Berlin/Mannheim. Die Adler Mannheim haben direkt zum Start der Play-off-Viertelfinalserie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für eine Überraschung gesorgt. Die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins hat die favorisierten Eisbären Berlin, die nach der Hauptrunde als Zweiter in die Play-offs gingen, deutlich mit 7:1 (2:0, 2:0, 3:1) bezwungen.
„Das war ein gutes erstes Spiel, das wir jetzt analysieren werden, um dann beim nächsten noch besser aufzutreten“, sagte Adler-Stürmer Stefan Loibl in dem Bewusstsein, dass die Mannheimer - unabhängig von der Höhe - erst einen von vier nötigen Siegen in diesem Viertelfinale eingefahren haben.
Es war vor der Partie eine viel und gern diskutierte Frage: Haben die Adler durch ihre beiden Pre-Play-off-Spiele gegen Nürnberg einen Vorteil, besser als die pausierenden Berliner in die Begegnung zu finden? Die Mannheimer beantworteten sie eindrucksvoll: Gerade einmal sechs Minuten und 32 Sekunden waren gespielt, da musste Eisbären-Schlussmann Jake Hildebrand bereits zweimal hinter sich greifen. Zunächst fälschte Tom Kühnhackl den Schuss von Stefan Loibl geschickt zum 0:1 ab (4.), ehe keine drei Minuten später die Kombination exakt umgekehrt lautete: Kühnhackl gewann für die aggressiv spielenden Mannheimer im Offensivdrittel den Puck, passte diesen umgehend auf dem vorm Tor lauernden Loibl weiter und dieser überwand Hildebrand sehenswert mit der Rückhand - 0:2 (7.).
Adler Mannheim strukturiert und zweikampfstark
Das hinterließ bei den Berlinern Eindruck. Der in den vergangenen Wochen sichtlich formverbesserte Tyler Gaudet, hätte nur wenige Augenblicke später bereits den dritten Mannheimer Treffer nachlegen können, verzog jedoch knapp (7.). Sturmkollege Ryan MacInnis tauchte - nach einer unfreiwilligen Vorlage des Eisbären-Kapitäns Kais Wissmann - frei vor Hildebrand auf, fand aber die Lücke nicht (12.).
Erst danach kamen die Gastgeber, die an den Banden aber dennoch oftmals nur als zweiter Sieger aus den Zweikämpfen kamen, besser in die Partie. Auch, weil sich die Adler gleich zwei Strafzeiten leisteten. Leo Pföderl besaß dabei die besten Möglichkeiten (15. und 21.).
Die Adler agierten indes im zweiten Drittel wie eine gut geölte Maschine. Sie hielten das Spiel weiterhin strukturiert und einfach. Und als sie hier und da Mal gegen die aufkommenden Berliner die Einfachheit nicht auf’s Eis bekamen, konnten sie sich auf ihren Torwart Arno Tiefensee verlassen.
Stark, wie ruhig der erst 21-jährige Schlussmann in der Druckphase der Eisbären blieb und gleich mehrfach brenzlige Situationen entschärfte. Glück, dass Berlins Verteidiger Jonas Müller mit seinem Schlagschuss nur die Latte traf (23.).
Nicht weniger beeindruckend jedoch, wie die Mannheimer auf die Druckphase reagierten: Als die Unparteiischen eine Strafe gegen die Eisbären anzeigten, verließ Tiefensee zugunsten eines Extra-Angreifers das Eis. Die Adler spielten die Sechs-gegen-Fünf-Situation geduldig aus: Kris Bennett fälschte letztlich den Schuss von Gaudet zum 0:3 über die Linie ab (36.). Und damit nicht genug. Nur 26 Sekunden später zeigten die Blau-Weiß-Roten einen Spielzug aus dem Lehrbuch: Klarer Pass aus der eigenen Defensive auf Jordan Szwarz, der legte an der blauen Linie ab auf Kühnhackl und der stark aufspielende Angreifer legte wiederum quer auf Keaton Thompson, der den dadurch entstandenen Platz zum 0:4 nutzte (37.). „Wir haben einfach gespielt, unsere läuferischen Fähigkeiten genutzt und den Puck wie auch unsere Körper immer wieder Richtung gegnerisches Tor gebracht“, erläuterte Bennett den Schlüssel zum Sieg.
Eisbären nehmen Hildebrand zu Beginn des dritten Drittels vom Eis
Die Eisbären nahmen indes nach diesem Nackenschlag Hildebrand zu Beginn des dritten Drittels vom Eis und ersetzten ihn durch Jonas Stettmer. Es dauerte jedoch nicht lange, ehe es auch hinter dem 22-Jährigen klingelte. Loibl zwang mit seinem Pass vor den Kasten den Berliner Verteidiger Morgan Ellis zu einem Eigentor - 0:5 (43.). Während Ty Ronning mit seinem Treffer Ergebniskosmetik für die Eisbären betrieb (44.), schraubten auf der Gegenseite Ryan MacInnis in Überzahl (51.) sowie Kapitän Denis Reul das Ergebnis zum 7:1-Endstand in die Höhe.
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„Das ist keine sieben Spiele andauernde Serie, sondern es wird sieben Mal darum gehen, das nächste Spiel zu gewinnen“, sagte Eakins bereits vor der ersten Partie. Und das soll heißen: Egal ob Sieg oder Niederlage, das Play-off-Gedächtnis muss traditionell kurz sein, der Fokus unmittelbar nach der Schlusssirene bereits auf dem nächsten Spiel liegen. Das steigt am Mittwoch (19.30 Uhr) in der SAP Arena.

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