Eishockey

Neuzugang Taro Jentzsch jetzt bereit für die Adler Mannheim

Von 
Christian Rotter
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Ab der kommenden Saison für die Adler Mannheim am Puck: Taro Jentzsch (hier noch im Trikot der Iserlohn Roosters) unterschrieb in Mannheim bis 2025. © Michael Ruffler

Mannheim. Er absolvierte die Vorbereitungsspiele, flog auch mit der Nationalmannschaft nach Helsinki - doch zu einem WM-Einsatz sollte es nicht kommen. Taro Jentzsch, der zur neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga von den Iserlohn Roosters zu den Adlern nach Mannheim wechselt, verbuchte die Wochen im Kreise des DEB-Teams dennoch als wertvolle Erfahrung. "Die Zeit war super-cool, ich ärgere mich aber schon noch darüber, dass es nicht zu einem WM-Einsatz gereicht hat. Das Eishockey war ein großer Unterschied zur U-20-WM, alles war viel schneller", bilanziert Jentzsch, der am Samstag seinen 22. Geburtstag feierte.

Jentzsch sammelt wichtige Erfahrungen bei der Nationalmannschaft

Der gebürtige Berliner ist niemand, der eine Herausforderung scheut. Seit in ihm die Entscheidung reifte, dass er es mit einer Profi-Karriere probieren will, ließ er nichts unversucht, nahm Entbehrungen in Kauf. Jentzsch wurde im Nachwuchs des ESC Preussen in Berlin ausgebildet, im Jahr 2016 zog er ausgerechnet zum Lokalrivalen Eisbären weiter. "Ich hätte eigentlich schon gerne meine Karriere bei den Preussen fortgesetzt. Das war mein Verein, bei dem ich angefangen habe und wo ich das Umfeld kannte. Bei den Preussen konnte ich aber nur Schüler-Bundesliga-B spielen, bei den Eisbären Schüler-Bundesliga-A. Das war der Grund für den Wechsel", betont der Rechtsschütze, der zwei später seine Heimatstadt verließ und in der Salzburger Nachwuchsakademie den nächsten Schritt ging. Auch dies war seine ganz bewusste Entscheidung: Die Deutsche Nachwuchsliga schien für ihn nicht das Richtige zu sein.

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"Da mir Salzburg angeboten hat, mit der U 18 in der tschechischen Liga zu spielen, wollte ich das mal ausprobieren. Es hat großen Spaß gemacht. Ich weiß nicht, ob die Liga besser ist, aber die Auslandserfahrung war es wert", sagt Jentzsch im Rückblick. 2018 wagte der Stürmer sogar den Sprung über den großen Teich, er wechselte zu den Sherbrooke Phoenix in die Quebec Major Junior Hockey League. "In diesen zwei Jahren habe ich viel gelernt. Ich bin erwachsener, reifer geworden", betont Jentzsch, der in Kanada in einer Gastfamilie lebte: "Sie hatte zwei eigene Kinder - das war wie meine zweite Familie. Im Nachwuchssystem wurdest du behandelt wie ein Profi, die Organisation war auf DEL-Niveau." Mit Stéphane Julien, der unter anderem einige Jahre für die Kölner Haie verteidigte, hatte er einen Trainer, mit dem er sich auch mal auf Deutsch unterhalten konnte, in der Kabine wurde sonst nur Französisch gesprochen.

Die Erfahrung drüben empfehle ich jedem. Du spielst vor 10 000 Zuschauern - und das mit gerade mal 17 Jahren. Es war einfach unglaublich!", erinnert sich Jentzsch an zwei Jahre, die nach eigener Aussage die bislang besten in seiner noch jungen Karriere waren.

Zunächst Angebot der Roosters angenommen  
Vor zwei Jahren ging es zurück in die Heimat - und schon damals wäre er fast in Mannheim gelandet. Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara stand in Kontakt mit dem schnellen Außenangreifer, allerdings zog dieser ein Angebot der Iserlohn Roosters vor. In erster Linie war das keine Entscheidung gegen Mannheim, sondern eine für seine weitere Entwicklung. "Ich bin davon ausgegangen, dass ich bei den Roosters mehr Spielpraxis erhalten würde, weil der Mannheimer Kader doch etwas besser besetzt ist als der Iserlohner. Für die Adler fühlte ich mich noch nicht ganz bereit. Ich bin damit zufrieden, wie ich es bislang gemacht habe", sagt er.

Die Adler ließen allerdings nicht locker. Alavaara verfolgte Jentzsch' Werdegang, der Kontakt riss nicht ab. Dieses intensive Bemühen beeindruckte den Jung-Nationalspieler, der sich daher auch gegen ein Angebot der Eisbären Berlin entschied. "Das Interesse von Axel und den Adlern war einfach sehr groß, das aus Berlin kam da nicht mit. Ich glaube, mit Mannheim habe ich die richtige Entscheidung getroffen", sagt der 22-Jährige, der mit seiner Freundin bereits ein Haus im Stadtteil Rheinau bezogen hat und es kaum erwarten kann, dass es endlich losgeht. Und wer weiß: Vielleicht klappt es nach einer guten Saison im Adler-Trikot ja auch mit dem WM-Debüt.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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