Nürnberg/Mannheim. Die Adler Mannheim suchen immer noch ihre Topform. Eine verbesserte defensive Leistung genügte der Mannschaft von Trainer Pavel Gross aber, um in der Deutschen Eishockey Liga in die Erfolgsspur zurückzukehren. Bei den Nürnberg Ice Tigers gewann der Tabellenvierte am Mittwochabend mit 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0) nach Verlängerung. „Es war gut, dass wir nach den jüngsten zwei Niederlagen zurückgekommen sind. Wir haben das heute ziemlich gut gemacht“, sagte Adler-Stürmer Ruslan Iskhakov, der das entscheidende Tor erzielte.
Die Klatschen in den Topspielen gegen Berlin (0:4) und in München (2:5) hatten bei den Blau-Weiß-Roten Spuren hinterlassen. „Wir haben in der letzten Zeit viel geredet, jeder weiß Bescheid. Wir haben jedenfalls einen anderen Anspruch an uns“, betonte Verteidiger Korbinian Holzer vor dem ersten Bully. Wie ein roter Faden hatte sich zuletzt die Konteranfälligkeit durchs Mannheimer Spiel gezogen. Insofern war es verständlich, dass das Gross-Team darauf bedacht war, hinten nichts anbrennen zu lassen. Das ging auf Kosten der Offensive, die nur schwer ins Rollen kam. Denis Reuls Schlagschuss war ebenso wenig ein Problem für Ice-Tigers-Torhüter Niklas Treutle (2.) wie der Versuch von Markus Hännikäinen (4.). Glück hatten die Nürnberger, dass Tim Wohlgemuth nur den Außenpfosten traf (8.).
Die Franken, die gerade erst aus einer Corona-Quarantäne zurückgekehrt waren, hatten ebenfalls ihre liebe Müh und Not, sich in der offensiven Zone festzusetzen. Auffälligste Akteure waren noch Dane Fox und der ehemalige Mannheimer Lukas Ribarik. Mit ihren Schüssen sorgten sie dafür, dass Torhüter Felix Brückmann nicht ganz beschäftigungslos blieb. Die Adler hatten mehr vom Spiel, ohne sich die ganz zwingenden Chancen zu erkämpfen. Die beste vergab Sinan Akdag. Nigel Dawes lockte die Ice-Tigers-Abwehr mit einer sehenswerten Pirouette auf die falsche Fährte, die Scheibe landete auf der Kelle des Verteidigers, Akdags Schuss fand nur den Körper von Andrew Bodnarchuck - und nicht den Weg ins Tor (18.).
Nürnberg – Adler
- Drittelergebnisse: 0:0, 0:1, 1:0, 0:1.
- Die Adler: Brückmann – Larkin, Lehtivuori; Holzer, Katic; Reul, Akdag; Wirth – Krämmer, Iskhakov, Hännikäinen; Eisenschmid, Szwarz, Dawes; Rendulic, Wohlgemuth, Wolf; Tosto, Desjardins, Elias.
- Tore: 0:1 Dawes (35:18), 1:1 Schmölz (49:07), 1:2 Iskhakov (60:27).
- Schiedsrichter: Lasse Kopitz (Iserlohn) und Jake Rekucki (USA).
- Zuschauer: 2433.
- Strafminuten: Nürnberg 10 – Mannheim 8.
- Nächstes Spiel: Adler – Bietigheim Steelers (Freitag, 19.30 Uhr/SAP Arena).
Powerplay läuft nicht rund
Zu Beginn des zweiten Drittels zeigten die Adler einmal mehr, dass das Powerplay eine Baustelle bleibt. Immer wieder suchten sie den Direktschuss von Markus Eisenschmid, die Nürnberger rochen jedoch den Braten. Und dann hätte eine Unachtsamkeit fast für den Rückstand gesorgt. Iskhakov verlor die Scheibe just in dem Moment, in dem Oliver Mebus von der Strafbank aufs Eis zurückkehrte. Die Mannheimer hatten Glück, dass sich der Verteidiger die Scheibe zu weit vorlegte (22.). Es folgte eine Phase, in der die Gäste ihre defensive Ordnung für einen Moment verloren. In Unterzahl wagten Hännikäinen und Thomas Larkin einen Ausflug nach vorn - das ging schief. Die Ice Tigers fuhren einen Konter, Tim Fleischer hatte nach einem Pass von Chris Brown den leeren Kasten vor sich, er traf aber den Puck nicht richtig (28.). Dann suchte Tyler Sheehy den Schläger von Fox - vorbei (30.).
Die Adler brauchen ein wenig, um sich neu zu sammeln. Der Schuss von Borna Rendulic landete genau in Treutles Fanghandschuh (35.), eine Minute später nahm Nigel Dawes genauer Maß. Nach einem Querpass von Joonas Lehtivuori jagte er die Scheibe per Direktabnahme unter die Latte (36.). An Gelegenheiten, die Führung auszubauen, mangelte es nicht. Das Überzahlspiel wurde aber nicht besser. Und Iskhakov stellte unter Beweis, dass er zwar ein ganz feiner Schlittschuhläufer ist, es ab und zu mit den Kabinettstückchen aber übertreibt.
Dass die Mannheimer nicht den zweiten Treffer nachlegten, sollte sich rächen. Dawes verpasste die Befreiung, Akdag war nicht nah genug am Mann. Daniel Schmölz, der gegen Ende des zweiten Abschnitts noch in der Kabine behandelt werden musste, nachdem er Holzers Schlittschuh unglücklich im Gesicht abbekommen hatte, drückte den Puck zum 1:1 über die Linie (50.).
Andrew Desjardins verpasste in Unterzahl die schnelle Antwort (54.), es blieb vor 2433 Zuschauern immerhin spannend. Gross schickte nun nur noch drei Reihen aufs Eis. Da der Schuss von Rendulic 26 Sekunden vor Schluss an den Pfosten klatschte, fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung. Diese war gerade einmal 27 Sekunden alt, als Iskhakov einen Gegnerspieler aussteigen ließ, genau Maß nahm und den Adlern den Sieg bescherte.

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