Mannheim. Mikael Appelgren empfand einfach nur „pure Freude“. Wofür es bei ihm persönlich am Samstagabend gleich zwei Gründe gab. Denn mit den Rhein-Neckar Löwen feierte er in der Handball-Bundesliga nicht nur einen beachtlichen 33:26 (15:10)-Sieg über den TBV Lemgo Lippe. Der schwedische Schlussmann sorgte höchstpersönlich mit einer Glanzleistung (17 Paraden) dafür, dass die Mannheimer vor 13.200 Zuschauern in der SAP Arena nicht ein einziges Mal in Gefahr gerieten. Keine Frage: Der stabile Auftritt macht Mut für das Final Four um den DHB-Pokal am 12. und 13. April in Köln, wo die Badener am Samstag im Halbfinale auf den THW Kiel treffen.
Appelgren sieht „riesengroßen Fortschritt“
Mit dem TBV hatten die Löwen in den vergangenen Jahren immer so ihre Probleme. Auch weil die Lipperländer in der Offensive sehr variantenreich und geduldig agieren. Mal greifen sie mit vier Rückraumleuten an, mal schicken sie den siebten Feldspieler auf die Platte. So war es auch am Samstag. Doch die Löwen waren einfach auf alles bestens vorbereitet.
„Gegen Lemgo ist es immer unangenehm. Aber wir sind nicht ängstlich geworden, sondern sind selbst nach vorne gegangen und haben das Ding fertig gemacht. Das ist ein riesengroßer Fortschritt für uns als Mannschaft“, sagte Appelgren und hatte dabei die vielen Spiele in Erinnerung, in denen die Mannheimer in der Vergangenheit in wenigen Minuten viel verspielten. Häufig passierte ihnen das auch gegen Lemgo. Oder gegen Eisenach. Zuletzt sammelte der zweifache Meister aber ausgerechnet in den Duellen mit diesen beiden Mannschaften vier Punkte ein. „Wir hatten das Feuer und die Mentalität, die uns in dieser Saison schon mal gefehlt haben“, sagte Appelgren.
Doch passend zum Saisonhöhepunkt mit der Pokal-Endrunde scheinen die Löwen sowohl ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen als auch ihre Form zu finden. Es verwunderte daher natürlich nicht, dass der überglückliche Appelgren die jüngsten zwei Siege als „top Vorbereitung“ für das nahende Pokal-Wochenende bezeichnete: „Wir haben gezeigt, dass wir da sind.“
Wieder „da“ sind auch Sebastian Heymann (Knochenödem) und Ivan Martinovic (Patellasehne). Nach überstandenen Verletzungen standen die beiden Spitzenkräfte erwartungsgemäß gegen Lemgo im Kader. „Ich hin froh, hier zu sein“, freute sich Heymann über das Ende seiner längeren Leidenszeit und blickte noch einmal zurück auf das Pokal-Viertelfinale gegen Eisenach im Dezember: „Ich habe mich damals nicht fit spritzen lassen, um dann vier Monate später im Halbfinale fehlen zu müssen. Das wäre für mich eine Katastrophe gewesen.“
Gegen Lemgo blieb Heymann dennoch außen vor und verharrte in der Zuschauerrolle auf der Bank, Martinovic stand hingegen in beiden Halbzeiten ein paar Minuten auf dem Feld. Es bestand allerdings auch keine Notwendigkeit, den Kroaten übermäßig zu belasten. Denn einerseits hatten die Löwen jederzeit alles unter Kontrolle, andererseits überzeugte sein Vertreter Jon Lindenchrone erneut. Seinen neun Treffern vor einer Woche in Eisenach ließ der Däne nun acht Tore folgen. Keine Frage: Nach vielen unglücklichen Auftritten in den zurückliegenden eineinhalb Jahren scheint sich der Linkshänder in seinen letzten Monaten bei den Löwen noch einmal von seiner besten Seite zeigen zu wollen.
Sonderlob für Halil Jaganjac
Für Martinovic war es ohnehin in Ordnung, nicht gleich wieder den Alleinunterhalter geben zu müssen. „Es ist für alle wichtig, dass wir nun mal komplett sind. Gefühlt sind jetzt zum ersten Mal in dieser Saison alle gesund“, freute sich der Kroate, dessen Landsmann Halil Jaganjac ein Kompliment vom Trainer bekam. Hinze: „Ich muss Halil loben. Er hat Energie reingebracht und unfassbar gut gedeckt hat. Was er geleistet hat, war sehr stark.“
Kurzum: Insbesondere auch Jaganjac sorgte dafür, dass die Mannheimer schnell auf 7:1 (10.) davonzogen und danach die Begegnung derart kontrollierten oder sogar dominierten, dass ihnen TBV-Trainer Florian Kehrmann Respekt zollte: „Was die Löwen mit ihrer Körpersprache und mit ihrer Power auf die Platte gebracht haben, konnten wir nicht verteidigen. Wenn ihnen das nächstes Wochenende wieder gelingt, haben sie gute Chancen.“ Beim Final Four in Köln.
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