Mannheim. Spätestens seit dem 24. Januar ist Joseph Cramarossa in der neuen Umgebung angekommen. Beim 4:2-Erfolg gegen die Grizzly Wolfsburg gelang dem kanadischen Stürmer der Adler Mannheim ein seltenes Kunststück, ein sogenannter Gordie-Howe-Hattrick, der nach der Eishockey-Legende der Detroit Red Wings benannt ist: Er schoss ein Tor, gab eine Vorlage - und lieferte sich zudem einen Faustkampf, der mit einer Fünf-Minuten-Strafe geahndet wurde.
"Mir war das zunächst gar nicht so bewusst, aber klar war das danach ein Thema in der Kabine. ,Hammer', einer unserer Betreuer, hat gemeint, dass er so etwas in den vergangenen 15 Jahren nicht mehr gesehen hat", sagte Cramarossa über die erste Duftmarke, die er nach seinem Wechsel aus der NHL-Organisation der Minnesota Wild in die Deutsche Eishockey Liga setzte. Dass er bei der Rauferei mit Spencer Machacek den Kürzeren zog - geschenkt. "Ich hatte ja keine Ahnung, dass er ein ,Lefty', ein Rechtsausleger, ist. Das hat mich überrascht, nächstes Mal weiß ich es besser", betonte Cramarossa mit einem breiten Grinsen.
Härte wird geschätzt
Die Adler haben ihre vorletzte Ausländerlizenz aber nicht an den 30-Jährigen gegeben, damit dieser nur seine Fäuste sprechen lässt. Sie schätzen aber die Härte, die er ins Spiel bringt. "Man darf die Wichtigkeit von Joe nicht an seiner Punkteausbeute messen", betonte Trainer Bill Stewart zuletzt. "In einer funktionierenden Mannschaft braucht mach eine gute Balance. Und Joe bringt uns etwas, das uns zuvor vielleicht gefehlt hat."
Nicht nur, aber auch beim ersten Auftritt am Straubinger Pulverturm am 6. Januar erkannten die Adler, in welchem Bereich sie nachlegen mussten. Mannheim gewann zwar mit 3:2 bei den Tigers, beklagte nach dem Duell aber gleich drei verletzte oder angeschlagene Spieler. Am schlimmsten erwischte es Nigel Dawes, der nach einem späten Check von Cody Lampl noch bis zu den Play-offs ausfallen wird. Matthias Plachta ging ebenfalls mit einer Blessur aus dieser Partie hervor, Borna Rendulic kassierte einen üblen, aber ungeahndeten Check gegen den Kopf von Marcel Brandt.
Rechnung ist noch offen
Beim Wiedersehen an diesem Sonntag (16.30 Uhr) könnte entsprechend noch die eine oder andere Rechnung offen sein. Die Adler wollen sich aber nicht auf mögliche Scharmützel einlassen, sondern ihre Siegesserie ausbauen. Nach dem 5:4 nach Penaltyschießen in Bietigheim und dem 2:1 in Ingolstadt soll mit dem dritten Erfolg am Stück der zweite Tabellenplatz zementiert werden. Die Vorbereitung auf das Duell verlief aber alles andere als rund.
David Wolf noch nicht auskuriert
David Wolf, der die Tigers vor gut einem Monat mit einem Hattrick im Alleingang geschlagen hatte, hat seine Erkrankung noch nicht auskuriert, auch der angeschlagene Jordan Szwarz wird wohl erst nächste Woche wieder spielen können. Zudem standen Coach Stewart die Nationalspieler Arno Tiefensee, Fabrizio Pilu, Taro Jentzsch und Tim Wohlgemuth sowie Thomas Larkin (Italien) nach den Länderspieleinsätzen erst am Samstag wieder zur Verfügung.
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Für Lean Bergmann kommt das Spiel bei den Tigers noch ein bisschen zu früh. Der 24-Jährige peilt nach seiner Unterkörperverletzung sein Comeback nächsten Freitag im Heimspiel gegen Bremerhaven an. Der Außenstürmer plant, sich im Sommer im schwedischen Göteborg fit für die nächste Spielzeit zu machen. Nach seiner Herzmuskelentzündung war an eine gezielte Saisonvorbereitung nicht zu denken. Wo Bergmann danach spielen wird, steht noch nicht fest. Zuletzt schloss er eine Vertragsverlängerung in Mannheim zumindest nicht aus.
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