Mannheim. Wenn Titelverteidiger Grün-Weiss Mannheim am Sonntag (11 Uhr) beim Aufsteiger BASF TC Ludwigshafen in die neue Tennis-Bundesligasaison startet, gehen die Mannheimer als Favorit in die Partie. Eine Rolle, die GW-Teamchef Gerald Marzenell in dieser Saison nur sehr ungern annehmen möchte. „Ludwigshafen ist eine Top-Mannschaft. Wir haben es in den vergangen drei Jahren zwar immer irgendwie geschafft die Meisterschaft zu holen, hatten in den entscheidenden Momenten aber auch das Glück auf unserer Seite – das darf man nicht vergessen“, meinte er.
Die Mannheimer Erfolgsmannschaft erlebte vor der Saison einen Umbruch. Für die Routiniers Tobias Kamke, Jeremy Jahn, Julian Lenz und Andreas Beck holte man keinen eins-zu-eins Ersatz, sondern setzte eher auf die Zukunft. Entsprechend wurden mit Max Rehberg, Philip Florig, Dominic Stricker und Valero Gimeno gleich vier hochveranlagte Talente verpflichtet. „Wir haben immer noch einen guten Stamm an gestandenen Spielern, wollen aber auch unsere Talente sukzessiv einsetzen – auch mit dem Risiko, mal zu verlieren“, betonte Marzenell und erläuterte diese Philosophie: „Das ist natürlich ein langfristiges Projekt. Die Jungs sollen in dieser Saison reinschnuppern, damit sie uns dann in drei, vier Jahren die nächste Meisterschaft gewinnen können.“
„Ein Fest für die Rhein-Neckar-Region“
Eine Vorgehensweise, die Marzenell mit einem prominenten Beispiel zusätzlich untermauerte: „Als Dominic Thiem zu uns kam, stand er auf Platz 320 der Weltrangliste, und wir wissen alle, was er dann für einen Weg gegangen ist“, sagte der 58-Jährige mit Blick auf den US-Open Sieger von 2020.
Der GW-Teamchef, der gleichzeitig auch Juniorennationaltrainer ist, bedachte beim Gespräch über die Nachwuchsspieler vor allem ein Talent mit reichlich Vorschusslorbeeren – Max Rehberg. „Max wird seinen Weg gehen. In fünf, sechs Jahren wird er ein Davis-Cup-Spieler sein“, ist Marzenell überzeugt.
Doch das ist noch Zukunftsmusik. Die Gegenwart heißt BASF TC Ludwigshafen, der bei seinem Bundesliga-Debüt gleich mal ein Zeichen setzen möchte. „Ich hätte dieses Derby ehrlich gesagt gerne erst in der Mitte oder am Ende der Saison gehabt. Aber so oder so wird dieser Spieltag ein Fest für die Rhein-Neckar-Region werden“, sagte Marzenell voller Vorfreude auf das mit 2000 Zuschauern ausverkaufte Duell.
Um dieses möglichst punktreich zu gestalten, setzt der Teamchef auf ein Erfolgskonzept der vergangenen Jahre: Kommunikation. „Wir sind mit allen unseren Spielern in Kontakt. Und zwar nicht erst kurz vor Saisonbeginn, sondern das ganze Jahr über“, betonte Marzenell. Damit schaffen die Mannheimer ein Gefühl der Nestwärme, das auch die Top-Spieler sehr zu schätzen wissen und sich entsprechend auf die Bundesliga-Tage freuen. So haben neben Bernabé Zapata Miralles, Maximilian Marterer und Dominik Koepfer auch der jüngst in Wimbledon ausgeschiedene Pedro Martinez – und damit vier gestandene Akteure – ihre Bereitschaft erklärt, in Ludwigshafen aufzulaufen. Spieler, von denen dann vor allem die Talente in der Mannschaft massenhaft lernen können.
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