Eishockey

Adler Mannheim schreiben mit Eisbären Berlin an gemeinsamer Play-off-Geschichte

Die Play-off-Geschichte zwischen den Adlern Mannheim und den Eisbären Berlin ist lang. Seit Sonntag schreiben sie mit der Viertelfinalserie am nächsten Kapitel. Ein Adler-Trio war dabei in Spiel eins federführend

Von 
Philipp Koehl
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Gemeinsam: Die Adler Mannheim haben Spiel eins der Play-off-Viertelfinalserie gegen die Eisbären Berlin überraschend deutlich gestaltet. Angeführt wurden sie dabei von Jordan Szwarz, Tom Kühnhackl (v.l.) und Stefan Loibl (rechts). © Michael Ruffler

Mannheim. Die Play-off-Geschichte zwischen den Adlern Mannheim und den Eisbären Berlin ist lang und voller Dramatik. Achtmal trafen die beiden Mannschaften in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga bereits aufeinander. Fünfmal gingen die Eisbären (Finale 2005 und 2012, Viertelfinale 2017 sowie Halbfinale 2009 und 2022), dreimal die Adler (Finale 1998, Halbfinale 1999 und Viertelfinale 2002) als Sieger vom Eis.

Entsprechend gewannen die Mannheimer seit 2002 keine Play-off-Serie mehr gegen die Berliner. Das wollen die Adler nun ändern. Seit Sonntag schreiben beide Teams mit der Viertelfinalserie am nächsten Kapitel ihrer Play-off-Geschichte. Mit Spiel eins ist bereits ein Großteil der Einleitung geschrieben. Und in dieser wurde mit dem 7:1-Erfolg der Adler in Berlin schon mal ein dickes Ausrufezeichen gesetzt.

Federführend hierbei war vor allem Mannheims Sturmreihe um Tom Kühnhackl, Stefan Loibl und Jordan Szwarz, die mit je vier (ein Tor und drei Assists von Kühnhackl; vier Vorlagen von Szwarz) beziehungsweise drei (zwei Tore und ein Assist von Loibl) Punkten zu überzeugen wussten. „Stefan und ich kennen uns schon lange. Wenn du dann aber noch so einen Spieler wie den Szwarzi in deiner Reihe hast, der mit seiner Erfahrung genau weiß, was er wann zu tun hat, dann kann so ein Spiel schon mal dabei herauskommen“, sagte Kühnhackl über die eigene Leistung.

Arno Tiefensee hält Adler Mannheim im Spiel

Die Freunde bereiteten ihre ersten Treffer gegenseitig vor und sorgten damit für eine schnelle 2:0-Führung (7.), ehe im zweiten Drittel Kris Bennett (36.) und Keaton Thompson (37.) mit dem 3:0 und 4:0 innerhalb von 26 Sekunden für die Vorentscheidung sorgten. Zuvor hielt jedoch Adler-Torwart Arno Tiefensee seine Farben mit tollen Reflexen im Spiel. „Er wirkt schon sehr, sehr erfahren, darüber müssen wir nicht reden. Arno war aber wie Felix (Adler-Torwart Brückmann, Anm. d. Red.) schon die ganze Saison über für uns da, wenn wir ihn brauchen“, sagte Kühnhackl, den Tiefensees Leistung nicht überraschte.

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Überraschend war da eher schon der Kantersieg der Mannheimer. Mit viel Struktur, läuferischen Fähigkeiten sowie einer starken Zweikampfführung kauften sie den Berlinern den Schneid immer wieder ab. „Es ist aber auch viel für uns gelaufen. Deshalb kam auch solch ein Ergebnis zustande“, betonte Loibl.

Adler Mannheim haben das Glück der Tüchtigen 

Das Glück des Tüchtigen hatten die Adler in der Tat bei zwei Treffern. So profitierte Loibl bei seinem Tor zum 5:0 (43.) davon, dass der Puck nach seinem Pass vor das Eisbären-Gehäuse unglücklich vom Schlittschuh des Berliner Verteidigers Morgan Ellis über die Linie sprang. Auch der Treffer von Adler-Kapitän Denis Reul zum 7:1-Endstand (60.) hätte nicht den Weg ins Tor gefunden, wäre er nicht noch von einem Berliner Spieler abgefälscht worden.

Wichtig indes, dass die Mannheimer eine ihrer insgesamt nur zwei Powerplaysituationen nutzen konnten und so den Trend der vergangenen Wochen - in Überzahl eine große Durchschlagskraft zu besitzen - bestätigten.

Berlin am Mittwoch zu Gast in Mannheim

  • Für das erste Heimspiel der Adler Mannheim in der Play-off-Viertelfinalserie am Mittwoch (19.30 Uhr) wurden bislang rund 13 000 der 13 600 verfügbaren Tickets verkauft.
  • Serien-Manager für Berlin gegen Mannheim ist Ex-Profi Daniel Kreutzer. Dieser ist Ansprechpartner für die Mannschaften bei Fragen und Problemen und zudem der Mittelsmann zwischen Teams und Schiedsrichtern. 

 

Doch auch ganz allgemein ist auffällig, dass sich die Adler, die beim Toreschießen sehr lange in dieser Saison von ihren Stürmern Matthias Plachta und Linden Vey abhängig waren, in den vergangenen Spielen gefunden und dadurch auch in ihrer Spielweise gefestigt haben. „Wir wissen, was wir als Mannschaft können, waren aber im Saisonverlauf oft nicht konstant genug“, gab Kühnhackl zu und ergänzte: „Es ist schön, dass wir die Tore auf die Reihen verteilt haben. Wichtiger ist aber, dass wir als Team zusammenhalten und positiv bleiben. Dann werden wir auch erfolgreich sein.“

Heimvorteil geht nach Mannheim

Erfolgreich gilt es nun auch am Mittwoch (19.30 Uhr) in der heimischen SAP Arena zu sein und somit direkt den zweiten Sieg in dieser Play-off-Viertelfinalserie nachzulegen. Interessant: Durch den Erfolg in Berlin ist der Heimvorteil nun an die Mannheimer übergegangen.

„Am Ende müssen wir Berlin viermal schlagen. Das ist das, was zählt“, unterstrich Loibl, der aber gleichermaßen betonte: „Es ist natürlich gar keine Frage, dass wir lieber zu Hause als auswärts spielen. Entsprechend war das ein Schritt in die richtige Richtung.“

Ein Schritt - mehr nicht. Kühnhackl und Loibl wollen ihr Ausrufezeichen von Spiel eins nicht zu hoch hängen. „Wir freuen uns natürlich darüber, aber am Montag bereiten wir uns schon wieder auf Spiel zwei vor. Die Berliner werden mit Volldampf rauskommen. Da müssen wir wieder dagegenhalten und unser Spiel durchziehen“, betonte Kühnhackl. Keine Frage: Die Adler möchten das neueste Kapitel dieser Play-off-Geschichte schnellstmöglich (erfolgreich) zu Ende schreiben.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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