Mannheim. Es sei ihm wichtig gewesen, den Zeitpunkt selbst zu bestimmen, erklärt Dennis Endras im Gespräch mit dieser Redaktion. Und so hat der 36-jährige Torhüter der Adler Mannheim am Dienstag offiziell seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet. „Das ist ein Prozess gewesen, der schon länger gedauert hat. Ich wollte Klarheit schaffen und derjenige sein, der entscheidet, wann der Schlusspunkt gesetzt wird“, sagt Endras.
„Die Dopingkontrollen der Nada waren ein Mosaiksteinchen. Wenn die Kontrolleure morgens um 6 Uhr klingeln und mein Kleiner wacht auf, ist das auch nicht immer schön“, berichtet der gebürtige Immenstadter, der seit 2012 für die Blau-Weiß-Roten zwischen den Pfosten steht.
Letztmals mit dem Bundesadler auf der Brust war Endras 2018 im Einsatz. Er war Teil des Teams, dass in Pyeongchang die Olympische Silbermedaille gewann - unter Bundestrainer Marco Sturm. Dessen Nachfolger Toni Söderholm setzte auf andere Torleute. „Es war schon enttäuschend, dass sich nach einer guten Saison und der Meisterschaft 2019 niemand gemeldet hat“, bestätigt Endras. „Es tut schon ein bisschen weh, wenn da kein Kontakt aufgenommen wird mit Spielern, die jahrelang die Knochen hingehalten haben. Ich weiß, dass ich der Nationalmannschaft einiges zu verdanken habe. Aber für die Zukunft wäre es schön, einfach mal den Telefonhörer in die Hand zu nehmen“, hätte er sich einen Austausch gewünscht.
Generell Aufhören? Daran hat er nicht einen Gedanken verschwendet. „Ich habe voll Bock auf Eishockey. Auch wenn meine Frau jetzt mithört, ist Eishockey meine große Liebe.“ Eine typische Aussage für den bekennenden Bayern-München-Fan, der seine Leistungen immer selbstkritisch hinterfragt und für den das Team an erster Stelle steht. „Dieser Sport macht mir so Sau viel Spaß. Ich will Spiele gewinnen, um die Meisterschaft kämpfen und mich mit den Adlern für die Champions Hockey League qualifizieren. Bei all dem muss der Spaß ganz oben stehen. Besonders in diesen verrückten Zeiten. Ich bin um jedes Spiel froh, dass wir absolvieren und genieße es“, hat Endras noch viel vor.
Die DEL-Partie am Freitag in Iserlohn steht jedoch kurz vor der Absage. Die Roosters melden 25 positive Coronafälle und lediglich vier spielfähige Profis. Am Mittwochmorgen will sich der Club offiziell zu einer Verlegung äußern.
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