Fußball-Gruppenliga

Viel Interesse an Trainer-Job bei Eintracht Bürstadt

Suche nach einem Nachfolger für Benjamin Sigmund schreitet vor Spiel in Alsbach voran / FSG Riedrode hat die Qual der Wahl

Von 
Lvon Claudio Palmieri
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Nur ein Coach auf Zeit: Flamur Bajrami, langjähriger Kapitän von Eintracht Bürstadt, übernimmt die Rolle an der Seitenlinie nur interimsweise. Die Suche nach einem Nachfolger für Benjamin Sigmund läuft. © Berno Nix/Julian Loesch

Ried. Mit ihrem Ex-Kapitän Flamur Bajrami als Interimstrainer geht die Bürstädter Eintracht in den 16. Spieltag der Fußball-Gruppenliga Darmstadt. Am Sonntag (14.30 Uhr) fahren die Grün-Weißen zum FC Alsbach. Die FSG Riedrode empfängt um 15 Uhr den TSV Seckmauern.

FC Alsbach – Eintracht Bürstadt

„Sehr viele haben angefragt und ihr Interesse bekundet“, berichtet Interimscoach Flamur Bajrami zum Stand der Trainersuche. Am Mittwochabend hatte die Eintracht das erste Treffen mit einem potenziellen Nachfolger für Spielertrainer Benjamin Sigmund, der nach dem 0:7 gegen Primus 1. FCA Darmstadt am Sonntag zurücktrat. Mit einem zweiten Kandidaten wollen die Bürstädter zeitnah sprechen. „Ich denke, dass wir spätestens Ende nächster Woche eine Lösung haben werden“, glaubt Bajrami, der federführend in die Gespräche mit Eintracht-Boss Rainer Beckerle und Abteilungsleiter Marcus Haßlöcher eingebunden ist. Eine durchaus verständliche Vorgehensweise, wie Bajrami selbst findet: „Ich kenne die Jungs sehr gut.“

Am Dienstag begrüßte Bajrami 19 Mann zur ersten Übungseinheit als Interimstrainer. „Das war sehr gut, die Jungs hatten wirklich Feuer“, meint der langjährige Eintracht-Kapitän, der seine Karriere nach der vergangenen Runde beendete. Zuletzt half der 35-Jährige öfter im Bürstädter 1b-Team aus. Ein Engagement als Eintracht-Coach, das über die letzten fünf Punktspiele des Jahres hinausgeht, schließt er indes aus. „So sehr mich die Aufgabe wirklich reizt: Es ist nicht die richtige Zeit. Ich habe meiner Familie versprochen, dass ich einen Gang zurückschalte. Der Trainerjob würde noch mehr Zeit in Anspruch nehmen“, begründet er – und betont: „Ich bin nur Trainer, kein Spielertrainer.“ Übergangsweise springt Bajrami jedoch „sehr gern“ ein: „Ich habe mich als Interimslösung angeboten. Solange ich dem Verein helfen kann, ist es mir egal, ob das für ein Spiel oder fünf Spiele sein wird.“

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Die Probleme, die Ex-Trainer Sigmund nach seinem Rücktritt ansprach („Ich habe die Eintracht-DNA nicht mehr in Gänze gespürt, zumindest in der Umsetzung“), kann Bajrami nachvollziehen. „Die Eintracht-DNA hat sich definitiv leicht verändert, wenn man sieht, wie viele Spieler in den letzten sieben Jahren gegangen sind. Spieler werden älter, kriegen Familien, hören auf“, erläutert er. Dem „schleichenden Prozess“ hinter Sigmunds Vermutung, die Mannschaft nicht mehr ganz erreicht zu haben, muss Bajrami noch auf die Schliche kommen. „Wir haben die Leistung nicht mehr auf den Platz bekommen. Warum das so ist: keine Ahnung. Qualitativ sehe ich uns besser aufgestellt als letztes Jahr, aber das ist nicht alles. Wir müssen auch wieder eine Mannschaft sein“, führt er aus.

Kurzfristig will sich Bajrami auf die offenkundigen Schwächen konzentrieren. „Wenn du ständig verlierst, ist die Moral am Boden. Ich will die Leichtfüßigkeit wieder aus den Spielern herauskitzeln“, sagt Bajrami. Mit 41 Gegentoren in 13 Spielen stellt die Eintracht zudem die drittschlechteste Defensive der Liga. „Ein oder zwei Dinger schießen wir immer. Die Kunst wird aber sein, diszipliniert gegen den Ball zu verteidigen“, benennt der Coach sein „Hauptaugenmerk“. Beim Siebten Alsbach (18 Punkte) kann der Vorletzte Bürstadt, der bei zwölf Zählern steht, wieder auf Xhino Dushaj in der Offensive setzen. Auch Abwehrchef Kadir Kilic sollte seine Schulterprobleme bis dahin auskuriert haben.

FSG Riedrode – TSV Seckmauern

Vor dem Heimspiel gegen Aufsteiger Seckmauern (13 Punkte) hat der Tabellenvierte Riedrode (27) die Qual der Wahl. „Wir werden dem einen oder anderen wohl sagen müssen, dass er nicht im Kader stehen wird“, sagt Duro Bozanovic. Der FSG-Coach kann nach der Trainingsrückkehr von Timo Klauder und Jan Hoffmann „aus dem Vollen schöpfen“, wie er berichtet: „So herum ist es mir aber lieber, als wenn ich nur 13 Mann habe. Außerdem wollten wir einen größeren Kader und damit auch Konkurrenzkampf. Dem muss sich jeder stellen.“ Seckmauern holte nach null Punkten aus den ersten sechs Partien ordentlich auf, schlug unter anderem den Zweiten VfR Groß-Gerau mit 3:1. „Wir müssen wieder schneller und zielstrebiger werden. Fehler wie zuletzt beim 2:2 in Büttelborn, dürfen uns nicht mehr passieren“, so Bozanovic.

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