Das Warten geht weiter. Die Adler Mannheim stehen auch nach dem dritten Spieltag in der Deutschen Eishockey Liga noch ohne Sieg da. „Diese Ausbeute ist enttäuschend und genügt nicht unseren Ansprüchen“, betonte Torhüter Felix Brückmann nach der 3:4-Niederlage nach Verlängerung am Freitag bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven. „Unsere Leistung war in Ordnung - in Ordnung ist aber nicht gut genug.“
Im Vergleich zum 2:5 am vergangenen Sonntag in München, als die Adler trotz der am Ende klaren Niederlage über zwei Drittel eine gute Leistung gezeigt hatten, war der Auftritt an der Nordseeküste eher ein Rückschritt. Brückmann machte allerdings einige Bereiche aus, in denen er eine leichte Steigerung sah. So habe sich das Spiel ohne Scheibe verbessert. Dafür funktionierten andere Dinge nicht, zum Beispiel das Penalty Killing, das bis dahin einen sehr guten Eindruck hinterlassen hatte. Sowohl beim 1:1 von Alex Friesen (14.) als auch beim 3:2 von Christian Wejse (35.) agierten die Mannheimer mit einem Mann weniger auf dem Eis.
Am meisten Luft nach oben bleibt bei der Abwehrarbeit - nicht nur in Unterzahl. „Wir haben in der Defensive nicht energisch genug verteidigt und müssen kompromissloser in der eigenen Zone agieren“, forderte Verteidiger Arkadiusz Dziambor, der die Adler mit einem abgefälschten Schuss früh in Führung gebracht hatte (8.), sich jedoch kaum über seinen ersten DEL-Treffer freuen konnte. Dafür passte das Ergebnis einfach nicht.
"Vielleicht zu viel gewollt"
Drei Szenen, die zu Gegentoren führten, legten die größten Baustellen im Adler-Spiel offen: Beim 2:1 von Ross Mauermann (25.) durfte sich der Torschütze über zu viele Freiheiten freuen, vor dem 3:2 hielt Wejse mit einem kleinen Schubser Sinan Akdag auf Distanz, und beim 4:3 (62.) fuhr Jan Urbas mit Borna Rendulic einmal Karussell, alle drei Mannheimer konzentrierten sich nur auf den Puck und vergaßen dabei Markus Vikingstad, der zur Entscheidung traf. Damit blieb es für Mannheim bei nur einem Punkt.
Brückmann wählte eine reflektierte Betrachtungsweise. „Im zweiten Drittel haben wir in der einen oder anderen Situation vielleicht zu viel gewollt“, sagte der Goalie. Ob ihn die zu einfach kassierten Gegentore an die vergangene Saison erinnern? „Zum jetzigen frühen Zeitpunkt der Saison finde ich diese Feststellung ein bisschen unfair.“ Auch Bill Stewart ging mit seiner Mannschaft in der Pressekonferenz nicht allzu hart ins Gericht. „An sich bin ich mit der Einstellung zufrieden“, sagte der Adler-Coach und ergänzte: „Entscheidend ist, dass wir auf dem richtigen Weg sind - und das sind wir meiner Meinung nach.“ Und dennoch: Im Heimspiel gegen die Bietigheim Steelers ist am Sonntag (19 Uhr) ein Sieg Pflicht, um weiter in Ruhe arbeiten zu können. Denn die nächsten Aufgaben werden nicht leichter, stehen die Blau-Weiß-Roten doch vor der ersten Englischen Woche in dieser Mammut-Saison: Am Mittwoch (19.30 Uhr) kommen die Straubing Tigers in die SAP Arena, am Freitag (19.30 Uhr) gastieren die Adler beim Titelverteidiger Eisbären Berlin, am 2. Oktober (16.30 Uhr) geht’s gegen die Nürnberg Ice Tigers.

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„Wir müssen über die gesamten 60 Minuten als Team auftreten, von Anfang bis Ende. Wir sind alle Profi genug, um endlich einen Erfolg einzufahren“, betonte Tyler Gaudet. Der kanadische Mittelstürmer, der im Sommer aus Wolfsburg in die Quadratestadt gewechselt war, absolvierte seinen ersten Pflichtspieleinsatz für seinen neuen Club und durfte sich bei Matthias Plachtas Treffer zum 2:2 (31.) eine Vorlage gutschreiben lassen.
Gegen die Steelers müssen die Adler den Bock nun umstoßen. Im Duell des Tabellenvorletzten gegen das Schlusslicht soll der Bann gebrochen werden. Bietigheim reist ohne Punkt auf der Habenseite nach Mannheim - auch, weil das für Freitag angesetzte Heimspiel gegen Ingolstadt wegen eines Lochs im Eis nicht stattfinden konnte. Die Eismeister versuchten zwar 90 Minuten, die Eisfläche spielbereit zu machen, doch dann sagten die Unparteiischen die Begegnung nach Rücksprache mit den beiden Mannschaften und der DEL-Ligenzentrale endgültig ab.
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