Eishockey - Adler Mannheim müssen weiter an fundamentalen Dingen arbeiten, um in den Play-offs eine Rolle spielen zu können

Adler Mannheim steigern sich in kleinen Schritten

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Christian Rotter
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Ruslan Iskhakov obenauf: Der Stürmer schoss die Adler Mannheim zu einem 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Tim Fleischers Nürnberg Ice Tigers. © Eiblmaier/Pix

Nürnberg. Ruslan Iskhakov wartete auf seine Chance – und er nutzte sie. Beim 2:1-Erfolg der Adler Mannheim in Nürnberg schlug in der Verlängerung die große Stunde des 21-jährigen Russen. Borna Rendulic gab ihm den Puck, dann nahm es Iskhakov mit allen drei Nürnberger Feldspielern auf und überwand nach einer Körpertäuschung auch noch Ice-Tigers-Torhüter Niklas Treutle mit einem platzierten Schuss zum Siegtreffer. „Du musst immer bereit sein und 100 Prozent von dir geben, wenn dich dein Coach aufs Eis wirft“, sagte der Mittelstürmer.

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Iskhakov schießt die Adler Mannheim zum Sieg in Nürnberg

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Iskhakov beherzigte diese Einstellung vorbildlich. Als Trainer Pavel Gross beim Stand von 1:1 in der Schlussphase der regulären Spielzeit auf drei Reihen umstellte und den Russen, Florian Elias und Luca Tosto nicht mehr brachte, hatte er viel Zeit, um sich zu sammeln. „Rusty hat gezeigt, was er mit der Scheibe kann“, lobte der Coach einen seiner Jüngsten und atmete generell auf: „Wir sind froh, dass wir nach zwei Niederlagen in Folge einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen.“

Die Partie in Nürnberg zeigte, dass die Adler erst ganz am Anfang eines Weges stehen. In vielen Bereichen läuft derzeit nur wenig zusammen, bei den Ice Tigers hätte beispielsweise ein funktionierendes Powerplay geholfen. Und wie vor drei Wochen an gleicher Stelle gelang es den Mannheimern nicht, eine knappe Führung nach Hause zu schaukeln. Während die Blau-Weiß-Roten damals beim 2:3 komplett leer ausgegangen waren, nahmen sie diesmal immerhin zwei Punkte mit auf die Heimreise und holten sich damit nach den Schlappen gegen Berlin (0:4) und in München (2:5) frisches Selbstvertrauen für das Landesduell mit den Bietigheim Steelers am Freitag (19.30 Uhr/SAP Arena).

Endlich wieder Stürmertore

In Nürnberg behoben immerhin die Adler-Angreifer ihre Ladehemmung – wenn auch auf einem geringen Niveau. Nach acht Dritteln ohne Stürmertor brach Nigel Dawes mit dem Führungstreffer den Bann. „Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie lange ich nicht mehr eingenetzt hatte. Ich wollte das auch gar nicht erst in meinen Kopf lassen“, betonte der Routinier, der eine Direktabnahme unter die Latte jagte (36.). Und der 36-Jährige ergänzte: „Wir haben cleverer gespielt als zuletzt und nicht so viele hochkarätige Chancen des Gegners zugelassen.“

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Vermeidbarer Ausgleich

Stimmt. Bis auf eine wilde Phase im zweiten Drittel hielten die Adler hinten die Schotten dicht. Einmal ließen sie aber noch die notwendige Konsequenz vermissen, den Puck aus der eigenen Zone zu befördern. Die Strafe folgte auf dem Fuße. Dawes verlor die Scheibe, Sinan Akdag konnte Daniel Schmölz nicht entscheidend am Torschuss hindern – 1:1 (50.).

Da Rendulic in der Schlussminute die Entscheidung verpasste, als er aus spitzem Winkel am Pfosten scheiterte, übernahm Iskhakov die Rolle des Matchwinners. „Wir haben in diesem Jahr noch einen Job zu erledigen“, betonte der 21-Jährige und unterstrich mit dieser Aussage, dass in den Play-offs noch mit den Adlern gerechnet werden sollte. Momentan geht es darum, sich in eine gute Ausgangslage für die K.o.-Runde zu bringen. Berlin ist enteilt, Wolfsburg und München in besserer Form. Erstes Ziel muss es sein, den vierten Tabellenplatz gegen die Straubing Tigers zu verteidigen.

„Wir wissen genau, dass wir zurzeit nicht unser bestes Eishockey spielen“, konstatierte Jan-Axel Alavaara. Der Sportmanager ergänzte: „In den letzten acht Hauptrundenspielen müssen wir an fundamentalen Dingen arbeiten. Jeder muss verstehen, was jeder Zweikampf in einem Eishockey-Spiel bedeutet. Alle müssen bereit sein, zu kämpfen und alles zu geben. Da ist es egal, ob du Sidney Crosby oder Evgeni Malkin bist.“ Der Schwede ist sich sicher, dass es dafür noch nicht zu spät ist: „Wenn jeder Spieler im Training mit dem Kopf und dem Körper dabei ist, reicht uns die Zeit. Wir müssen jeden Tag unser Bestes geben – das ist bei uns zurzeit die Überschrift.“

Während drei Stürmer in dieser Saison lange (Matthias Plachta und Jason Bast) oder gar nicht mehr (Lean Bergmann) zur Verfügung stehen, verzeichnet Ilari Melart kleine Fortschritte. „Wenn es keinen Rückschlag mehr gibt, wird er in dieser Saison noch spielen können. Ob das in ein, zwei oder vier Wochen ist, weiß ich aber nicht“, sagte Alavaara.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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