Kaiserslautern. Die Konsolidierung ist mit einem mehr als respektablen neunten Platz als Aufsteiger gelungen, jetzt steht der 1. FC Kaiserslautern vor seinem zweiten Jahr in der 2. Liga. Können die Pfälzer noch weiter oben anklopfen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Situation beim FCK.
Wie ist die Vorbereitung gelaufen?
Hinter dem FCK liegt eine außergewöhnliche Vorbereitung. Gleich einen Tag nach dem Trainingsstart reisten die Lauterer in ein zehntägiges Trainingslager in die USA. In Louisville und Minneapolis absolvierte der Zweitligist mit Jetlag PR-Termine - unter anderem stand der Besuch einer deutschen Schule auf dem Programm. Nach der Rückkehr bezog der FCK dann Mitte Juli noch ein Kurztrainingslager in Homburg. Trainer Dirk Schuster zeigt sich insgesamt zufrieden und lobt sein Team: „Ich denke, dass wir in der Vorbereitung inklusive der USA-Reise sehr gut gearbeitet haben. Die Mannschaft ist schon in einem ordentlichen Zustand. Das stimmt mich positiv, dass das ein verschworener Haufen ist, der seine Ziele auch erreichen kann.“
Die neue Mannschaft: Wer ging, wer kam?
Der FCK konnte den Großteil des Kaders halten. Kein Stammspieler ging. Die ausgeliehenen Robin Bormuth und Nicolai Rapp haben den FCK wieder verlassen. Die Verträge von Stürmer Nicolas de Préville und Dominik Schad wurden nicht verlängert. De Préville ging zurück nach Frankreich, Schad in die 3. Liga zu Preußen Münster.
Mit Ragnar Ache von Eintracht Frankfurt verpflichteten die Pfälzer noch einen Stürmer mit Zweitligaerfahrung. Ache, vergangene Saison an den Ligakonkurrenten Greuther Fürth ausgeliehen, soll für noch mehr Variabilität und Torgefahr sorgen. Für die linke Außenbahn wurde Tymoteusz Puchacz von Union Berlin ausgeliehen. Jan Elvedi - neu von Jahn Regensburg - soll die Abwehr stabilisieren, Tobias Raschl, der zusammen mit Ache in Fürth spielte, das spielerische Element im Mittelfeld beleben. Richmond Tachie, vom SC Paderborn gekommen, hat die Aufgabe, in der Offensive für mehr Möglichkeiten zu sorgen.
Wie ist die Lage vor dem ersten Spiel gegen den FC St. Pauli?
Trainer Schuster blickt mit Vorfreude auf die neue Saison, formuliert aber kein konkretes Ziel. „Der gesamte Verein fiebert dem Start entgegen. „Im Großen und Ganzen sind wir gut gerüstet für den Start. Jeder Spieler hat mitgezogen und Ansprüche, in die erste Elf zu kommen. Es wird Woche für Woche eine große Herausforderung, in dieser Liga zu punkten“, sagt der 55-Jährige.
Kapitän Jean Zimmer ist, was das Saisonziel betrifft, mutiger: „Ich glaube, dass es ein großer Erfolg wäre, wenn wir den Tabellenplatz, den wir letztes Jahr erreicht haben, wieder erreichen.“ Da wurde der Aufsteiger Neunter.
Der Start mit Spielen gegen die Aufstiegskandidaten St. Pauli und Schalke 04 ist aber knallhart. Dort sind die Roten Teufel auf dem Papier nur Außenseiter. „Wir haben ein brutales Auftaktprogramm. St. Pauli wird ein Vollbrett, Schalke will im ersten Heimspiel nach dem Abstieg vor ausverkauftem Haus sicher gleich ein Zeichen setzen. Das sind beides sehr harte Aufgaben“, betont Zimmer. Danach geht es im DFB-Pokal zu Oberligist Rot-Weiß Koblenz, bevor am dritten Spieltag Aufsteiger SV Elversberg im Fritz-Walter-Stadion gastiert.
Wie sieht es weniger Tage vor dem Start personell aus?
Die Lauterer sind ohne große Blessuren durch die sechswöchige Vorbereitung gekommen. Einzig eine Knieverletzung von Terrence Boyd gibt Anlass zur Sorge. Der Angreifer verpasste fast drei Wochen des Mannschaftstrainings. Erik Durm erlitt beim letzten Testspiel beim FC Homburg eine Oberschenkelblessur. Beide sollen aber in dieser Woche wieder ins Training einsteigen. Zimmer ist am Samstag aufgrund einer Roten Karte am Ende der vergangenen Spielzeit gesperrt.
Wo will sich der FCK noch verstärken?
Die Kaderplanungen sind noch nicht abgeschlossen. Nachdem mit Ache die gewünschte Verstärkung für den Sturm gefunden wurde, suchen die Roten Teufel noch einen Innenverteidiger und einen defensiven Mittelfeldspieler. „Mein Wunschkader ist noch nicht beisammen. Wir im Verein wissen aber, dass sich das Transferkarussell erst anfängt, zu drehen. Die Bundesliga-Saison hat noch nicht angefangen. Da werden Spieler im Abseits landen. Wir brauchen etwas Geduld und ich denke, dass es noch etwas dauert, bis wir unseren Kader komplett haben“, so Schuster.
Wie ist die Stimmung rund um den Betzenberg?
Die Euphorie ist ungebrochen groß. Etwa eine Woche vor dem Saisonstart waren 23 670 Dauerkarten verkauft, 3000 mehr als in der kompletten vergangenen Spielzeit. Zum Saisonstart dürften wieder mehr als 40 000 Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion pilgern. Die rund 6000 zur Verfügung stehenden Karten für das erste Auswärtsspiel eine Woche später auf Schalke waren nach 22 Minuten vergriffen. Zudem durchbrach der viermalige Deutsche Meister die Schallmauer von 25 000 Vereinsmitgliedern.
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