Düsseldorf. Grün-Weiss Mannheim hat es verpasst, dem ungeschlagenen Tabellenführer Rochusclub Düsseldorf auf dem Weg zum Titel in der Tennis-Bundesliga ein Bein zu stellen. Mannheim unterlag auswärts knapp mit 2:4. Dass Düsseldorf noch nicht die große Titelsause starten konnte, lag am Sieg des TC Großhesselohe, der Düsseldorf auf den Fersen bleibt. „Das war ein großer Kampf. Die Matches waren auf Messers Schneide. Es war eine großartige Leistung von allen Spielern“, resümierte Teamchef Gerald Marzenell.
Die auf Mission erster Bundesliga-Titel der Vereinsgeschichte getrimmten Düsseldorfer hatten am Freitag das bessere Ende für sich. „Wir kennen das von den letzten Jahren. Wenn man die Meisterschaft vor Augen hat, gibt das noch mal einen Extra-Motivationsschub. Zudem waren viele Zuschauer da, die Düsseldorf gepusht haben“, war nach Robin Kerns Auffassung auch die mentale Komponente ein Vorteil für die Düsseldorfer, die nun am letzten Spieltag bei den abgestiegenen Ludwigshafenern (1:5 in Neuss) ein Remis zum Titelgewinn benötigen.
Der Tabellenführer sicherte sich gegen Grün-Weiss in den vier Einzeln durch die Bank weg souverän Satz eins und setzte Mannheim jeweils unter Zugzwang. Das bekam auch Robin Kern zu spüren. „Henri Squire hat sehr schnell und aggressiv gespielt, damit hatte ich anfangs meine Probleme. Das Schlüsselspiel war bei eigenem Aufschlag bei 4:4. Durch das Break hat er Auftrieb bekommen und ich hing hinterher. Es war heute nicht mein bestes Tennis“, sagte Kern, der als Trainer inzwischen nicht mehr den alltäglichen Rhythmus und die Vorbereitung eines Profis hat.
Unter der Woche gibt der 28-Jährige selbst Trainerstunden in seiner Tennisschule und kann somit in der Bundesliga am Wochenende befreit aufspielen. „Ich versuche, mir die Vorteile vor Augen zu führen, dass ich mir nicht mehr so viel Druck mache, wie wenn ich voll spiele. Ich will auf dem Platz Spaß am Tennis haben, was als Profi manchmal nicht der Fall ist, weil man es mehr als Arbeit sieht“, erklärt Kern seine neue Sicht auf den Tennissport.
Rehberg lässt Chancen aus
Ganz am Beginn seiner Karriere dagegen steht Max Rehberg. Der 18-Jährige benötigte ebenfalls einen Satz, um gegen den Slowaken Filip Horansky zu seinem Spiel zu finden. In den entscheidenden Momenten des zweiten Satzes nutzte das Talent seine Chancen zu Spielgewinnen nicht, spielte zu passiv und ließ sich in die Defensive drängen. Am Ende unterlag Rehberg in zwei Sätzen.
Auch für Daniel Cukiermann setzte es eine Zwei-Satz-Niederlage. Damit wartet der Israeli auch nach seinem dritten Einsatz im Einzel auf den ersten Erfolg für Grün-Weiss. Diesen errang dagegen Gerald Melzer prompt bei seinem ersten Auftritt in dieser Saison. Nach verlorenem ersten Satz drehte der Österreicher auf und besiegte den favorisierten Pablo Andujar-Alba. Melzer behielt auch im Match-Tiebreak die Nerven und brachte Mannheim auf 1:3 heran. Im Doppel mit Rehberg reichte es dagegen nicht zum Sieg.
Die vierte Saison-Niederlage für Grün-Weiss war besiegelt, nachdem Kern/Cukierman mit ihrem Doppel-Erfolg kurzzeitig die Hoffnung auf einen Punktgewinn nährten. Am letzten Spieltag empfängt Mannheim am Sonntag den TC Großhesselohe (11 Uhr) und kann bei einem Punktgewinn Düsseldorf Schützenhilfe leisten und zum Nachfolger krönen.
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