Tennis

Grün-Weiss Mannheim verliert 0:6: Kohlschreiber und Struff eine Nummer zu groß

Die Mannheimer Talente waren so gut wie chancenlos: Der TC Großhesselohe gewinnt am Neckarplatt problemlos - und wird dennoch nicht Meister. Der neue Champion in der Tennis-Bundesliga spielte wenige Kilometer entfernt

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Jörg Aberle
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Ein Mann für die Zukunft: Mannheims Philip Florig sammelte gegen den Großhesselohe seine ersten Erfahrungen auf dem Center Court. © Michael Ruffler/Pix

Mannheim. Der Nachfolger für den Thron der Tennis-Bundesliga ist gefunden. Nachdem Grün-Weiss Mannheim den Meistertitel seit 2018 innehatte, darf sich seit Sonntag der Rochusclub Düsseldorf erstmalig in der Vereinsgeschichte mit der Meistertrophäe schmücken. Die Düsseldorfer zitterten sich bei Absteiger Ludwigshafen zu einem 4:2-Sieg. Verfolger TC Großhesselohe, der noch auf einen Ausrutscher hoffte, hatte da seine Hausaufgaben bereits gemacht und Grün-Weiss mit 6:0 geschlagen. Die erfahrenen Recken der Münchner hatten den jungen Wilden von Mannheim kaum Chancen gelassen und sicherten sich am Neckarplatt die Vizemeisterschaft.

Premiere auf dem Center Court

„Es hat einfach nicht sollen sein. Die Spieler haben alles gegeben gegen Weltklasse-Spieler auf der anderen Seite“, fasste Gerald Marzenell zusammen. Kurzfristig musste Mannheims Teamchef auf Bernabe Zapata Miralles verzichten. Der Spanier gewann zeitgleich das Challenger Turnier in Meerbusch. Ohne den 25-Jährigen und den am Freitag siegreichen Gerald Melzer schlug erneut die Stunde der Talente von Grün-Weiss. Marzenell nutzte die Gelegenheit und ließ Philip Florig und Max Rehberg auf dem Center Court ran. Diese trafen allerdings auf Routiniers des deutschen Tennis und erhielten eine Lehrstunde. „Es war viel auf einmal heute. Heimpremiere, Center Court und dann noch gegen so einen Spieler wie Philipp Kohlschreiber zu spielen“, sagte Florig nach seiner deutlichen Niederlage. Der 18-Jährige wirkte über das gesamte Match angespannt und konnte nicht an seine gewohnten Leistungen anknüpfen. Der 38-jährige Kohlschreiber war im vermutlich letzten Match seiner Karriere zudem ein unbezwingbarer Gegner und ging in dieser Saison aus allen seinen acht Einzeln als Sieger hervor.

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Nach Florig hatte auch Rehberg seine Mühe, auf dem Center Court ins Match gegen Peter Gojowczyk zu finden. „Die Gegner spielen auf einem höheren Niveau und starten vom ersten Punkt an direkt durch. Ich arbeite daran, es besser zu machen“, suchte Rehberg noch nach dem Rezept, von Beginn an mit den erfahrenen Gegnern mithalten zu können. Im zweiten Satz war es dann ein Duell auf Augenhöhe. Rehberg kämpfte sich ins Match, spielte aggressiver und riss das Publikum mit. „Es war ein cooles Erlebnis, auf dem Center Court zu spielen. Ich hatte nicht erwartet, dass ich schon in dieser Saison so viele Matches spielen werde. Darauf kann ich aufbauen“, sagte der erst 18-Jährige nach seiner Premieren-Saison bei Grün-Weiss.

"Hatte so ein Jahr erwartet"

Auf dem Nebenplatz hatte Mannheims Robin Kern Matthias Bachinger am Rande einer Niederlage. Nach siegreichem ersten Satz war der zweite Durchgang lange Zeit offen, doch Kern kassierte das Break zum ungünstigsten Zeitpunkt – 5:7. Im Match-Tiebreak unterliefen Kern dann zu viele vermeidbare Fehler. Ebenfalls den Sieg zum Greifen nah hatte Daniel Cukierman gegen den Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff. „Daniel hat sein bestes Saison-Match im Einzel gespielt. Es war eine Klasse-Leistung gegen Struff“, zollte Marzenell dem Israeli Respekt, der letztlich eine 7:3-Führung im Match-Tiebreak nicht nach Hause brachte. Auch die beiden Doppel gingen leer aus. Es sollte einfach nicht sein für Grün-Weiss.

„Ich bin mit der Saison zufrieden. Ich hatte so ein Jahr erwartet. Weiter oben mitzuspielen wäre eine große Überraschung gewesen. Wir brauchen noch mal ein, zwei Jahre, dann können wir wieder um die oberen Plätze mitspielen“, zog Marzenell ein erstes Fazit nach Rang sieben.

Redaktion

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