Göteborg. Wie erwartet ist die Mannheimer Europareise in Göteborg zu Ende gegangen ist. Nach dem 1:10 vor einer Woche verloren die Adler auch das Achtelfinal-Rückspiel der Champions Hockey League gegen den Frölunda HC. Beim 1:4 (0:1, 0:1, 1:2) zog sich das DEL-Team achtbar aus der Affäre.
Es war klar, dass die Blau-Weiß-Roten mit dem letzten Haufen Aufrechter antreten würden, die Personalsituation verschlechterte sich vor dem ersten Bully aber noch. Nachdem sich Borna Rendulic am Sonntag beim 1:3 gegen Köln verletzt hatte (Diagnose steht aus), fehlten nicht wie befürchtet zehn Stammspieler, sondern sogar elf. Kurzfristig musste auch Joonas Lehtivuori passen. Der Verteidiger fiel angeschlagen aus, sein Einsatz am Freitag (19.30 Uhr) in der DEL-Partie bei den Pinguins Bremerhaven scheint aber möglich.
Somit bekamen die Mannheimer mit Müh und Not 15 Feldspieler zusammen - aber auch nur, weil Jungadler-Stürmer Ralf Rollinger wieder in der dritten Reihe aushalf. Die Begegnung nahm ihren erwarteten Verlauf. Frölunda diktierte das Tempo, die Adler waren darauf bedacht, in der Defensive sicher zu stehen. Dieser Plan ging auf, auch wenn sich das Team aus Göteborg den Umständen entsprechend viele Chancen herausspielte. Gegen Karl Henriksson blieb Torhüter Dennis Endras zweimal Sieger (4./6.), auf der anderen Seite setzte Lean Bergmann den ersten offensiven Mannheimer Akzent (10.). In der 13. Minute war es dann doch passiert. Elmer Söderblom vernaschte Ilari Melart und zog ab. Endras bekam den Puck nicht richtig zu fassen, Söderblom besserte zum 1:0 nach.
Der fünffache schwedische Meister kontrollierte die Begegnung nach Belieben und ließ kaum etwas zu. Der auffällige Rollinger fand zwar eine der wenigen Lücken, sein Schuss war aber leichte Beute für Frölundas Goalie Niklas Rubin (25.). Immer dann, wenn die Adler die Wechsel nicht kurz halten konnten, gerieten sie in Bedrängnis - wie beim 2:0. Die Schweden ließen die Scheibe problemlos durch die eigenen Reihen laufen, bis sich Johan Sundström in Position gebracht hatte. Der Pass von Simon Edvinsson war genau, der Rest Formsache (26.). Jordan Szwarz nach schöner Vorarbeit von Nigel Dawes verpasste das Anschlusstor (31.), Endras verhinderte mit einer spektakulären Parade gegen Nicklas Lasu (37.) sowie in Unterzahl gegen Michael Spacek (38.) einen höheren Rückstand.
Szwarz blieb nach einer Traumkombination über Dawes und Markus Eisenschmid der Lohn für einen aufopferungsvollen Kampf zwar verwehrt (41.), wenig später fiel der Ehrentreffer aber doch. Die Adler fanden noch Kraft für einen Forecheck, Luca Tosto stibitzte den Puck und jagte ihn zum 1:2 aus Mannheimer Sicht ins Netz (45.). Für den negativen Höhepunkt sorgte Frölundas Routinier Ryan Lasch. Mit Rollinger fuhr er ausgerechnet Mannheims Jüngsten über den Haufen - und das bei diesem Spielstand! Der Amerikaner ging straffrei aus dieser Aktion hervor, nur Thomas Larkin, der Rollinger schützen wollte, wanderte in die Kühlbox (51.). Als die Adler gerade wieder komplett waren, netzte Söderblom zum 3:1 ein (53.). Jan Mursak traf zum 4:1-Endstand (56.).
Eine positive Entwicklung gibt es zumindest bei Ruslan Iskhakov. 21-jährige Russe, der seit dem ersten DEL-Saisonspiel in Straubing Mitte September verletzt ausfällt, steht vor der Rückkehr ins Teamtraining.
Frölunda HC – Adler
Drittelergebnisse: 1:0, 1:0, 2:1.
Die Adler: Endras – Wirth, Melart; Larkin, Dziambor; Preto, Reul – Dawes, Szwarz, Eisenschmid; Elias, Wohlgemuth, Bergmann; Tosto, Klos, Rollinger.
Tore: 1:0 Söderblom (12:24), 2:0 Sundsröm (25:28), 2:1 Tosto (44:31), 3:1 Söderblom (52:56), 4:1 Mursak (55:00).
Schiedsrichter: Mikko Kaukokari und Joonas Kova (beide aus Finnland).
Strafminuten: Frölunda 0 – Mannheim 6.
Nächstes Spiel: Pinguins Bremerhaven – Adler (Freitag, 19.30 Uhr).
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