Biblis. Zum Auftakt in die Kreisoberliga Bergstraße musste sich der Aufsteiger FV Biblis am Sonntag im Pfaffenau-Stadion im Riedderby gegen die SG Azzurri/Olympia Lampertheim mit einem 1:1 (0:0) begnügen. Das Remis stellte dabei keine der beiden Seiten zufrieden. „Gerade wenn du als Aufsteiger zuhause gegen eine Mannschaft spielst, die in der vergangenen Kreisoberligasaison lange um den Klassenerhalt bangen musste, dann spekulierst du natürlich schon auf einen Sieg“, hätte FVB-Spielertrainer Torsten Schnitzer gerne alle drei Punkte in der Gurkenstadt behalten.
„Am Ende einen Punkt auswärts mitzunehmen, ist sicher besser als zu verlieren. Aber ich denke, für uns wäre in Biblis mehr drin gewesen“, hielt sich auch bei Gästecoach Giovanni Marino die Freude in Grenzen. „Der Rasenplatz in Biblis war in keinem guten Zustand und letztlich war es doch ein eher zerfahrenes Spiel, dennoch fand ich, dass wir mehr vom Spiel hatten. Man hat allerdings gemerkt, dass es das erste Punktspiel war, da fehlte in den Aktionen auch oft einfach noch die Präzision“, sah Marino seine Lampertheimer als das bessere Team. „Wir haben gesehen, dass wir mit einer Mannschaft mithalten können, die in der vergangenen Saison den Klassenerhalt geschafft hat. Ich fand sogar, dass wir das Spiel meist kontrolliert haben, nur leider fehlte unseren Angriffsaktionen am Ende zu oft der entscheidende Pass“, sah FVB-Coach Schnitzer sein Team besser.
In der ersten Halbzeit sah Schnitzer zwei Chancen von Pascal Titze, dem 19-jährigen fehlte aber doch etwas der Mut, um den Lampertheimer Torhüter Ilker Kerli ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. In der 27. Minute fand ein Zuspiel von FVB-Kapitän Romario Kronauer Janos Hajdu, doch der Ball von Hajdu verfehlte das Tor der Gäste. „Letztlich gab es in der ersten Halbzeit nur wenige Tormöglichkeiten, von denen wir sogar mehr hatten, aber wir haben zu viele Fehlentscheidungen getroffen“, hatte SG-Trainer Marino dagegen sein Team schon in den ersten 45 Minuten als überlegen angesehen.
Trotz sommerlicher Temperaturen sollte es für die Gäste kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit rasch eine kalte Dusche geben. „Wir befinden uns selbst im Angriff, machen einen Fehlpass und Biblis geht dazwischen und macht das Tor aus dem Nichts“, ärgerte sich Marino über den aus seiner Sicht unnötigen Rückstand. „Janos Hajdu hat das clever gemacht und den Torwart klug ausgespielt“, bejubelte hingegen Torsten Schnitzer in der 53. Minute mit dem 1:0 das erste Saisontor des Aufsteigers.
Nur wenig später folgte der Aufreger der Partie, als Azzurri-Kapitän Nunzio Pelleriti im Bibliser Strafraum zu Fall gebracht wurde, die Pfeife des Unparteiischen aber stumm blieb (55.). „Ich denke, diesen Elfmeter hätte man schon geben können, er war für mich jedenfalls klarer als der Strafstoß, der später gegen uns gepfiffen wurde“, räumte Torsten Schnitzer ein, dass die Bibliser hier durchaus Glück hatten.
Strafstoß zum Ausgleich
In der 84. Minute kamen die Gäste aber doch zu einem Strafstoß, als Roy Ruffini der Ball im Strafraum an die Hand sprang. „Er hat zu mir gesagt, er wäre vorher geschubst worden, weshalb es erst zu der Bewegung kam“, fand Schnitzer diesen Elfmeter nicht so eindeutig. „Für mich war das ein klares Handspiel“, durfte sich Giovanni Marino über den 1:1-Ausgleich (84.) freuen, als Neuzugang Damian Pritchett den Handelfmeter sicher verwandelte.
In der 87. Minute geriet der Punkt für die Spargelstädter noch einmal in Gefahr, als Janos Hajdu einen Stellungsfehler des Lampertheimer Torhüters Ilker Terli zu bestrafen schien, der Ball aber nur gegen den Pfosten klatschte und vor den Füßen von FVB-Spieler Dennis De Sousa Barba landete, dessen Schuss der Lampertheimer Muhammet Kentencimen von der eigenen Torlinie kratzte.
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