Fußball

Wie der SV Waldhof Mannheim gegen Sensationsspitzenreiter Cottbus bestehen will

Nach dem schweren Rückschlag gegen Stuttgart II empfängt der SV Waldhof am Samstag Tabellenführer Energie Cottbus. Trainer Trares fordert eine klare Steigerung und verrät, warum ein junger Hoffnungsträger bisher nicht spielt

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Alexander Müller
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In Großaspach gegen Stuttgart II saß Waldhof-Trainer Bernhard Trares gelb-gesperrt auf der Tribüne. Gegen Cottbus steht er wieder an der Seitenlinie. © Michael Ruffler

Mannheim. Wenn man in einem richtungsweisenden Spiel enttäuscht, wirkt das schon einmal ein bisschen länger nach. Der SV Waldhof hatte bei der 0:2-Niederlage beim VfB Stuttgart II die große Gelegenheit ausgelassen, sich ein Polster auf die Abstiegsplätze der 3. Liga zu schaffen. Das gelang nicht - und deshalb stehen die Mannheimer mit nur vier Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone im Jahresendspurt gegen die drei Teams, die zurzeit auf den Plätzen eins bis drei stehen, wieder gehörig unter Druck. Am Samstag (14 Uhr) geht es mit der Partie gegen Aufsteiger Energie Cottbus los, der sensationell als Spitzenreiter ins Carl-Benz-Stadion reist.

  • Der SV Waldhof hat für das Spiel gegen Drittliga-Spitzenreiter Energie Cottbus (Samstag, 14 Uhr, Carl-Benz-Stadion) bisher 9000 Tickets verkauft. Aus der Lausitz reisen 1200 Fans an.
  • Voraussichtliche Waldhof-Aufstellung: Bartels – Klünter, Seegert, Matriciani, Voelcke (Braun) – Rieckmann, Sietan – Abifade, Benatelli, Shipnoski (Okpala) – Boyd. Es fehlen Tim Sechelmann (Muskelfaserriss), Felix Lohkemper (Reha), Niklas Hoffmann (Knie) und Omer Hanin (Schambeinentzündung).

 

„Grundsätzlich ist die Mannschaft sehr willig. Da gibt es kein Wenn und Aber. Auch in Stuttgart habe ich das Bemühen gesehen, aber wir waren einfach in der taktischen Disziplin nicht so, wie wir es sein sollten“, blickte Waldhof-Trainer Bernhard Trares am Donnerstag noch einmal auf die schwache Leistung gegen die Stuttgarter U21 zurück. Wenn gegen Cottbus, bei Dynamo Dresden (Freitag, 13. Dezember, 19 Uhr) und zum Jahresabschluss gegen Arminia Bielefeld (Sonntag, 22. Dezember, 13.30 Uhr) das zurzeit bei 20 stehende Punktekonto weiter anwachsen soll, bedarf es einer gewaltigen fußballerischen Steigerung. „Das wird wahnsinnig schwer. Wir brauchen eine viel bessere Leistung als gegen Stuttgart. Aber es ist sicher auch eine Mannschaft, die man schlagen kann“, schätzte Trares den nächsten Gegner Cottbus ein.

Wann bekommt Rexhepi seine Chance?

Den ehemaligen Bundesligisten um Trainer Claus-Dieter Wollitz hatte kein Experte auf der Rechnung, als es um die Aufstiegskandidaten in dieser Saison ging. Doch die Lausitzer nahmen den Schwung aus ihrer Meisterschaft in der Regionalliga Nordost mit, und weisen mit dem früheren Lauterer Timmy Thiele (10 Saisontore/6 Vorlagen) oder Tolcay Cigerci (8 Tore/2 Vorlagen) gerade in der Offensive überdurchschnittliche Qualität auf.

„Uns erwartet eine Mannschaft, die sich über längere Zeit ein unglaubliches Selbstvertrauen erarbeitet hat. Das ist eine geschlossene Truppe, sehr eingespielt, von ihrem Spielsystem stabil. Deshalb stehen sie jetzt auch da, wo sie sind“, sagte Trares.

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Ein Ansatzpunkt bei der Gegner-Analyse sind aber die Cottbuser Defizite in der Defensive. „Sie sind hinten schon anfällig und lassen Chancen zu“, meinte Trares. Das Problem ist nur, dass sich seine Mannschaft in den vergangenen Wochen mit nur fünf Punkten aus fünf Spielen gerade beim Herausspielen von guten Chancen sehr schwergetan hat. Aus dem Mittelfeld kommt beim SVW praktisch keine Torgefahr - und wenn Mittelstürmer Terrence Boyd wie in den zurückliegenden drei Partien nicht trifft, schlittern die Mannheimer schnell in eine Punktekrise.

Jemand, der für die bisher fehlenden kreativen Momente sorgen könnte, hört auf den Namen Arlind Rexhepi. Der U-21-Nationalspieler des Kosovo sammelte in der vergangenen Regionalliga-Saison beim Hamburger SV II immerhin 15 Scorerpunkte - wartet unter Trares aber immer noch auf seinen ersten Einsatz. Nur unter dessen Vorgänger Marco Antwerpen spielte Rexhepi mal eine Halbzeit gegen den 1. FC Saarbrücken (0:1). „Wir wollen nicht permanent alles umschmeißen, er hätte sicher auch schon seine Chance verdient gehabt. Er trainiert gut. Mir fehlt vielleicht im Training noch der entscheidende Pass oder Schuss, bei dem ich sehe: Er ist schon so weit, dass man ihn bedenkenlos reinwerfen kann“, sagte Trares. Rexhepi sei aber auch ein Leidtragender der Probleme in der Spielstruktur. „Unser Thema ist ja, dass wir vorne nicht so aufgestellt sind, dass immer die gleichen Spieler spielen und unser Spielsystem im letzten Drittel so safe ist. Es liegt sicher auch an der Mannschaft, dass er die Spielzeit noch nicht bekommen hat“, erklärte der SVW-Coach.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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