Eishockey - Mannheimer stoßen wegen der vielen Ausfälle an ihre Grenzen / Am Dienstag Champions-League-Trip nach Göteborg

Adler Mannheim zahlen den Preis für die vielen Ausfälle

Von 
Christian Rotter
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Der Einsatz stimmte bei den Adlern. Hier bringt Mannheims Stürmer Lean Bergmann Kölns Kapitän Mo Müller das Fliegen bei. © Sörli Binder

Mannheim. Ausreden? Die Adler Mannheim überlassen diese lieber anderen. Sie nehmen die Situation, wie sie sich darstellt - auch wenn sie nach dem Corona-Ausbruch im Team mehr als angespannt ist. „Es hilft nichts zu jammern“, sagte Mike Pellegrims nach dem 1:3 gegen die Kölner Haie am Sonntag. Der Belgier wird im Achtelfinal-Rückspiel der Champions Hockey League (Dienstag um 18.05 Uhr) beim Frölunda HC wohl zum letzten Mal Cheftrainer Pavel Gross vertreten, der wie acht Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Nach aktuellem Stand der Dinge wird Gross am Freitag (19.30 Uhr) in der Partie bei den Pinguins Bremerhaven wieder an die Bande zurückkehren, schließlich muss er im Gegensatz zu seinen Jungs nicht das „Return-To-Play“-Protokoll hinter sich bringen.

Beim spielenden Personal sieht die Sache anders aus. Gegen die Haie fehlten neun Leistungsträger, nachdem sich auch Korbinian Holzer verletzt abmelden musste. Und es ist zumindest möglich, dass das Lazarett weiter Zuwachs erhält. Gut zwei Minuten vor Schluss blieb Borna Rendulic nach einem Zusammenprall auf dem Eis liegen. Der kroatische Stürmer musste in der Kabine behandelt werden. Der erste Eindruck: Das sah nicht gut aus!

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Obwohl die Adler nur auf drei Reihen setzen konnten und damit zum ersten Mal im bisherigen Saisonverlauf der Deutschen Eishockey Liga in der heimischen SAP Arena als Verlierer vom Eis gingen, suchten sie die Gründe kaum bei den äußeren Umständen, sondern bei sich selbst. „Natürlich ist es nicht zu leugnen, dass uns heute wieder die halbe Mannschaft gefehlt hat. Unsere Leistung im zweiten Drittel war jedoch einfach zu wenig“, konstatierte Lean Bergmann, dessen Anschlusstreffer zum 1:3 (48.) nicht mehr die erhoffte Wende brachte.

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Frühe Führung bleibt verwehrt

Bergmann haderte auch ein wenig mit sich selbst, denn schon zuvor hatte der 23-Jährige einige gute Einschussmöglichkeiten. Er scheiterte allerdings immer wieder an Kölns Torhüter Justin Pogge. Vor allem die Szene direkt nach dem Eröffnungsbully beschäftigte ihn: Bergmann fing einen schlampigen Querpass von Haie-Kapitän Mo Müller ab und fuhr allein auf Pogge zu. Das frühe 1:0 blieb aber ein Wunschtraum. „Wenn ich gleich beim ersten Wechsel getroffen hätte, wäre es wohl ein anderes Spiel geworden“, meinte der Außenstürmer.

Wohlgemuth wieder fit

Immerhin konnte gegen Köln Tim Wohlgemuth wieder mitwirken. Der Nationalspieler hatte sich vor gut einer Woche beim Deutschland Cup in Krefeld eine leichtere Blessur zugezogen und deswegen unter anderem die Partie der Adler am Freitag in Berlin (1:3) verpasst. „Ich habe genug Zeit bekommen, um die Verletzung auszukurieren, und bin jetzt wieder bei 100 Prozent“, betonte der 22-Jährige, der sich trotz der Personalmisere auf die Champions-League-Reise nach Schweden freut.

Der Adler-Tross steigt am Dienstag ins Charterflugzeug nach Göteborg, unmittelbar nach dem Spiel beim Frölunda HC geht es zurück nach Mannheim. Dass es für die Blau-Weiß-Roten nach dem 1:10 im Hinspiel vor einer Woche nur darum gehen wird, sich achtbar aus der Affäre zu ziehen, ist allen klar. „Ich habe große Lust auf diese Partie. Wir wollen sie trotz aller Umstände gewinnen, ans Weiterkommen denkt niemand“, sagte Wohlgemuth.

Für Bergmann ist das Duell ein Treffen mit der Vergangenheit. Nach der Saison 2012/13 im Nachwuchs des Mannheimer ERC zog es ihn nach Göteborg. „Ich habe dort trainiert, gespielt und bin dort zur Schule gegangen. Es ist schon etwas Besonderes, sich jetzt mit einigen Jungs zu messen, zu denen ich damals aufgeschaut habe“, betont der 23-Jährige und denkt vor allem an die Routiniers Ryan Lasch und Joel Lundqvist der in Frölunda eine Institution ist.

Trotz der großen Belastung - viele Spiele in kurzer Zeit und dann auch noch mit wenig Personal - verspürt Bergmann derzeit nach eigener Aussage keine Müdigkeit. Langzeitfolgen schließt er aber nicht aus: „Es ist schon möglich, dass Spieler, die jetzt keine Pause erhalten und oft ranmüssen in einem oder zwei Monaten in ein Loch fallen.“

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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