Essen. Am Ende war alles wie immer in den vergangenen Jahren. Nach dem letzten Doppel und genutztem Matchball riss Tobias Kamke die Arme nach oben, klatschte mit seinem Mitspieler ab und jubelte über einen deutlichen 5:1-Erfolg seines Teams. Einziger Haken daran: Inzwischen spielt der 36-Jährige nicht mehr beim amtierenden Meister Grün-Weiss Mannheim, sondern bei Aufsteiger TC Bredeney und besiegelte damit die dritte Saisonniederlage des Mannheimer Tennis-Bundesligisten.
„Wir hatten Pech heute. Die Niederlage ist zu hoch ausgefallen“, haderte Teamchef Gerald Marzenell, der auf Pedro Martinez verzichten musste. Der Spanier rückte anstelle von Rafael Nadal beim Turnier in Montreal ins Hauptfeld nach.
Einzel: Mats Moraing – Bernabe Zapata Miralles 6:3,4:6,10:8; ...
Einzel: Mats Moraing – Bernabe Zapata Miralles 6:3,4:6,10:8; Lucas Miedler – Maximilian Marterer 4:6,3:6; Tobias Kamke – Philip Florig 6:1,7:6(6); Peter Heller – Robin Kern 5:7,6:4,10:1.
Doppel: Moraing/Kamke – Zapata Miralles/Marterer 6:2,3:6,10:6; Miedler/J. Melzer – Florig/Kern 6:4,6:4.
Bereits der Start misslang aus Sicht von Grün-Weiss. Der 18-jährige Philip Florig unterlag gegen Kamke, der in seinen neun Jahren am Neckarplatt drei Meisterschaften gewann. Nach klarer Angelegenheit im ersten Satz kämpfte sich Florig zurück ins Match und erspielte sich einen 5:2-Vorsprung. „Philip hat im zweiten Satz lange geführt. Da fehlen ihm dann einfach die fünf Prozent Erfahrung, um den Satz zu Ende zu bringen“, analysierte Marzenell die verpasste Chance. Im Tiebreak war die Ausgangslage dann erneut günstig für Grün-Weiss, doch Kamke spielte sich in einen Rausch und wehrte drei Satzbälle von Florig ab. „Tobi hat dann im Tiebreak sehr gut gespielt. Er hat er in dieser Saison noch gar kein Einzel verloren, aber Philip hatte ihn am Rande einer Niederlage“, war Marzenell mit dem Spielniveau seines Talents mehr als zufrieden.
An Position vier zeigte Robin Kern über weite Strecken eine gute Leistung gegen Peter Heller. Mit seinem starken Aufschlag im Rücken baute Kern die Ballwechsel klug auf und vollendete diese nicht selten mit einem platzierten Volley am Netz. Im letzten Aufschlagspiel gelang Kern dann das erste Break zum 7:5-Satzgewinn. Beim Stand von 4:4 im zweiten Satz erwischte es dann erstmalig Kern bei eigenem Aufschlag. Die Folge war der Satzverlust. Mit der Niederlage von Florig auf dem Nebenplatz im Hinterkopf startete Kern in den Match-Tiebreak und verlor plötzlich den Faden – und ging mit 1:10 unter. „Robin hat eine sehr gute Leistung abgeliefert“, lobte Marzenell trotz des unglücklichen Endes.
Nach den zwei Niederlagen ruhten die Hoffnungen auf Bernabe Zapata Miralles. Der Spanier brauchte aber bis Mitte des zweiten Satzes, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die drohende Zwei-Satz-Niederlage gegen Mats Moraing wendete der Rechtshänder gerade noch so ab. Im Match-Tiebreak verspielte der 26-Jährige dann eine 7:5-Führung mit eigenem Aufschlag und musste sichtlich frustriert die dritte Niederlage des Tages einstecken. Einzig Maximilian Marterer punktete für Mannheim. Der 27-Jährige dominierte in seinem Match gegen Lucas Miedler und siegte verdient in zwei Sätzen. Den beiden Doppeln gelang kein weiterer Erfolg.
Zum Saisonabschluss warten auf Mannheim noch zwei schwere Brocken. Am Freitag (13 Uhr) spielt Grün-Weiss beim Tabellenführer Rochusclub Düsseldorf, ehe sonntags am letzten Spieltag der Zweite aus Großhesselohe empfangen wird.
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