München. Nur Bietigheim steht in der Tabelle hinter den Adlern Mannheim. Nicht nur Trainer Bill Stewart hat sich das Auftaktwochenende in der Deutschen Eishockey Liga anders vorgestellt. Der Kanadier ist aber darauf bedacht, die Situation nicht zu dramatisieren. „Nach solch einem Spiel ist es sehr schwer, unzufrieden mit der Mannschaft zu sein“, sagte der 64-Jährige nach dem 2:5 am Sonntag in München.

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Mit ein wenig mehr Distanz ließ sich tatsächlich konstatieren: In den ersten beiden Dritteln waren die Adler die aktivere Mannschaft mit den hochkarätigeren Chancen. Nur wegen der besseren Effektivität lagen die Münchner nach 40 Minuten mit 3:2 in Führung. Tim Wohlgemuth (23.) und Matthias Plachta (33.) hatten mit ihren Toren zwar aus einem 0:2-Rückstand ein 2:2 gemacht, doch nachdem Korbinian Holzer, Borna Rendulic und Taro Jentzsch Pfosten, Latte und Lattenkreuz getroffen hatten, netzte auf der anderen Seite Chris DeSousa ein (38.). „Wir dürfen mit unserem Start zwar nicht zufrieden sein, müssen den Kopf aber nicht in den Sand stecken“, betonte auch Stürmer Stefan Loibl.
Ausbaufähige Torausbeute
Thomas Larkin sah das ähnlich. „Es war auch Pech dabei. Klar ist aber: Wir müssen einen Weg finden, um mehr Tore zu schießen.“ Ein Treffer beim 1:2 gegen Schwenningen, zwei in München – mit dieser Ausbeute ist es schwierig, ein Spiel zu gewinnen. Das war in der bayerischen Landeshauptstadt umso ärgerlicher, weil andere Parameter stimmten.
Die Adler trafen in Überzahl, sie überstanden sogar eine zweiminütige doppelte Unterzahl, auch das Zusammenspiel klappte im Vergleich zum 1:2 am Freitag besser. „So komisch es sich auch nach der Niederlage anhören mag: Wir haben als Team alles mitgebracht und können darauf aufbauen“, sagte Larkin, der das Spiel für sich ganz persönlich als erfolgreich verbuchen durften.
Nach der vergangenen Saison hatte sich der Verteidiger einer Handoperation unterziehen müssen. „Es hieß zunächst, dass ich zwischen vier und sechs Monate ausfalle. Glücklicherweise musste ich nicht bis November auf meine Rückkehr warten“, sagte Larkin, der an der Seite von Mark Katic eine ordentliche Partie absolvierte.
Grünes Licht von den Ärzten
In den vergangenen Wochen hatte sich angedeutet, dass der italienische Nationalspieler auch die besten Prognosen übertrumpfen würde. Er sei ganz nah dran, hieß es von den Adlern. Es überraschte dann allerdings doch, dass Larkin bereits im zweiten Saisonspiel wieder mitmischen konnte. „Vor einer Woche habe ich von den Ärzten grünes Licht bekommen. Warum hätte ich also warten sollen? Im Endeffekt war es dann meine Entscheidung, dass ich mich fitgemeldet habe“, sagte der 1,96-Meter-Mann, der nach der intensiven Partie in München über keinerlei Schmerzen klagte: „Zu Beginn der Begegnung habe ich immer wieder mal überprüft, dass alles in Ordnung ist. Es hat aber nicht lange gedauert, bis ich das alles komplett vergessen hatte.“
Dass es ausgerechnet gegen die Mannschaft von Trainer Don Jackson mit dem Comeback klappte, war für Larkin besonders emotional. Mit München verbindet er einen seiner schönsten Momente in seiner bisherigen Karriere. Schließlich schoss er die Adler 2019 mit seinem Tor in der Verlängerung gegen das Jackson-Team zur Meisterschaft.
Auch in diesem Jahr wollen die Mannheimer wieder um den Titel mitspielen. Dass der Auftakt in die Hose ging, soll sie nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen. „Wir stehen nach dem ersten Wochenende ohne Punkte da. Das ist Fakt und gefällt uns ganz und gar nicht. Für uns muss das Motivation sein, um besser zu werden“, so Larkin.
Am Freitag (19.30 Uhr) besteht an der Nordseeküste die Gelegenheit, es besser zu machen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in der Partie bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven auch Angreifer Tyler Gaudet sein Comeback geben kann.
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