Eishockey

Adler-Verteidiger Mark Katic und der Ritt auf Messers Schneide

Das Spitzenspiel beim ERC Ingolstadt entschieden die Adler Mannheim am Sonntag für sich. Held des Tages war Verteidiger Mark Katic, der kurz vor seinem Siegtreffer jedoch auch zum Pechvogel der Partie hätte werden können

Von 
Christian Rotter
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Mark Katic ist bei den Adlern Mannheim eigentlich für die Verteidigung da, doch wenn es sein muss, hilft der 33-Jährige auch mal im Angriff aus. © Michael Ruffler

Mannheim. Mark Katic blieb das Herz kurz stehen. „Da sind mir schon einige Gedanken durch den Kopf geschossen“, sagte der Spieler der Adler Mannheim zur entscheidenden Szene am Sonntag. Das Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey Liga beim ERC Ingolstadt stand auf des Messers Schneide, in der Verlängerung schien Katic ein Missgeschick zu unterlaufen, der Ingolstadt den Siegtreffer hätte ermöglichen können. Doch es kam anders.

„Es liegt manchmal nicht viel zwischen einer hässlichen Szene und einer schönen“, sagte der 33-Jährige. Was er damit meinte? Er verlor zwar kurz das Gleichgewicht, rappelte sich aber schnell wieder auf. Mit dieser unfreiwilligen Einlage hatte Katic zwei Gegner auf sich gezogen. Er leitete den Puck in den freien Raum zu Matthias Plachta weiter, schaltete sich in den Angriff ein und versenkte den Doppelpass zum nicht unverdienten Mannheimer 2:1-Erfolg.

Wir wollen die Hauptrunde so weit oben wie möglich abschließen
Mark Katic Adler-Spieler

Mit diesem Sieg zogen die Adler in der Tabelle wieder an Ingolstadt vorbei auf den zweiten Platz. Und nachdem es über weite Strecken der Saison nur geheißen hatte, man wolle seine Form steigern und schaue nur von Spiel zu Spiel, hat sich diese Herangehensweise nun geändert.

„Wir wollen die Hauptrunde so weit oben wie möglich abschließen“, betonte Katic. In den verbliebenen zehn Partien vor den Play-offs geht es für die Mannheimer am ehesten darum, den engen Kampf um Rang zwei gegen Ingolstadt für sich zu entscheiden. Spitzenreiter München ist zu weit enteilt. Mit 100 Punkten liegt das Team aus der bayerischen Landeshauptstadt 13 Zähler vor den Adlern, die wiederum einen Punkt Vorsprung auf Ingolstadt haben.

Stümerrolle aus Zagreb bekannt

In den Play-offs wird es dann auch darum gehen, welches Team die größte Flexibilität zeigt. Die Adler haben im bisherigen Saisonverlauf bewiesen, dass sie sich immer wieder auf neue Situationen einstellen können. Ein perfektes Beispiel dafür ist Katic.

Nicht nur einmal half der Verteidiger im Sturm aus. Da David Wolf für die Partie in Ingolstadt ausfiel, komplettierte der Kanadier mit kroatischen Wurzeln die vierte Angriffsformation. „Ich habe schon während meiner Zeit in Zagreb ab und zu im Sturm gespielt. Wichtig ist mir, dass ich der Mannschaft helfe - auf welcher Position, ist egal“, betonte Katic.

Mannheims Mark Katic beim Training der Adler Mannheim. © PIX-Sportfotos/Michael Ruffler

Beim Sieg im Verfolgerduell schlüpfte er sogar in beide Rollen. Oder wie war das beim Siegtreffer? Bei den Adlern standen Katic, Plachta und Tyler Gaudet auf dem Eis. Waren das jetzt drei Stürmer? Oder ein Verteidiger und zwei Stürmer? Katic antwortete mit einem Lachen auf diese Frage und betonte lieber, dass der gewonnene Punkt in der Verlängerung noch ganz wichtig in der Endabrechnung werden könnte.

Kurze Pause vor dem Endspurt

„Es war eine sehr ausgeglichene Partie. Unser Ziel ist es, dass wir defensiv gut stehen. Das ist die Basis für eine gute Offensive“, sagte Markus Eisenschmid, der die Mannheimer mit seinem fünften Treffer in den vergangenen acht Partien mit 1:0 in Führung gebracht hatte. „Als es für mich nicht so gut lief, habe ich nicht viel verändert und mir gesagt, dass ich dranbleiben muss“, erklärte der 28-Jährige.

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Vor dem Hauptrundenendspurt mit zehn Partien in drei Wochen ab Sonntag gibt es eine letzte Gelegenheit zum Durchschnaufen. Da der Deutsche Eishockey-Bund zwei Länderspiele für die U 25 gegen die Slowakei angesetzt hat (Mittwoch, 18 Uhr, und Donnerstag, 17.30 Uhr), können die Adler durchschnaufen, bevor sie sich auf das Spiel bei den Straubing Tigers (Sonntag, 16.30 Uhr) vorbereiten.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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