Mannheim. Die Adler Mannheim sind in der Deutschen Eishockey Liga noch auf der Suche nach ihrer Form. Zwar gelang der Mannschaft von Cheftrainer Pavel Gross am Mittwochabend ein 3:1-Erfolg über die Straubing Tigers, das Spiel an sich zeigte aber noch viele Leistungsschwankungen. Adler-Neuzugang Markus Hännikäinen konnte allerdings überzeugen – und das, obwohl er einen Kaltstart hinlegte.
Der lebensfrohe Finne lachte über das ganze Gesicht, als er in der Mixed Zone vor die Pressevertreter trat. Zumindest ließen das seine strahlenden Augen über der FFP2-Maske gut erahnen. Dabei war der 28-Jährige zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 24 Stunden in Mannheim: Erst am Dienstagabend kam er von Helsinki aus in der Quadratestadt an. „Es ging alles sehr, sehr schnell. Eigentlich war ich darauf eingestellt, Play-offs in der KHL zu spielen. Aber jetzt bin ich sehr froh hier zu sein und einfach Eishockey spielen zu dürfen“, sprudelte es aus ihm förmlich heraus.
Zwei Monate ohne Einsatz
Die Play-offs in der KHL (Kontinental Hockey League, Anm. d. Red.) fielen für ihn flach, weil sich sein Verein Jokerit Helsinki wegen des Krieges in der Ukraine vom Spielbetrieb zurückzog. Die Entscheidung, gegen Straubing kurzfristig zu spielen, fällte er selbst. Die Freude darauf war entsprechend groß. Kein Wunder, liegt seine letzte Partie doch bereits zwei Monate zurück. „Die Covid-Situation in der KHL war schwierig. Die Liga hat die Hauptrunde knapp drei Woche vor den Olympischen Spielen vorzeitig beendet“, sagte er.
Von einem fehlenden Spielrhythmus war beim Stürmer aber nichts zu erkennen. Mit viel Einsatz und auffällig guter Puckkontrolle gab er dem Adler-Spiel jede Menge positive Impulse. „Er ist ein super Skater und kann uns auf jeden Fall weiterbringen“, lobte Adler-Trainer Pavel Gross, der sich nicht weiter über das Interesse des tschechischen Eishockeyverbandes an seiner Person äußern wollte, seinen Neuzugang. Dieser krönte seine Leistung mit seinem Treffer zum 2:0 (12.). Doch der soll nur der Anfang gewesen sein: „Wir haben hier die Chance, die Meisterschaft zu gewinnen und das motiviert mich“, erklärt der Finne auch seinen Wechsel nach Mannheim.
Dass bis zu einer eventuellen Meisterschaft noch jede Menge harter Arbeit vor den Adlern liegt, weiß Hännikäinen. Und das hat man auch den Mannheimern am Mittwochabend phasenweise deutlich angesehen. Trotz des zweiten Sieges in Folge, hielt der berühmte Schlendrian immer wieder Einzug. „Wir haben uns nach dem 3:0 etwas ausgeruht. Das weiß jeder, dass man das nicht machen sollte, aber es passiert leider doch und summiert sich dann. Offensichtlich war, dass wir nicht mehr so viel Schlittschuh gelaufen sind“, legte Adler-Torwart Felix Brückmann, der seine Mannschaft vor einen früheren Gegentreffer bewahrte, den Finger in die Wunde. Er konnte der Art und Weise aber auch etwas Positives abgewinnen: „Jetzt geht es auf die Zielgerade der Hauptrunde und mit Blick auf die Play-offs brauchen wir Sachen, an denen wir arbeiten können, um dann zum richtigen Zeitpunkt richtig ins Rollen zu kommen.“
Duo fällt längerfristig aus
Auf der Zielgeraden erst einmal nicht mithelfen können indes die Adler-Stürmer Lean Bergmann und Matthias Plachta. Während Bergmann sechs bis acht Wochen ausfällt, wird Plachta den Adlern voraussichtlich fünf Wochen fehlen. Gut, dass die Adler mit Hännikäinen im Sturm nachgelegt haben.
Auf seinen nächsten Einsatz muss der Angreifer allerdings noch bis Montag warten. Denn das Spiel am Freitag bei den Augsburger Panthern wurde abgesagt. Die bayerischen Schwaben können wegen mehreren Coronainfektionen keine spielfähige Mannschaft stellen. Ob die Partieüberhaupt nachgeholt werden kann, ist unklar.
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