Eishockey

Ilari Melart will in Mannheim seine Titelsammlung erweitern

Von 
Christian Rotter
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Finnische Abwehrpower für die Adler Mannheim: Neuzugang Ilari Melart (l.) mit Joonas Lehtivuori. © Sörli Binder

Finnischer Meister 2011, schwedischer Meister 2021 - deutscher Meister . . .? Ilari Melart lacht, wenn er mit seinen bisherigen Titelgewinnen konfrontiert wird. Während manche Spieler in ihrer Karriere nie einen Pokal in die Höhe stemmen konnten, weil trotz individueller Klasse das Timing nicht stimmte, ging für den 32-Jährigen schon zweimal ein Sportlertraum in Erfüllung. „Noch einmal soll aber nicht so viel Zeit vergehen. Ich bin auch deswegen zu den Adlern gewechselt, weil ich weiß, dass ich mit diesen Jungs an meiner Seite ganz viel erreichen kann“, betont der 1,90-Meter-Hüne.

Im Frühjahr stand Melart noch mit den Växjö Lakers in der schwedischen Topliga SHL ganz oben, seinen Wechsel nach Deutschland begreift er aber nicht als Rückschritt. „Vor zehn Jahren wäre das vielleicht noch zurecht so aufgefasst worden“, sagt der Linksschütze, der in der Vorbereitung mit Korbinian Holzer ein Abwehrpärchen bildete. „Aber jeder, der sich auch nur einigermaßen in unserem Sport auskennt, hat die rasante Entwicklung des deutschen Eishockeys mitbekommen.“

Mann mit gutem Schuss

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Klar: Als Abwehrspieler ist es Melarts erste Bürgerpflicht, vor dem eigenen Kasten aufzuräumen, sich in Schüsse zu werfen, nichts anbrennen zu lassen. „Ich bin bestimmt nicht der spektakulärste Spieler, sondern stelle immer die Mannschaft an die erste Stelle. Meine Aufgabe ist es, meine Teamkollegen zu unterstützen“, sagt er über sich selbst.

Mit dieser Aussage stellt der Mann aus Helsinki sein Licht aber zumindest ein Stück weit unter den Scheffel. In der vergangenen Saison netzte der 32-Jährige satte 13 Mal ein, auch in der Hauptrunde der Saison 2019/20 ließ er es zwölfmal klingeln. „Ilari hat einen guten Schuss. Deswegen haben wir ihn in den ersten Spielen auch im Powerplay eingesetzt“, sagt Co-Trainer Mike Pellegrims. Melart kam in Mannheim mit etwas Verspätung an - das aber aus einem freudigen Grund: Im August wurde er zum zweiten Mal Vater. Die Adler gestatteten ihm einige Tage, um sicherzustellen, dass daheim der Laden läuft. „In den ersten Tagen nach der Geburt meines zweiten Sohns habe ich meine Frau so gut es geht unterstützt. Ich bin dankbar, dass ich das machen durfte“, betont Melart, der vor kurzem Wiedervereinigung mit seiner Familie feierte.

Vorbei ist die Zeit, in der er sich lediglich per Videoschalte mit seinen Liebsten unterhalten konnte - dabei hatte sein Erstgeborener doch großen Redebedarf, wie Melart lachend erzählt: „Er freut sich schon sehr auf Deutschland, auf den Kindergarten, darauf, neue Freunde zu finden. Er will hier auch unbedingt Eishockey spielen. Und ich kann es kaum erwarten, das Baby endlich wieder im Arm zu halten.“

Mit Melart bleibt das finnische Adler-Kontingent bei zwei Spielern, da Tommi Huhtala nach drei Jahren keinen neuen Vertrag in Mannheim erhielt. Beim Suomi-Stürmer erkundigte sich Melart aber ebenso über seine neue sportliche Heimat wie bei Landsmann Jan-Mikael Järvinen und Brendan Shinnimin, mit dem er vor zwei Jahren zusammen bei den Växjö Lakers auflief. „Alle haben mir zum Wechsel geraten“, sagt der Verteidiger. Lehtivuori habe er zuvor nur vom Namen gekannt. „Als der Transfer in trockenen Tüchern war, haben wir im Sommer aber Telefonnummern ausgetauscht und Kontakt aufgenommen. Ich würde nicht sagen, dass ich nicht nach Mannheim gekommen wäre, wenn ich der einzige Finne wäre. Es ist aber natürlich schön, wenn jemand da ist, der die gleiche Sprache spricht.“

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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