Handball

Darum ist David Späth von den Rhein-Neckar Löwen ein Gigant ohne Grenzen

Bei David Späth reiht sich ein Höhepunkt an den nächsten. Nun steht der Handball-Torwart vor einer Olympia-Nominierung

Von 
Marc Stevermüer
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Emotionaler Torwart: David Späth von den Rhein-Neckar Löwen. © Noah Wedel/dpa

Mannheim. Ein wenig ungläubig schaut David Späth drein. Was einen ganz einfachen Grund hat. Denn der Torwart der Rhein-Neckar Löwen kann sein Glück kaum fassen. Es ist allerdings auch ein Glück, das er sich selbst erarbeitet hat. Der 22-Jährige steht kurz davor, mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen in Paris teilzunehmen. Im Prinzip hat er seine Nominierung sogar schon sicher. Auch wenn Bundestrainer Alfred Gislason seinen endgültigen Kader noch nicht bekanntgegeben hat. Doch zuletzt gehörte Späth immer zum Team.
„Hätte mich jemand vor einem Jahr gefragt, ob ich bei Olympia dabei bin, hätte ich vermutlich nur geschmunzelt. Das war so unglaublich weit weg. Und jetzt stehe ich so kurz davor“, sagt Späth, der seinen rasanten Aufstieg immer weiter fortsetzt. Momentan sieht es ganz einfach danach aus, dass es für seine Leistungen und damit auch für ihn keine Grenzen, schlichtweg kein Limit gibt.

Nach überstandener Kreuzbandverletzung avancierte der Pfälzer im April 2023 für die Löwen zum Helden im Pokalfinale, gewann kurz darauf mit der deutschen U21 den WM-Titel und spielte anschließend mit der A-Nationalmannschaft die Heim-EM. Bei den Löwen setzte sich der 22-Jährige gegen hochkarätige Konkurrenz durch. Späth darf getrost als Nummer 1a bezeichnet werden, Mikael Appelgren ist die 1b. Und Joel Birlehm verlässt den Verein.

„Ich will natürlich um jeden Preis in Paris dabei sein. Es gibt nichts Größeres, als sein Land repräsentieren zu dürfen – und dann auch noch bei den Olympischen Spielen, dem größten Sport-Ereignis der Welt. Es würde mich natürlich mit Stolz erfüllen, wenn ich wirklich nominiert werde“, bleibt Späth noch ein wenig vorsichtig. Weil ihm die finale Gewissheit fehlt. Doch eigentlich ist klar, dass er als Nummer zwei hinter dem gesetzten Andreas Wolff nach Paris reist.

„Wie sich alles in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, das macht mich sehr glücklich“, sagt Späth, der ein vom Ehrgeiz Getriebener ist: „Ich möchte immer besser und besser werden und weiß, dass ich noch nicht am Ziel bin und ich noch weiter hart arbeiten muss. Wenn ich mich ausruhe, könnte es sein, dass mich andere Spieler überholen. Deswegen werde ich einfach weitermachen, damit es genauso weitergeht.“ Und zwar immer weiter nach oben.

Dem Talentstatus ist Späth zweifelsohne längst entwachsen. „Er bringt Woche für Woche eine Topleistung auf die Platte“, schwärmt sein Kumpel und Teamkollege Juri Knorr. Normalerweise erreichen Torhüter ihr Leistungsmaximum erst ein wenig später in ihrer Karriere. Doch Späth bricht dieses ungeschriebene Gesetz. „Mit seinen 22 Jahren ist David schon sehr, sehr weit“, lobt Knorr, der ziemlich sicher gemeinsam mit Späth nach Paris reisen wird.

Beim Turnier in der französischen Hauptstadt und später in Lille gehören die Deutschen eher nicht zu den Favoriten. Doch natürlich gibt es ihn, den großen Medaillentraum. „Wir haben bei der EM gezeigt, was wir können. Wir sind bis ins Halbfinale gekommen und ich glaube, das zeigt uns, dass wir uns auf keinen Fall verstecken müssen“, blickt Späth auf das Heim-Turnier im Januar zurück. Nun soll es einen Schritt weiter nach oben gehen, also aufs Treppchen. Was schwer genug wird.

In der Olympia-Vorrunde bekommt es die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mit Slowenien, Spanien, Kroatien, Schweden und Japan zu tun. Sieht man einmal von den Schweden ab, gegen die das deutsche Team im Januar das Spiel um den dritten EM-Rang verlor, sind das allesamt keine übermächtigen Gegner. Mit Ausnahme von Außenseiter Japan kann die Mannschaft von Bundestrainer Gislason aber auch gegen jedes Team verlieren. Späth gibt sich dennoch zuversichtlich: „Wir haben gute Chancen und super Spieler. Bei so einem Turnier kann alles passieren, wenn man sich da erstmal in einen Lauf spielt. Ich bin sehr optimistisch.“

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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