Eishockey

Das sind die Gründe für den starken Saisonstart der Adler Mannheim

Die Adler Mannheim haben einen Club-Startrekord aufgestellt. Kapitän Marc Michaelis sagt, warum es derzeit so gut läuft.

Von 
Christian Rotter
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Marc Michaelis fühlt sich in seiner Rolle als Adler-Kapitän immer wohler. © PIX-Sportfotos

Die Adler Mannheim haben mit dem 3:0-Sieg in Dresden einen Clubrekord in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aufgestellt – und bis wenige Stunden vor dem Spielbeginn wusste Kapitän Marc Michaelis gar nicht, dass sich die Gelegenheit dazu bot.

Mit dem fünften Erfolg in Serie übertrafen die Blau-Weiß-Roten ihre Bestmarke aus der Saison 1995/96, als sie zum Auftakt vier Siege am Stück eingefahren hatten. „Das höre ich jetzt zum ersten Mal. Damit beschäftigen wir uns nicht, um ehrlich zu sein“, hatte Michaelis vor dem ersten Bully in der Elbstadt versichert.

Diese Einstellung zeichnet die Adler derzeit aus. Das Drumherum, Statistiken, mögliche Rekorde interessieren sie nicht. Sie blenden diese aus. Einzig und allein zählt der Fokus auf die nächste Herausforderung. Und diese meisterte die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins am Freitagabend mit Bravour. Beim DEL-Aufsteiger Dresdner Eislöwen legte sie los wie die Feuerwehr, Nick Mattinen besorgte schon nach 66 Sekunden die frühe Führung. Danach dominierten die Gäste die Partie bis auf die zweiten zehn Minuten im ersten Drittel fast nach Belieben.

Adler-Torhüter Johan Mattsson pariert 21 Schüsse beim 3:0-Sieg in Dresden

Ganz zur Freude von Kapitän Michaelis, der die Einstellung seiner Teamkollegen lobt: „Jeder einzelne Spieler zieht mit und schafft es, seinen Teil zu den Siegen beizutragen. Die Torhüter erledigen ihren Job super, die Verteidiger lassen kaum Chancen zu, die Stürmer produzieren über alle Reihen hinweg. Über- und Unterzahl laufen gerade auch ziemlich gut. Diese Kombination ermöglicht es uns, Spiele zu gewinnen.“

Adler-Mannheim-Torhüter Johan Mattsson. © PIX-Sportfotos

In Dresden erwischte vor allem auch Goalie Johan Mattsson einen Sahnetag. Der Schwede parierte alle 21 Schüsse und dufte sich schon in seinem dritten DEL-Einsatz für die Adler den ersten Zu-Null-Sieg anheften. Kris Bennett (26.) und Alex Ehl, der per Bogenlampe traf (30.), sorgten mit ihren Toren dafür, dass schnell Klarheit auf dem Eis herrschte.

Michaelis gefällt die Zusammenstellung des Teams. „Wir haben viele verschiedene Spielertypen und Charaktere, damit aber auch einen sehr guten Mix in der Mannschaft. Bei Zach Solow hat man beispielsweise von Tag eins das Gefühl, dass er schon mehrere Saisons bei uns verbracht hat“, sagt der 30-Jährige und ergänzt: „Da kannst du durch die komplette Reihe der Importspieler gehen: Wir bekommen Produktion in verschiedenen Weisen.“

Damit spricht Michaelis nicht nur die Torausbeute an, alle erfüllen momentan ihre Rollen. Explizit erwähnt er dabei auch Abwehrchef Dan Renouf, der unter anderem beim hitzigen Spiel gegen die Eisbären Berlin (7:1) gezeigt hat, dass sich die Adler in dieser Saison nicht alles gefallen lassen.

Adler Mannheim wollen im Derby gegen Frankfurt den sechsten Sieg nachlegen

Michaelis ist sich aber bewusst, dass es in Mannheim über der SAP Arena nicht nur Sonnenschein geben wird. Die Adler müssen beweisen, dass sie gewillt sind, keinen Deut nachzulassen. Und das schon am Sonntag (16.30 Uhr), wenn die Löwen Frankfurt gastieren. Das Eakins-Team darf es nicht interessieren, dass die Hessen mit fünf Niederlagen und ohne einen einzigen Punkt anreisen und auch am Freitag beim 0:3 gegen die Nürnberg Ice Tigers die Trendwende verpassten. Die Adler müssen sich auf ihr eigenes Spiel und ihre Stärken konzentrieren – wie am Freitag. Gegen Dresden waren sie vor allem im läuferischen Bereich eine Klasse besser.

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Wie eng das Team beisammen ist, zeigt sich auch daran, wie sich Spieler und Verantwortliche nach dem brutalen Foul von Eisbären-Angreifer gegen Adler-Stürmer Luke Esposito um den verletzten Teamkollegen kümmern. „Wir alle versuchen, ,Espo‘ und seine Frau täglich zu unterstützen. Jeder bringt sich ein. Ich hoffe, dass er schnell wieder ins Team zurückfindet“, betont Michaelis.

In seiner Rolle als Adler-Kapitän findet sich der Nationalspieler immer besser zurecht. „Im vergangenen Jahr habe ich versucht, alles perfekt hinzubekommen. Es hat einige Monate gedauert, bis ich wichtige Sachen dazugelernt hatte, die es mir ermöglicht haben, eine bessere Entscheidung zu treffen. Ich musste lernen zu akzeptieren, dass man nicht immer 100 Prozent schafft“, unterstreicht Michaelis, der mit Sicherheit nichts dagegen hätte, im Derby am Sonntag gegen angeschlagene Löwen den Club-Startrekord auszubauen.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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