Trotz vieler Fehler in der Defensive haben die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga den dritten Sieg in Folge eingefahren. Im Penaltyschießen sicherte Borna Rendulic der Mannschaft von Trainer Pavel Gross den 5:4 (0:2, 2:2, 2:0, 0:0, 1:0)-Erfolg beim ERC Ingolstadt. „Wir haben nicht so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben aber noch einen Weg gefunden, um das Spiel zu drehen“, sagte Andrew Desjardins, der zwei Tore für die Adler erzielte.
Die Adler erlebten ein Auftaktdrittel zum Vergessen. „Ingolstadt hat mehr gekämpft und ist mehr gelaufen. Die wollten es einfach mehr“, fand Markus Hännikäinen in der ersten Pause deutliche Worte. Warum der Mannheimer Neuzugang so angefressen war? Mit zwei unnötigen Scheibenverlusten lud seine Mannschaft die Ingolstädter zweimal zum Toreschießen ein. Gerade in einer Phase, als das Gross-Team besser in die Partie zu finden schien, wollte Ruslan Iskhakov in der eigenen Zone einen Gegenspieler aussteigen lassen. Das ging völlig schief. Justin Fesers Schuss konnte Dennis Endras zwar noch entschärfen, doch Brandon DeFazio besserte nach - 1:0 (8.). Und nur 86 Sekunden später war der Doppelschlag perfekt. Diesmal vertändelte David Wolf vor dem eigenen Kasten den Puck. David Warsofsky traf den Pfosten, Frederik Storm setzte nach und ließ sich für das 2:0 feiern (9.). „So etwas darf uns nicht passieren“, sagte Hännikäinen
Die beiden Tore hinterließen Wirkung, die Adler schwammen in der Defensive, überstanden diese kritische Phase aber, ohne das dritte Gegentor schlucken zu müssen. Offensiv brachten sie aber wenig bis nichts zusammen. Sie bestätigten den Eindruck der vergangenen Spiele: Sobald der Gegner einen Weg findet, die Mannheimer Angreifer außen an der Bande zu halten, fehlt ihnen die Durchschlagskraft. Als Wolf doch in aussichtsreicher Position auftauchte, wischte er über die Scheibe (12.), Borna Rendulic fand keine Lücke (15.). Die besseren Chancen hatten weiterhin die Bayern, Feser scheiterte mit der Rückhand an Endras (18.).
Ingolstadt - Adler
- Drittelergebnisse: 2:0, 2:2, 0:2, 0:0, 0:1..
- Die Adler: Endras – Larkin, Lehtivuori; Reul, Akdag; Holzer, Katic; Wirth – Rendulic, Iskhakov, Krämmer; Eisenschmid, Szwarz, Dawes; Hännikäinen, Wohlgemuth, Wolf; Elias, Desjardins, Bast.
- Tore: 1:0 DeFazio (7:12), 2:0 Storm (8:38), 2:1 Desjardins (27:17), 3:1 Bourque (27:47), 3:2 Eisenschmid (31:56), 4:2 Marshall (33:30), 4:3 Wolf (41:37), 4:4 Desjardins (58:49), 4:5 Rendulic (im Penaltyschießen).
- Schiedsrichter: Jake Rekucki (USA) und Aleksi Rantala (Finnland).
- Zuschauer: 2511.
- Strafminuten: Ingolstadt 2 – Mannheim 4.
- Nächstes Spiel: Adler – ERC Ingolstadt (Mittwoch, 19.30 Uhr/SAP Arena).
Leichte Steigerung in Offensive
Offensiv wurde es aus Mannheimer Sicht ein wenig besser, defensiv nicht. Zweimal stellten sie im zweiten Abschnitt den Anschluss her, nur um postwendend den nächsten Gegentreffer zu schlucken. Nicht einmal ein Duseltor brachte Schwung. Desjardins fuhr in die gegnerische Zone und zog einfach einmal ab. Der Schuss rutschte Panther-Goalie Kevin Reich durch, die Adler waren auf 1:2 dran (28.). Nur 30 Sekunden später war der alte Abstand wiederhergestellt. Nach einem Bullygewinn hielt Fabio Wagner drauf, Chris Bourque fälschte gekonnt ab - 3:1 (28.). Das Gross-Team hing erneut in den Seilen. Samuel Soramies verzog knapp (29.), Daniel Piettas Schuss in Überzahl küsste den Pfosten (31.).
Stattdessen kamen die Adler mit einem sehenswerten Angriff heran. Mark Katic schickte Jordan Szwarz auf die Reise. Der Kanadier wartete, bis Markus Eisenschmid in Position gefahren war. Ein Pass, ein Schuss, nur noch 3:2 für Ingolstadt (32.). Es lag sogar der Ausgleich in der Luft, Nigel Dawes traf den Pfosten (33.). Doch dann stimmte zum x-ten Mal die Zustimmung in der Defensive nicht. Nach einem Soramies-Pass hatte Ben Marshall das leere Tor vor sich, sein Treffer zum 4:2 war nur noch Formsache (34.).
Die Nerven der Adler flatterten. Im Powerplay lief nichts zusammen. Sie mussten froh sein, dass Endras Storms Unterzahl-Konter entschärfte (37.), und der Däne den Puck danach an den Pfosten drosch (39.). Die Mannheimer blieben am Leben - erst recht, als „Schlitzohr“ Wolf zuschlug. Erst schob er Simon Gnyp energisch zur Seite, dann netzte er zum 4:3 ein (42.). Ihre Konteranfälligkeit konnten die Adler aber nicht abstellen. Endras rettete gegen Feser, von Storms Schlittschuh rutschte die Scheibe Richtung Tor, in letzter Sekunde kratzte sie Katic von der Linie (46.). Mehr als zwei Minuten vor Schluss nahm Gross seinen Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis - die Brechstange passte: Eisenschmid zog ab, Desjardins hielt den Schläger rein - 4:4 (59.). Die Entscheidung fiel nach torloser Verlängerung im Penaltyschießen.
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