). Ärgerlich aus Sicht der Löwen: Mehrfach parierte Birlehm glänzend, aber jeweils gelangte der Abpraller zu Nantes - und die Franzosen nutzten ihre zweite Chance stets für einen Treffer.
Im Angriff fehlen Ideen
Mittelmann Juri Knorr war es, der die Löwen mit seinen Einzelaktionen im Spiel hielt, doch beim 5:9 (17.) musste Trainer Hinze angesichts der überschaubaren Offensivleistung seine erste Auszeit nehmen. Er brachte frisches Personal, so etwa Andreas Holst Jensen auf der halblinken Position. Doch der Däne strahlte von dort genauso wenig Torgefahr aus wie zuvor Olle Forsell Schefvert.
Keine Frage: Diese Position bleibt ein großer Schwachpunkt im Spiel der Mannheimer, bei denen Linksaußen Lion Zacharias dann auch noch zwei ganz klare Möglichkeiten ausließ. HBC-Keeper Viktor Hallgrimsson stand zu diesem Zeitpunkt bei einer Fangquote von 53 Prozent und acht Paraden. Oft hatten es ihm die Löwen allerdings auch nicht sonderlich schwer gemacht.
Nantes zog bis auf 11:6 (22.) davon, ehe sich die Badener ein wenig stabilisierten. Niclas Kirkeløkke traf nun aus dem Rückraum - und natürlich war immer wieder Birlehm zur Stelle. Der Arbeitsnachweis des Torhüters beim 11:14-Rückstand zur Pause: acht Paraden, was einer Fangquote von 36 Prozent entsprach.
Mit der Hereinnahme von Davidsson kam bei den Löwen nach dem Seitenwechsel für wenige Minuten mehr Dynamik in das Angriffsspiel - und der Schwede selbst brachte seine Mannschaft auf 14:15 (34.) heran. Kirkeløkke hatte anschließend sogar die Chance zum 16:16 (37.), scheiterte aber an Hallgrimsson.
Es folgten zwei Ballverluste und ein Fehlwurf von Forsell Schefvert, schon stand es wieder 19:15 (39.) für die Franzosen. Vier-Tore-Rückstand statt Ausgleich - und das alles in knapp zwei Minuten. So schnell kann es eben gehen.
Da Birlehm im zweiten Durchgang keinen Ball mehr zu fassen bekam, rückte nach 44 Minuten Mikael Appelgren zwischen die Pfosten. Doch auch er konnte in einer fatalen Schlussviertelstunde nicht verhindern, dass Nantes seinen Vorsprung ausbaute (25:20/48.).
Nun lief alles gegen die Badener: Der gute Davidsson traf den Pfosten, die Franzosen liefen den Gegenstoß - 26:20 (48.). Kirleløkke kassierte eine Zeitstrafe, die Löwen nahmen Appelgren vom Feld und kassierten einen Treffer ins leere Tor - 27:20 (50.). Im Angriff gingen den Löwen nun jegliche Kreativität und Durchschlagskraft ab, weshalb es auch nichts mehr mit einer Aufholjagd wurde.
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