Spiel der Woche

Dicht vor dem Abstieg

Die FSG Riedrode verliert das Gruppenliga-Kellerduell gegen Bickenbach nach einer desolaten zweiten Halbzeit mit 1:4

Von 
Claudio Palmieri
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Angefressen und enttäuscht: Nils Schwaier, Kapitän der FSG Riedrode, musste mit seinem Team eine bittere Niederlage einstecken. © Berno Nix/Julian Lösch

Riedrode. Am Riedroder Waldsportplatz geht das Abstiegsgespenst um. Mit 1:4 (0:0) verlor die FSG Riedrode am Sonntag ihr letztes Rundenspiel in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt gegen den Kellerkonkurrenten SKG Bickenbach. Da parallel dazu fast alle anderen Abstiegskandidaten punkteten, fielen die Blau-Schwarz-Gelben auf den drittletzten Platz zurück. Dieser Rang wird bestenfalls zum Gang in die Relegation reichen.

Am vorletzten Liga-Spieltag lief aus FSG-Sicht alles schief, was schieflaufen konnte. Der FC Alsbach drehte in der Schlussphase einen 2:3-Rückstand gegen Dersim Rüsselsheim, gewann mit 4:3 und zog auf 38 Punkte davon. Auch die TSV Auerbach (40 Punkte/4:0 gegen Langstadt/Babenhausen), der SV Münster (40 Punkte/3:0 gegen Höchst) und die SG Modau (39 Punkte/2:1 in Seckmauern) erfüllten ihre Pflicht. Die Bickenbacher, die vor dem Match bei der FSG auf dem vorletzten Platz standen, sind jetzt gleichauf mit Riedrode (35 Punkte). Wegen des direkten Vergleichs werden aber auch die Bergsträßer die Saison auf jeden Fall vor der FSG abschließen.

Vor dem letzten Spieltag an Fronleichnam müssen die spielfreien Riedroder hoffen, dass zwei Fälle nicht eintreten. Der Vorletzte VfB Ginsheim (32 Punkte) darf nicht in Bickenbach gewinnen, sonst verliert die FSG wegen des direkten Vergleichs einen weiteren Platz und steigt direkt ab. Direkt absteigen muss Riedrode auch, sollte der VfR Fehlheim den Klassenerhalt in der Verbandsliga Süd verpassen. In diesem Fall gäbe es nämlich drei direkte Absteiger aus der Gruppenliga Darmstadt.

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All diese Überlegungen interessierten Riedrodes Sportlichen Leiter Thorsten Göck nach dem Schlusspfiff am Sonntagnachmittag nur wenig. „Wir hatten es heute in der eigenen Hand und haben es verkackt, wie schon öfter in dieser Runde“, sagte er mit tiefer Stimme: „Jetzt müssen wir den letzten Spieltag abwarten. Aber nach so einer Leistung ist es kein schönes Gefühl, auf die anderen Plätze zu schauen. Es ist schade nach dieser Rückrunde, aber wenn du zu Hause so überspielt wirst, ist das schwer in Worte zu packen.“

FSG Riedrode zeigt eine desolate Vorstellung

Dass das Team von Trainer Tobias Beltz eine desolate Vorstellung zeigte, fiel auch Andreas Borger auf. „Wir haben nicht glücklich, sondern verdient gewonnen“, betonte Bickenbachs Sportchef: „Von Riedrode war ich enttäuscht. Gemessen am Kader, mit dem sie angetreten sind, kam sehr wenig von ihnen.“ Die „tolle Leistung“ der eigenen Elf konnte Borger nicht genug würdigen: „Wir mussten auf fünf Stammspieler verzichten. Wie die Mannschaft gekämpft hat, war überragend. Wichtig war, dass wir nach dem 0:1 das schnelle 1:1 gemacht haben.“

Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit sah es zunächst aus, als würden die gastgebenden Riedroder ihrer Favoritenrolle vor knapp 200 Zuschauern gerecht werden. In der 47. Minute nutzte Kapitän Nils Schwaier eine Vorlage von René Salzmann zur 1:0-Führung für die FSG, die sich nach sechs Punkten aus den jüngsten drei Partien in aufsteigender Form gewähnt hatte.

Doch was die Beltz-Elf nach dem Führungstreffer ablieferte, weckte vielmehr Erinnerungen an die enttäuschenden Auftritte in den Kellerduellen gegen die SG Wald-Michelbach im März (2:4) und gegen Auerbach im April (3:5). In der 52. Minute staubte Niklas Becker zum 1:1-Ausgleich ab. „Danach sind wir unerklärlicherweise komplett auseinandergefallen und mit einfachsten Mitteln ausgespielt worden“, hielt Göck fest.

Riedrode taumelte – und fiel schließlich. 20 Minuten vor Spielende schnürte Becker den Doppelpack zur 2:1-Gästeführung – sehr zur Freude von knapp 80 mitgereisten Bickenbacher Anhängern (70.). In Minute 82 erhöhte Marc-Joel Reiss auf 3:1 für die SKG. Mit einem Freistoßtreffer aus rund 18 Metern erzielte Ole Spiecker in der 89. Minute den 4:1-Endstand.

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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