Handball

Diese Löwen-Talente sollen dem Nationalteam helfen

In den nächsten Länderspielen setzt Bundestrainer Alfred Gislason auf einige Toptalente. Dazu gehören auch Spieler der Rhein-Neckar Löwen

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Marc Stevermüer
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Philipp Ahouansou (links, hier im Trikot der Rhein-Neckar Löwen; momentan in Minden am Ball) steht vor seinem DHB-Debüt. © Uwe Anspach/dpa

Mannheim. Alfred Gislason denkt um. Das liest sich erst einmal wie ein kleiner Satz, es ist in Wirklichkeit aber ein ganz großer. Denn der Handball-Bundestrainer verjüngt die deutsche Nationalmannschaft nun nicht mehr nur behutsam, sondern an der einen oder anderen Stelle radikaler als erwartet.

Beim Lehrgang in dieser Woche sind mit Renars Uscins, Justus Fischer (beide TSV Hannover-Burgdorf), Max Beneke (VfL Potsdam/Füchse Berlin) und David Späth (Rhein-Neckar Löwen) gleich vier Spieler aus der U 21 dabei. Mit Ausnahme von Späth (reist weiter zur U 21) werden alle in den Länderspielen im Rahmen des EHF-Euro-Cups am Donnerstag (18.35 Uhr, live im ARD-Stream über sportschau.de) in Kristianstad gegen Schweden und am Sonntag (15.35 Uhr/live in der ARD) gegen den WM-Dritten Spanien in Berlin dabei sein. Hinzu kommt mit dem 21-jährigen Philipp Ahouansou, gerade von den Rhein-Neckar Löwen an GWD Minden ausgeliehen, eine weitere aufstrebende Kraft.

„Die jungen Leute haben in ihren Vereinen mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Wir sind sehr überzeugt von ihrem Talent“, sagt Gislason, der vor der Heim-EM nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft im Blick hat. Möglicherweise wird der eine oder andere U-21-Nationalspieler sogar eine Soforthilfe für das A-Team.

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Beispielsweise auf der Linkshänder-Position im Rückraum, wo Kai Häfner und Christoph Steinert in der Weltspitze nur bedingt konkurrenzfähig sind. Nun dürfen sich Beneke (19) und Uscins (20) bewähren, was als Signal an den erneut nicht berücksichtigten Fabian Wiede (29) gewertet werden darf.

Auf die Frage, ob der Berliner noch eine Zukunft beim Deutschen Handballbund (DHB) habe, antwortet Gislason deutlich: „Schwer zu sagen. Er wurde zuletzt nominiert und hat nicht zugesagt. Ansonsten möchte ich nicht darüber reden.“

DHB-Junioren dominieren

Ein Comeback von Kreisläufer Hendrik Pekeler deutet sich indes für den Herbst an. „Er möchte wieder für uns spielen“, berichtet der Bundestrainer: „Momentan ist ihm die Belastung aber zu hoch. Ein gesunder ,Peke’ könnte sehr wichtig für uns werden.“

In dieser Woche bekommt aber der Nachwuchs seine Chance, wobei der Bundestrainer die jungen Kräfte nicht nur aus purem Aktionismus heraus nominiert hat. Jeder dieser Hochbegabten steht für Qualität. Die Junioren-Nationalmannschaft feiert seit Monaten Siege in Serie - und zwar gegen Topnationen wie Spanien, Frankreich und Dänemark. Es wächst also etwas heran.

Bob Hanning, Geschäftsführer des Bundesligisten Füchse Berlin, einst DHB-Vizepräsident und als bedingungsloser Talentförderer bekannt, spricht von einem „Ausnahme-Jahrgang“. Im Juni steht die Junioren-WM in Deutschland an. Hanning legt sich bereits fest: „Wir werden den WM-Titel feiern.“

Für den Optimismus des 55-Jährigen gibt es allen Grund. Uscins und Fischer spielen beim Erstligisten Hannover regelmäßig, der Berliner Beneke kommt dank eines Zweitspielrechts beim VfL Potsdam zum Einsatz. Zwar in der 2. Liga, die aber stärker ist als die meisten ersten Ligen in Europa.

Und dann wäre da noch Torwart Späth. Die Löwen wurden zuletzt nicht mit, sondern wegen ihm Pokalsieger. Junioren-Bundestrainer Martin Heuberger sagt, dass man Späth für die Heim-WM 2027 „auf dem Zettel“ haben müsste. Es fehlt nach den jüngsten Eindrücken der Zusatz: „Spätestens.“

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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