Eishockey - Eishockey: Im ersten Spiel unter Bill Stewart besiegt Mannheim Krefeld mit 6:1 – und besiegelt damit den Abstieg der Rheinländer

Adler Mannheim siegen 6:1 beim Debüt von Trainer Bill Stewart

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Philipp Koehl
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Alles im Griff: Mannheims Stürmer Nigel Dawes (l.) feiert sein Tor zum 3:0 mit Korbinian Holzer. © Sörli Binder

Mannheim. Debüt geglückt! Der neue Trainer Bill Stewart hat bei seiner Rückkehr nach Mannheim ein unterhaltsames Spiel erlebt. Seine Adler Mannheim fertigten die Krefeld Pinguine in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 6:1 (1:0, 3:1, 2:0) ab. Damit besiegelten die Mannheimer auch gleichzeitig den sportlichen Abstieg des Traditionsclubs aus dem Rheinland.

Eine Überraschung gab es schon vor dem Spiel. Stürmer Matthias Plachta, der mehrere Wochen verletzungsbedingt ausgefallen war, gab früher als erwartet sein Comeback. Auch die zuletzt angeschlagenen oder aus familiären Gründen fehlenden Joonas Lehtivuori und Mark Katic standen Bill Stewart zur Verfügung. Und der stellte seine Reihen - vor allem im Angriff - neu zusammen. Plachta gesellte sich beispielsweise zu Andrew Desjardins und David Wolf. Eine physisch starke Reihe, die einst Stewart in seiner Amtszeit 2017/2018 erstmals so aufbot.

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Adler Mannheim holen sich mit einem 6:1 den Heimsieg

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Die erste Chance der Partie sollten aber die Gäste haben: Nach einem haarsträubenden Aufbaupass von Sinan Akdag scheiterte Robert Sabolic an Adler-Schlussmann Dennis Endras (1.). In der Folge nahmen aber die Mannheimer das Heft des Handelns in die Hand - und sie schlugen gleich bei der ersten Überzahlsituation zu. Ruslan Iskhakov schüttelte seinen Bewacher Justin Volek wie eine lästige Fliege ab und überwand KEV-Torwart Oleg Shilin zum 1:0 (3.). 16 Sekunden hätte Gäste-Spieler Lucas Lessio zu diesem Zeitpunkt noch auf der Strafbank sitzen müssen.

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Starker Oleg Shilin

Was auffiel: Auch ohne Überzahl versuchten die Blau-Weiß-Roten jede Gelegenheit zu nutzen, um den Puck Richtung Krefelder Tor zu bringen. Stark, wie Shilin die Schüsse der völlig allein gelassenen Plachta (5.) und Jordan Szwarz (16.) entschärfte. Glück für den Schlussmann, dass sowohl Thomas Larkin (9.), erneut Szwarz (7.) und Nigel Dawes (10.) nicht genau genug zielten. Sehenswert indes, wie Markus Hännikäinen den Puck noch gefährlich Richtung KEV-Tor abfälschte (11.). Doch ebenfalls auffällig, wie anfällig die Mannheimer nach wie vor in der eigenen Defensivzone sind. Doch weder Sabolic (8.), Anton Berlev (9.) noch der gewohnt pfeilschnelle Lessio (19.) konnten den Puck an Endras vorbei ins Netz befördern.

Das zappelte im zweiten Drittel dann allerdings auf der anderen Seite: Während Lehtivuori noch das Außennetz traf (21.), machte es Iskhakov zwei Minuten später besser. Allerdings hatte der Russe - nachdem Shilin den Schuss von Hännikäinen zunächst stark parierte und dann von seinem eigenen Mannschaftskollegen Dominik Tiffels über den Haufen gefahren wurde - auch nur noch das leere Tor vor sich - 2:0 (23.).

Nun entwickelte sich ein munteres Spielchen mit jeder Menge Torchancen. Lessio vergab für Krefeld, Iskhakov verpasste sein Hattrick für Mannheim (beide 23.). Doch nur wenig später ließ Dawes die Adler-Fans in der SAP Arena jubeln. Nico Krämmer brachte den Puck vors Tor, und Dawes verwerte diesen im Stile eines Torjägers zum 3:0 (24.).

6174 Zuschauer - darunter 600 geflohene Ukrainer als Ehrengäste - waren bestens unterhalten. Zumal sich die Krefelder trotz klarer Unterlegenheit nicht aufgaben. So fälschte Michael Hoeffel das Zuspiel von Maciej Rutkowski zum Ehrentreffer ab (26.). Die Adler schüttelten sich allerdings nur kurz und kreierten in der Offensive munter weiter Chancen. Beim Duell Iskhakov gegen Shillin - das sich an diesem Abend immer mehr zum Privatduell entwickelte - hatte der KEV-Schlussmann in der 31. Minute das bessere Ende für sich.

Adler – Krefeld

  • Drittelergebnisse: 1:0, 3:1, 2:0.
  • Die Adler: Endras – Reul, Akdag; Larkin, Katic; Holzer, Lehtivuori; Dziambor – Plachta, Desjardins, Wolf; Krämmer, Szwarz, Dawes; Rendulic, Wohlgemuth, Eisenschmid; Hännikäinen, Iskhakov, Elias.
  • Tore: 1:0 Iskhakov (02:52), 2:0 Iskhakov (22:06), 3:0 Dawes (23:28), 3:1 Hoeffel (25:11), 4:1 Eisenschmid (30:57), 5:1 Wolf (44:08), 6:1 Wohlgemuth (58:53).
  • Schiedsrichter: Sean MacFarlane (USA), Andre Schrader (Dorsten).
  • Zuschauer: 6174.
  • Strafminuten: Mannheim 6 – Krefeld 6.
  • Nächstes Spiel: Adler – Grizzlys Wolfsburg (Freitag, 19.30 Uhr SAP Arena).

Wie ein Baseballspieler

Auch beim Schuss von Larkin reagierte Shilin gut, konnte den Puck allerdings nicht festhalten. Markus Eisenschmid nutzte den Abpraller und beförderte den sich in der Luft befindenden Puck wie ein Baseballspieler zum 4:1 über die Linie (31.). Damit beließen es die Mannheimer im zweiten Drittel.

Tore hatten sie aber dennoch in ihrem Köcher: Matthias Plachta bediente den am langen Pfosten völlig frei stehenden David Wolf und der stellte auf 5:1 (45.). Bei Krefeld, das noch tags zuvor gegen Schwenningen in der Verlängerung gewonnen hatte, wurde die Luft immer dünner und die Beine immer schwerer. So setzte Stürmer Tim Wohlgemuth für die im Schlussdrittel überaus spielfreudigen Mannheimer den Schlusspunkt, als er einen Pass von Eisenschmid zum 6:1 verwertete (59.).

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