Handball

Fan-Zuspruch macht Rhein-Neckar Löwen froh

Erstmals seit langer Zeit spielen die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag gegen den TVB Stuttgart wieder vor mehr als 10.000 Zuschauern. Das hat gleich mehrere Gründe, einer davon ist die ansteckende Spielfreude der Mannheimer

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Thorsten Hof
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Im Hinspiel traf Patrick Groetzki sieben Mal ins Stuttgarter Tor. © Sörli Binder

Mannheim. Wenn in den Hallen der Handball-Bundesliga irgendwo der Tabellenfünfzehnte auftaucht, hält sich die Euphorie normalerweise in Grenzen. Es sei denn es handelt sich um ein ewig junges Derby, die Zuschauer dürsten nach einer langen Pause nach ihrem Lieblingssport oder die Fans wollen eben unbedingt die ihr Team sehen, das ihnen das bietet, was Freude macht. Im Fall des ersten Heimspiels der Rhein-Neckar Löwen im neuen Handball-Jahr 2023 gegen den abstiegsbedrohten TVB Stuttgart (Sonntag, 16.05 Uhr, SAP Arena), für das schon jetzt mehr als 10 000 Karten verkauft wurden, dürften dabei vor allem die letzten beiden Erklärungsansätze in Frage kommen.

Ich denke schon, dass es wieder Spaß macht, uns zuzuschauen
Sebastian Hinze Löwen-Trainer

„Ich glaube, das ist eine Kombination“, bestätigt Löwen-Trainer Sebastian Hinze und verweist auf die letztlich positiven Nachwirkungen der WM, die lange Zeit ohne Löwen-Handball in der SAP Arena seit Weihnachten und nicht zuletzt auf die jüngsten Erfolge der Mannheimer. „Wir hatten ja auch schon im alten Jahr steigende Zahlen. Das ist sicher eine Bestätigung unserer Arbeit und die Art und Weise, wie wir die Heimspiele bisher angegangen sind“, will Hinze den Eigenanteil des Tabellenzweiten gar nicht erst kleinreden.

Keine Selbstverständlichkeit 

„Ich denke schon, dass es wieder Spaß macht, uns zuzuschauen“, sieht Hinze diesen ersten Teil des Löwen-Plans auf einem guten Weg: „Das gilt es jetzt wieder zu bestätigen. Es ist natürlich eine Extra-Motivation, dass wir direkt zum Start wieder vor so einer vollen Halle spielen dürfen“, freut sich der Architekt der neuen Löwen-Spielfreude.

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Und eine Selbstverständlichkeit sind diese Zahlen schließlich keineswegs. Nach den Corona-Einschränkungen - und abgesehen vom letzten Bundesliga-Spiel der Löwen-Legende Andy Schmid im vergangenen Juni - ist der Zuspruch für die Partie gegen die Schwaben im fünfstelligen Bereich vielmehr eine Rekordmarke in der jüngeren Geschichte des Bundesligisten, der in der verkorksten Saison 2021/22 zuletzt konsequent die Halle leergespielt hatte.

„Gibt nur eine Tabelle, die zählt“

Neben dem Spaß für die Fans haben die Löwen inzwischen aber auch wieder den sportlichen Erfolg nach Mannheim zurückgebracht. Auf Platz zwei mischen die Gelbhemden inzwischen munter im Quartett der besten Vier mit, das die Badener eigentlich erst im nächsten Schritt angreifen wollten. Diesem Braten traut Hinze entsprechend noch immer nicht so ganz und sieht sein Team über seinen eigentlichen Verhältnissen agieren - oder „überperformen“ wie es der 43-Jährige formuliert.

Aus der Tabellensituation ziehe das Team deshalb auch keine zusätzliche Motivation. „Es gibt nur eine Tabelle, die zählt - und das ist die am Ende der Saison“, betont Hinze, der in der Kabine auch noch keinen ausgemacht haben will, der die meisten Meister-Sprüche reißt. „Ich bin es auf jeden Fall nicht“, sagt der Löwen-Coach trocken.

Noch ein paar Fragezeichen

Entsprechend wollen die Gelbhemden ihr Programm weiter seriös abarbeiten und sich weder vom Tabellenstand der Stuttgarter noch vom Torfestival beim 43:30-Hinspielsieg blenden lassen. „Uns erwartet eine Mannschaft, die trotz der 30:32-Niederlage gegen Flensburg einen guten Start hingelegt hat. Auch die Nachverpflichtung von Kreisläufer Marino Maric scheint gut zu ihrer Spielidee zu passen“, hat Hinze beobachtet. „Das ist eine Mannschaft, die ganz viel hat und viel anbietet. Deshalb werden wir unseren Job sehr, sehr gut machen müssen und wollen von Anfang an selbst gut in unser Spiel kommen“, möchte Hinze an die jüngsten Auftritte in Hannover und Minden anknüpfen.

Personell gibt es aufgrund einer kleinen Krankheitswelle zwar noch ein paar Fragezeichen im Löwen-Kader. Mit über 10 000 erwartungsfrohen Fans im Rücken wäre es allerdings nicht das erste Mal, dass die Löwen etwaige Ausfälle über das Team kompensieren können - und für weitere Euphorie sorgen würden.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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