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Riedrodes letzte Chance

Die abstiegsbedrohte FSG muss ihr Gruppenliga-Heimspiel gegen den Vorletzten SKG Bickenbach unbedingt gewinnen.

Von 
Claudio Palmieri
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Zum Siegen verdammt: Die abstiegsbedrohte FSG Riedrode – hier FSG-Spieler Timo Klauder (r.), verfolgt vom Rüsselsheimer Ogün Ünal – muss am Sonntag gegen Bickenbach wohl dreifach punkten, um den Abstieg zu vermeiden. © Berno Nix/Julian Lösch

Riedrode. Den Tabellenrechner der Fußball-Gruppenliga Darmstadt hat Thorsten Göck noch nicht durchexerziert. Vor dem ultimativen Abstiegsduell seiner FSG Riedrode gegen die SKG Bickenbach am Sonntag (15 Uhr, Waldsportplatz) will sich der Sportliche Leiter nicht mehr unnötig verrückt machen. „Da sind so viele Konstellationen möglich“, sagt Göck.

Für Riedrode endet die Saison mit dem Heimspiel am Sonntag. Beim Rundenabschluss an Fronleichnam sind die Blau-Schwarz-Gelben spielfrei. Bis dahin wird sich für die FSG nichts final entscheiden. Die genaue Zahl der Absteiger aus der Gruppenliga wird erst nach dem letzten Spieltag feststehen – und hängt auch von der Anzahl der Absteiger aus den übergeordneten Klassen ab (wir haben berichtet). Der angekündigte Rückzug von Eintracht Wald-Michelbach von der Verbands- in die Gruppenliga hat keine direkten Auswirkungen auf die Abstiegsfolge: Die Gruppenliga Darmstadt wird in der kommenden Spielzeit aus 18 statt 17 Mannschaften bestehen.

Göck: „Ein Punkt ist zu wenig – für beide Teams“

Der 13. Platz, den die Riedroder zurzeit mit 35 Punkten belegen, könnte daher nach den aktuellen Gegebenheiten zum Klassenerhalt reichen. Allerdings geht es immer noch eng zu. Gegen den punktgleichen 14. FC Alsbach gewinnt die FSG den direkten Vergleich. Der Drittletzte VfB Ginsheim und der Vorletzte Bickenbach stehen bei 32 Zählern, treffen am letzten Spieltag aber noch aufeinander. Alle FSG-Konkurrenten haben derweil ein Spiel mehr vor der Brust – und damit eine Chance mehr auf Zählbares.

Für den möglichen Verlierer des Kellerduells in Riedrode am Sonntag dürfte es in der Endabrechnung schlecht aussehen. „Falls Bickenbach verliert, sind sie mit hoher Wahrscheinlichkeit abgestiegen“, prognostiziert Göck: „Falls wir verlieren, sieht es für uns ziemlich düster aus, weil wir uns am letzten Spieltag nicht mehr wehren können. Ein Punkt ist aber auch zu wenig – für beide Teams.“ Das Hinspiel in Bickenbach verlor die FSG im November mit 2:4. Bei einer erneuten Niederlage würde Riedrode die Runde also hinter dem Aufsteiger von der Bergstraße abschließen. Das Stichwort lautet auch hier direkter Vergleich.

Vor dem Saisonabschluss ist die Zuversicht bei der FSG indes groß. Gegen den SV Geinsheim (2:1) und den TSV Höchst (5:0) sowie beim jüngsten 0:1 bei Aufstiegskandidat VfR Groß-Gerau überzeugte der Vorjahresfünfte. „Wir haben gute Leistungen gezeigt und gegen Groß-Gerau nur ein direktes Freistoßtor kassiert“, weiß Göck: „Danach hat uns sogar der Groß-Gerauer Trainer gelobt. Trotz der Niederlage haben wir also eine breite Brust.“ Die SKG Bickenbach hat Göck Ende April beim 0:4 gegen Groß-Gerau beobachtet. „Das ist eine junge, engagierte Mannschaft, gegen die es auf die Tagesform ankommen wird. Aber auch sie sind knackbar“, glaubt Riedrodes Sportchef.

In Bickenbach geben sie sich entspannt. Nach einem 5:0 gegen die SG Modau und einem 1:1 gegen den Vierten FC 07 Bensheim hegt der Aufsteiger weiter Hoffnungen. „Ein Abstieg wäre für uns kein Beinbruch“, sagt SKG-Spielausschusschef Andreas Borger: „Wir würden aber wahnsinnig gerne drin bleiben und setzen alles daran. Die Klasse gefällt uns super, mit Linienrichtern hat das Spiel ein anderes Niveau.“

Gegen Bensheim verzeichnete die Elf um Goalgetter Benedikt Saltzer (15 Tore) drei Aluminiumtreffer. „Vielleicht haben wir dafür am Sonntag das nötige Quäntchen Glück. Wir wissen aber, dass Riedrode ein heißes Pflaster ist, wo es auch mal hitziger zugeht“, meint Borger. Stürmer Lukas Anding (verletzt), Tim Opper (Rotsperre) und Nathaniel Agweyen, der gegen Bensheim Gelb-Rot sah, werden fehlen. Dafür stoßen Verteidiger Florian Unrath und „Sechser“ Thomas Emig wieder zum Kader.

Die FSG muss die rotgesperrten Arman Asutay und Nikola Benkovic sowie den verletzten Benedikt Ruh ersetzen. Fraglich ist auch Stammkeeper Rico Ochsenschläger, der in Groß-Gerau wegen einer Hüftprellung zur Pause raus musste.

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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