Ingolstadt. Der Jubel war groß bei den Adlern Mannheim. Als der 3:2 (1:0, 0:1, 1:1, 0:0, 1:0)-Erfolg nach Penaltyschießen beim ERC Ingolstadt unter Dach und Fach war - der erste Sieg in der Deutschen Eishockey Liga seit dem 31. Oktober - riss Torhüter Felix Brückmann die Arme jubelnd in die Höhe, seine Mitspieler stürmten mit breitem Grinsen auf ihn zu. Und während sie sich erleichtert in die Arme fielen, skandierten die zahlreich mitgereisten Mannheimer Fans ausgelassen „Auswärtssieg“.
Keine Frage, bei den Blau-Weiß-Roten war die Erleichterung nach zuletzt sieben Niederlagen in den vergangenen acht Pflichtspielen fast schon bis in die Quadratestadt zu hören. „Es waren letztlich einfach nur zwei Punkte. Jetzt wollen und müssen wir die nächsten Schritte gehen und mal eine Siegesserie starten“, sagte Brückmann, der alle drei Penaltys entschärfte, während Matthias Plachta als einziger traf. Der Siegtorschütze schob dann aber hinterher: „Vor allem die Art und Weise, wie wir heute gewonnen haben, war sehr wichtig.“
Schritte in die richtige Richtung
Das sah auch Adler-Cheftrainer Johan Lundskog so. „Wir haben hier eine tolle Truppe beisammen. In den vergangenen Spielen lief viel gegen uns, aber die Jungs haben jeden einzelnen Tag sehr hart gearbeitet, um das Ruder herumzureißen. Das war ein Charaktersieg.“
Die Adler machten am Sonntagnachmittag viele Schritte in die richtige Richtung. Das fing bereits im ersten Drittel an. Die Mannheimer stellten vor diesem Spieltag das zweitschlechteste Team der Liga im ersten Abschnitt - gemessen an erzielten Toren und Gegentoren. In Ingolstadt war davon jedoch nur wenig zu sehen. Zwar war der Start der Adler alles andere als gut, sie hatten diesmal jedoch das Glück auf ihrer Seite, als ERC-Spieler Daniel Pietta das Kunststück fertigbrachte, den Puck am leeren Tor vorbei zu schieben (1.).
Die Mannheimer machten es besser: Tyler Ennis spielte einen sehenswerten Pass aus der Drehung an den langen Pfosten, dort stand Linden Vey völlig alleine und drückte den Puck zur 1:0-Führung über die Linie (5.). Erneut Vey, Plachta und David Wolf (alle 12.) hätten diese sogar weiter ausbauen können, scheiterten jedoch an ERC-Schlussmann Michael Garteig.
Ingolstadt – Adler 2:3 n.P.
- Drittelergebnisse: 0:1, 1:0, 1:1, 0:0, 0:1.
- Die Adler: Brückmann – Reul, Jokipakka; Holzer, Murray; Gildon, Gilmour; Pilu – Kühnhackl, Maximilian Eisenmenger, Hännikäinen; Plachta, Vey, Wolf; Fischbuch, Gaudet, Ennis; Proske, Magnus Eisenmenger, Thiel.
- Tore: 0:1 Vey (4:23), 1:1 St. Denis (39:20), 2:1 Rowe (41:40), 2:2 Kühnhackl (45:59), 2:3 Plachta (im Penaltyschieißen).
- Schiedsrichter: Sirko Hunnius und Gordon Schukies.
- Zuschauer: 4287.
- Strafminuten: Ingolstadt: 10 – Mannheim: 18.
- Nächstes Spiel: Adler – Rapperswil-Jona Lakers (Dienstag, 19.30 Uhr, CHL-Achtelfinal-Rückspiel).
Einen Aufreger gab es in der 16. Minute, als Maximilian Eisenmenger - just von der Strafbank gekommen - nur durch einen überharten Check von ERC-Spieler Maury Edwards gegen den Kopf an einem kontrollierten Abschluss gehindert werden konnte. Das Verstörende: Die Unparteiischen Sirko Hunnius und Gordon Schukies sahen in diesem Einsteigen kein Foulspiel. Mehr noch: Das Duo war sich in seiner Entscheidung so sicher, dass es nicht einmal den Videobeweis zurate zog, um sich den Zweikampf in verlangsamter Geschwindigkeit anzuschauen.
Eisenmenger konnte zwar weiterspielen, doch statt selbst in Überzahl zu agieren, kam Ingolstadt wieder auf. Doch Brückmann verhinderte gegen Travis St. Denis (19.), Wayne Simpson und Mirko Höfflin (beide 20.) jeweils den Ausgleich.
Nachvollziehbar, dass die Adler mit der Schiedsrichterleistung bis hierhin nicht zufrieden waren. Dass Wolf, der nach seinem Stockschlag den Unparteiischen noch ein paar Worte mitgab, aber mit einer vierminütigen Strafzeit auf der Sünderbank Platz nehmen musste, war dennoch vermeidbar.
Allgemein nahmen die Blau-Weiß-Roten wieder zu viele Strafenminuten. Zwölf waren es bereits nach 35 Minuten. Zwar zeigten die Mannheimer, die in den vergangenen sieben Spielen das schlechteste Unterzahlspiel der Liga stellten, mit mindestens einem Mann weniger eine stabile Leistung, nahmen sich durch die Strafen aber immer wieder selbst den Rhythmus.
Der Ausgleichstreffer von St. Denis 40 Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels war da nur folgerichtig. „Das war schon ein Nackenschlag“, gab Brückmann zu. Einer, den Ingolstadt durch Andrew Rowe zur 2:1-Führung (42.) nutzte.
Doch die Adler schlugen zurück - und das ausgerechnet in ihrem zuletzt so schwachen Überzahlspiel: Nach einem Schuss von Daniel Fischbuch schoss Tom Kühnhackl den Puck mit der Rückhand aus der Luft zum 2:2 ein (46.). „Das war auch ein bisschen Glück“, gab Kühnhackl zu: „Letztlich war wichtig, dass wir als Team eine gute Leistung zeigen und uns wieder mal auf Felix verlassen konnten.“ Der Rest war pure Erleichterung.
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