Eishockey - Matthias Plachta ist seit seinem Tor am Dienstag beim 4:3 gegen Berlin alleiniger Topscorer in der Clubhistorie der Adler Mannheim

Titelmission ist Adler-Stürmer Plachta wichtiger als der Meilenstein

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Christian Rotter
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© Michael Ruffler

Mannheim. Matthias Plachta (Bild) ist auf einer Mission. In den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga gibt es keinen Blick nach links oder rechts, der Fokus muss stets auf den Sport gerichtet sein. Was passiert, wenn man diesen verliert, erlebten die Adler Mannheim im zweiten Halbfinalspiel am Freitag, als sie gegen die Eisbären Berlin das letzte Drittel mit sage und schreibe 1:5 abgaben und am Ende trotz langer 2:1-Führung noch mit 3:6 unterlagen.

Die Mannschaft von Trainer Bill Stewart zeigte allerdings eine starke Reaktion und ließ auf die Nackenschläge zum Auftakt zwei Siege folgen. Das 4:3 am Dienstagabend im Tollhaus SAP Arena leitete Plachta mit dem 1:0 (6.) ein. Für den 30-Jährigen war der Treffer nur eine Randnotiz, allerdings wusste er, dass er nicht nur für die Statistiker eine große Rolle spielte: Mit nun 336 Scorerpunkten im Adler-Trikot überflügelte Plachta Christoph Ullmann, er ist mit 142 Toren und 194 Vorlagen nun alleiniger clubinterner Rekordhalter. „Das ist natürlich schon eine coole Sache“, sagte der Nationalspieler, der mit dem DEB-Team vor vier Jahren den Silber-Coup bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang feierte. „Ich hätte aber nichts dagegen gehabt, wenn ich das schon während der Hauptrunde geschafft hätte. Dann hätte ich mich intensiver darüber freuen können. Jetzt ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt dafür – vielleicht ja dann im Sommer, wenn ich das reflektiere.“

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Plachta ist eines der Gesichter des Clubs. In Nordamerika werden solche Profis, die bei einem Verein nicht wegzudenken sind, „Franchise Player“ genannt. Der gebürtige Freiburger wechselte 2006 aus dem Schwenninger Nachwuchs nach Mannheim, seinen ersten Profieinsatz im Adler-Trikot absolvierte er in der Saison 2009/10. Mit den Blau-Weiß-Roten feierte er 2015 die Erlösung, als unter Trainer Geoff Ward nach Jahren des sportlichen Misserfolgs endlich die Meisterschaft in die Eishockey-Stadt zurückgebracht wurde. Mit fünf Toren und sieben Assists hatte er in den Play-offs 2019 großen Anteil daran, dass im Premierenjahr von Coach Pavel Gross ebenfalls der Titel gefeiert wurde. Schon damals bildete er mit Andrew Desjardins und David Wolf den physisch stärksten Mannheimer Angriff. Und so war es wohl Schicksal, dass am Dienstagabend dieses Duo Plachtas Meilenstein vorbereitete: Desjardins gewann das Bully in der Offensivzone, Wolf setzte energisch nach, gewann den entscheidenden Zweikampf und fand mit seinem Pass den Schläger seines langjährigen Mitstreiters.

Vor wenigen Tagen hätten es nur die Wenigsten für möglich gehalten, dass die Adler am Einzug in die Finalserie schnuppern würden. Plachta verlor den Glauben nicht – und lobt die Arbeit von Interimstrainer Bill Stewart: „Bill versucht, es einfach zu halten. Er ist ein lockerer Typ, der ehrlich mit den Spielern umgeht.“ Diese Ansprache haben die Adler nach der Entlassung von Gross wohl gebraucht. Sie hat dafür gesorgt, dass der Titeltraum lebt. 

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