Bis zum späten Montagnachmittag durften die Adler darauf hoffen, verschont zu bleiben. Dann ereilte sie das Ergebnis, das zu erwarten war: Der Corona-Ausbruch, über den die Straubing Tigers in der vergangenen Woche nach dem Duell mit Mannheim informiert hatten, blieb nicht ohne Auswirkungen. Wie die Adler mitteilten, wurden 14 Akteure aus der Mannschaft sowie dem Trainer- und Betreuerstab bei den routinemäßigen Testungen positiv auf das Coronavirus getestet. Als erste Konsequenz wurde das für Dienstag terminierte Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine abgesetzt.
„Das Wichtigste ist, dass alle gesund aus dieser Phase herauskommen, erst an zweiter Stelle kommen die sportlichen Auswirkungen“, betonte Jan-Axel Alavaara im Gespräch mit dieser Redaktion. Für den Adler-Sportmanager waren die vielen Infektionen keine Überraschung: „In den vergangenen Wochen und Monaten war auch in der DEL eine Kettenreaktion zu erkennen. Hat eine Mannschaft über Corona-Fälle informiert, war es nur eine Frage der Zeit, bis der letzte Gegner drei bis fünf Tage später ebenfalls Ansteckungen verzeichnete.“ So kam es auch für die Mannheimer nach der Partie in Straubing am vergangenen Mittwoch (1:2). Die ersten PCR-Testungen danach fielen noch negativ aus, erst am Montag traten die positiven Befunde zutage.
Nachdem die Adler im September und November bei den ersten Corona-Fällen im Team die Namen der Erkrankten genannt hatten, taten sie dies diesmal nicht. Nach Informationen dieser Redaktion hat es Geboosterte genauso erwischt wie Profis, die bereits eine Infektion mit Covid-19 überstanden haben. Es gehören auch Nationalspieler dazu, die Bundestrainer Toni Söderholm am Dienstag in den Kader für die Olympischen Spiele in Peking berufen wollte. Inwieweit für den einen oder anderen der Olympia-Traum platzen könnte, ist derzeit kaum abzusehen. Schließlich besteht unter Umständen die Möglichkeit, sich rechtzeitig freizutesten. Anfang nächster Woche wollte das deutsche Olympia-Team in Mannheim zusammenkommen, um wenige Tage später nach China aufzubrechen.
Nächste Testreihe am Mittwoch
Während das Heimspiel gegen Krefeld umgehend aus dem Spielplan genommen wurde, blieb die Partie bei den Nürnberg Ice Tigers am Freitag zunächst terminiert. „Die Regel besagt, dass wir mindestens zehn Feldspieler und einen Torhüter zusammenbekommen müssen, um spielfähig zu sein“, erklärte Alavaara. „Und das sind wir Stand Montagabend. Es würde mich aber nicht überraschen, wenn bei den nächsten PCR-Testungen am Mittwoch neue Fälle dazukommen.“
Nachdem die Straubinger am vergangenen Donnerstag über den Corona-Ausbruch in ihrem Team informiert hatten, versuchten die Adler alles, um die gleiche Situation bei sich zu verhindern. Der Trainingsbetrieb wurde auf Sparflamme gefahren, viele Einheiten wurden individuell abgehalten. Diese Maßnahmen brachten aber nichts mehr, das Virus hatte sich schon in der Kabine ausgebreitet. Wegen der Vielzahl an positiven Befunden hat das Gesundheitsamt der Stadt Mannheim den Trainings- und Spielbetrieb vorerst stillgelegt, am Mittwoch soll die Situation neu bewertet werden.
Nun wird es immer unwahrscheinlicher, dass alle 56 Hauptrundenspiele noch ausgetragen werden. Nach Olympia und vor dem Play-off-Beginn Ende März fehlt ganz einfach die Zeit. „Wir können nicht vier oder fünf Spiele in einer Woche ansetzen. Damit würde das Verletzungsrisiko steigen“, betonte Alavaara. Insofern kann es gut sein, dass tatsächlich der Punktekoeffizient über die Platzierungen entscheidet.
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