Handball

Diese fünf Löwen sind der Heim-EM ganz nah

Eine EM im eigenen Land ist das Größte für einen Handballer. Diesen Traum können sich im Januar fünf Spieler der Rhein-Neckar Löwen erfüllen. Der Bundestrainer Alfred Gislason gab seinen erweiterten Kader bekannt

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Marc Stevermüer
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Juri Knorr ist der Kopf der deutschen Mannschaft. © Tom Weller / dpa

Mannheim. Solch eine Kadernominierung ist immer mit einer gewissen Spannung verbunden. Wer ist dabei? Wer fehlt? Gibt es gar eine dicke Überraschung? Es sind Fragen wie diese, die für Diskussionen sorgen. Erst recht vor einem großen Turnier, das für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) im Januar sogar noch ein wenig größer ausfällt. Denn die Mannschaft bestreitet eine Heim-Europameisterschaft. Da will natürlich jeder dabei sein. Etwas Größeres gibt es schließlich kaum.

Handball-Europameisterschaft: Bundestrainer Gislason gibt erweitertes Aufgebot bekannt

Bundestrainer Alfred Gislason gab nun sein erweitertes 35-köpfiges Aufgebot bekannt. Und um es vorwegzunehmen: Er verzichtete auf eine große Überraschung, sondern setzt auf bewährte Kräfte, zu denen gleich fünf Spieler der Rhein-Neckar Löwen gehören: Spielmacher Juri Knorr, Kreisläufer Jannik Kohlbacher, Rechtsaußen Patrick Groetzki sowie die Torhüter Joel Birlehm und David Späth. Voraussichtlich am 21. Dezember gibt Gislason seinen endgültigen Kader bekannt.

Spätestens dann wird auch klar sein, ob Groetzki die EM überhaupt spielen kann. Momentan leidet der 34-Jährige noch an einer Verletzung der Plantarfaszie in der Fußsohle, er selbst gibt sich aber optimistisch: „Es geht bergauf. Zwar nicht so rasend schnell, aber es geht in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis ich wieder auf dem Spielfeld stehe. Wenn es so weitergeht, denke ich, dass ich noch einige Spiele vor Weihnachten machen und in der körperlichen Verfassung sein werde, um an der Europameisterschaft teilnehmen zu können. Aber am Ende muss der Bundestrainer entscheiden.“

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An Spielmacher Juri Knorr führt bei der Handball-EM kein Weg vorbei

Wird Groetzki fit, dürfte er seinen Kaderplatz auf der Rechtsaußenposition neben Timo Kastening ebenso sicher haben wie Kreisläufer Kohlbacher. Und an Knorr führt ohnehin kein Weg vorbei. Der Spielmacher ist mit seinen 23 Jahren schon längst der Kopf der deutschen Mannschaft. Das sah man bei der WM in diesem Jahr, als er die die Auszeichnung als bester Nachwuchsspieler erhielt und mit seinen überragenden Leistungen maßgeblich zum fünften Platz der DHB-Auswahl beitrug.

Entsprechend ruhen die deutschen Hoffnungen nun erneut vor allem auf Knorr, der zuletzt auch in den Länderspielen gegen Ägypten (31:31 und 28:27) seinen Status als Unersetzbarer unterstrich. In beiden Partien gegen den Afrikameister war er mit sechs und sieben Treffern jeweils bester Feldtorschütze des deutschen Teams, bei dem sich nach wie vor sehr gute mit sehr schlechten Phasen abwechseln.

„Wir brauchen mehr Konstanz“, mahnt Knorr, der mit der deutschen Auswahl am 10. Januar (20.45 Uhr) vor mehr als 50 000 Zuschauern im Düsseldorfer Fußballstadion gegen die Schweiz in die Europameisterschaft startet. In Berlin folgen dann anschließend die beiden weiteren Vorrundenpartien gegen Nordmazedonien (14. Januar, 20.30 Uhr) und gegen Frankreich (16. Januar, 20.30 Uhr).

Handball-EM: Welcher Torhüter wird die Nummer zwei?

Nach auskuriertem Bandscheibenvorfall und Kurz-Comeback in der Nationalmannschaft Anfang November nominierte Gislason erwartungsgemäß auch Weltklasse-Torwart Andreas Wolff. Noch offen ist, wer die Nummer zwei wird. Mit Birlehm und Späth gibt es gleich zwei Kandidaten von den Löwen, beide zeigten zuletzt starke Leistungen. Möglicherweise nimmt der Bundestrainer auch drei Keeper mit.

Bei den Länderspielen gegen Ägypten war Späth dabei. Ein Fingerzeig? Der 21-jährige Senkrechtstarter glaubt das nicht: „Der Weg bis bis zur EM ist noch lang. Ich werde das tun, was ich beeinflussen kann: Gut trainieren und hoffentlich gut spielen.“ Aber natürlich beschäftigt er sich mit einer Nominierung: „Sein Land bei einem wichtigen Turnier zu vertreten, ist das Größte für einen Sportler.“

Neben Späth stehen mit Justus Fischer, Renars Uscins, Nils Lichtlein und Max Beneke gleich vier weitere U-21-Weltmeister im Aufgebot. Im Juli sicherte sich der deutsche Nachwuchs mit sieben Siegen in sieben Spielen den Titel. Auch deshalb sieht DHB-Sportvorstand Axel Kromer im 35er-Kader „Potenzial“ und verspricht, dass Handball-Deutschland im Januar eine „sehr ambitionierte Nationalmannschaft erleben“ wird. Möglicherweise sind dann immer noch fünf Löwen-Stars dabei.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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