Mannheim. Die Fans der Adler Mannheim gaben am Freitagabend die Richtung vor. „Neuer Kurs. Das Segel ist gesetzt. Volle Kraft voraus“, war vor der Partie am Freitagabend gegen die Augsburger Panther unter einem großen Piratenschiff auf einem blau-weiß-roten Banner zu lesen. Der Mannheimer Anhang will die Deutsche Eishockey Liga entern - gemeinsam mit der Mannschaft.
Da passte es gut, dass sich an jenem Spieltag Zukunft und Vergangenheit in der SAP Arena trafen. Denn auf der Seite der Augsburger stand kein Geringerer als Denis Reul. Der Verteidiger, der in den vergangenen 15 Jahren das Trikot der Adler trug und davon in den letzten drei auch deren Kapitän war, wurde von den Adler-Fans frenetisch gefeiert. Der Verein widmete ihm vor dem Eröffnungsbully sogar ein Video auf dem Arenawürfel. „Diese Würdigung hat er sich auch redlich verdient. Denis hat hier ja auch so ein bisschen die Drecksarbeit gemacht. Er kam über die harte Arbeit, über seine Checks, hat unzählige Schüsse geblockt. Da sah er manchmal aus wie ein Dalmatiner“, sagte Stürmer Matthias Plachta über seinen alten Weggefährten.
Es war ein Empfang und Abschied zugleich. In Mannheim beginnt nach dem großen Umbruch im Sommer gerade etwas zu wachsen. Es entsteht ein neues Wir-Gefühl. Cheftrainer und Sportmanager Dallas Eakins ist der Bauherr und legt dabei äußerst viel Wert auf den Zusammenhalt. Das ist das Fundament, das er zusammen mit seinem Trainerteam und der Mannschaft in der Vorbereitung gelegt hat - und auf dem entsprechend alles aufbauen soll.
Adler-Coach Eakins feiert mit Mannschaft auf dem Eis
Am Freitagabend steht der 57-Jährige nach dem 6:1-Erfolg über Augsburg plötzlich auf dem Eis. Er wollte eigentlich nur Reul sehen und ihn umarmen, wie Eakins hinterher auf der Pressekonferenz erläuterte. Doch daraus wurde mehr. Es entstand ein symbolträchtiges Bild. Die Fans skandierten seinen Namen. Eakins reihte sich daraufhin nicht nur bei seinen Spielern ein, um mit dem Anhang zu feiern, sondern machte vor diesem auch die Welle. „Das habe ich zum ersten Mal in meinem Leben gemacht, es war unglaublich. Dafür bin ich unheimlich dankbar“, sagte Eakins.
Dieser Zusammenhalt ist auch bei seinen Spielern auf dem Eis unübersehbar und führte sie so zu vier Siegen in den ersten fünf Saisonspielen. Vor allem die Offensive kam in den jüngsten beiden Spielen mit insgesamt elf erzielten Toren immer besser in Fahrt. Das Auffällige: Bei allen bisher absolvierten Partien - Vorbereitung wie in der Saison - traf kein Adler-Spieler doppelt. Eine Flexibilität, die sich bislang als Faustpfand herausstellt. „Wenn sich das Scoring auf verschiedene Reihen verteilt, dann ist es für den Gegner schwerer, einzelne Spieler rauszunehmen“, sagte Plachta und ergänzte: „Deshalb macht es auch Spaß, wenn du auf der Bank sitzt und zuschaust, wie alle geiles Eishockey spielen.“
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Gegen Augsburg belohnten sich auch die U-23-Spieler Yannick Proske und Maximilian Heim erstmals. Proske erzielte mit dem 1:0 (3.) seinen ersten Saisontreffer, Heim bereitete das zwischenzeitliche 3:0 durch Leon Gawanke, der ebenfalls zum ersten Mal in dieser Spielzeit traf, vor. „Diese Jungs arbeiten hier mit am härtesten, da ist es natürlich schön, wenn sie erfolgreich sind. Aber auch, dass Sam (Samuel Soramies, Anm. d. Red.) in seinem ersten Saisonspiel direkt einen guten Job macht, hat mich sehr gefreut“, unterstrich Gawanke.
Reibungslos läuft es bei den Adlern deshalb aber gewiss noch nicht. Vor allem die vielen leichten Fehler in der eigenen Zone stechen hervor. „Wenn man hart arbeitet, dann passieren auch Fehler - aber natürlich wollen wir diese in Zukunft vermeiden“, sagte Gawanke. Am besten schon am Sonntag (16.30 Uhr). Dann gastiert der Tabellenführer ERC Ingolstadt in der SAP Arena.

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