Handball-Bundesliga

Die Rhein-Neckar Löwen sind zum Siegen verdammt

Von 
Marc Stevermüer
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Löwen-Trainer Ljubomir Vranjes in der SAP Arena. © Binder

Mannheim. Vom miesen, regnerischen und stürmischen Wetter in Deutschland bekam Ljubomir Vranjes zuletzt höchstens im Fernsehen oder auf seinem Smartphone etwas mit. Der Trainer der Rhein-Neckar Löwen weilte nämlich im Urlaub, entsprechend braun gebrannt trat er nach seiner Rückkehr in dieser Woche auch vor die Mannschaft, die zuvor mächtig geschuftet hatte.

Das Programm für die Profis des badischen Handball-Bundesligisten bestand überwiegend aus Kraft- und Athletikeinheiten – etwas anderes blieb den Löwen aber auch gar nicht übrig. Denn da Vranjes in der Sonne entspannte und es zudem keinen Co-Trainer mehr seit der Verpflichtung des Schweden im Januar gibt, fehlte schlichtweg auch das nötige Fachpersonal – wenngleich der Trainer vorab ein paar individuelle Dinge fürs Zusammenspiel in der Offensive vorbereitet hatte. Dennoch: Es bleibt ein Beigeschmack. Man hätte die zwei Wochen zwischen dem Heimspiel gegen den HC Erlangen und der anstehenden Begegnung am Sonntag (16.05 Uhr) gegen die HSG Wetzlar sicherlich auch nutzen können, um die Ideen des neuen Trainers mehr und mehr zu verinnerlichen.

Uwe Gensheimer als Trainer

Vranjes ist unterdessen bemüht, die Wichtigkeit der Arbeit im physischen Bereich herauszuheben. „Ich will, dass wir Druck auf den Gegner machen und nicht nach 15 Minuten wechseln müssen“, schwebt ihm weiterhin der Verzicht auf Abwehr-Angriff-Wechsel und ein entsprechend anstrengendes Spiel seiner Mannschaft vor.
Zu eben jenem Team wird in den nächsten drei Monaten, wahrscheinlich sogar bis zum Saisonende allerdings nicht mehr Uwe Gensheimer gehören. Zumindest nicht als aktiver Spieler. Der Weltklasse-Linksaußen kämpft mit einer entzündeten Achillessehne und übernahm zuletzt in Abwesenheit des Chefcoaches zusammen mit Athletiktrainer Florian Schulz die Leitung der Einheiten im Kronauer Trainingszentrum, wo auch Mikael Appelgren an seinem Comeback arbeitet.

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Vor wenigen Wochen äußerte sich Vranjes optimistisch, dass der Weltklasse-Torwart nach fast zweijähriger Verletzungspause und Eingriffen am Knie und an der Schulter voraussichtlich im März zurückkehren wird. An diesem Zeitplan könne bislang festgehalten werden, wie der Trainer verrät: „Es sieht gut aus, auch wenn es ein paar kleinere Rückschläge gegeben hat. Aber Mikael wird damit leben müssen.“ Soll heißen: Ganz schmerzfrei wird der Keeper vermutlich nie mehr sein.

Talente sollen Gensheimer ersetzen

Zuletzt nahm Appelgren auf der Bank der Löwen als eine Art Co-Trainer Platz. Inwieweit er diese Rolle künftig aber an Gensheimer abtreten muss, ist noch nicht ganz klar. „Ob Uwe nur seine Reha macht oder mir hilft, müssen wir noch entscheiden“, sagt Vranjes, der den Ausfall des Kapitäns als „harten Schlag“ für seine Mannschaft bezeichnet: „Uwe ist für uns sehr wichtig. Als Spieler und als Persönlichkeit in der Kabine oder auf dem Feld. Er wird uns fehlen.“ Wie übrigens auch sein etatmäßiger Vertreter Benjamin Helander, mit dessen Rückkehr der Trainer in „zwei, drei Wochen“ rechnet.

Bis dahin werden es der 18-jährige Lion Zacharias und der 17-jährige David Moré richten müssen. Vranjes spricht von einer „riesigen Chance“ für die beiden Nachwuchskräfte, denen er absolut vertraut – mal abgesehen davon, dass für den Trainer unabhängig von der Personalmisere auf der Linksaußenposition die Marschroute ohnehin klar ist: „Wir haben ein Heimspiel. Und das wollen wir gewinnen.“ Gelingt das nicht, dürfte auch noch über seinen Urlaub zu reden sein.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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