Fußball

Wie der SV Waldhof auswärts stabiler auftreten möchte

Fußball-Drittligist SV Waldhof Mannheim gastiert am Samstag (14 Uhr) bei der SV Elversberg zum Topspiel. Nach zuletzt starken Auftritten im heimischen Carl-Benz-Stadion, möchte der SVW nun auch auswärts stabil auftreten

Von 
Philipp Koehl
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Freudige Erwartung: Waldhofs Marco Höger konnte nach seiner Bauchmuskelverletzung diese Woche wieder voll trainieren und steht für die Begegnung in Elversberg mindestens im Kader. © Michael Ruffler/PIX

Mannheim.

Waldhof-Trainer Christian Neidhart musste leicht schmunzeln, als er zum Ende der Pressekonferenz noch eine Frage von SVW-Pressesprecher Yannik Barwig gestellt bekam. Deren Inhalt: Wie sich der neue Trainer denn bisher in der Stadt eingelebt hätte? Vor einem Monat, als Neidhart diese Frage schon einmal gestellt bekam, war die Antwort noch „schwierig“, da er sich von „6 bis 23 Uhr“ auf dem Trainingsgelände des SVW aufhalten würde.

Nun ist die Anfangs- und damit die Eingewöhnungszeit aber vorbei und entsprechend auch der Überblick des Trainers über seine neue Heimat deutlich besser. „Ich weiß gar nicht, ob ich damals schon eine Wohnung hatte“, meinte Neidhart. „Jetzt habe ich jedenfalls eine und es ist immer besser, wenn man nach Hause kommen kann, als Abends ins Hotel gehen zu müssen. Dadurch lernt man die Stadt wie aber auch die Leute deutlich besser kennen“, sagt der SVW-Trainer, der als sehr offen und umgänglich gilt und keiner Plauderei mit Passanten abgeneigt ist. „Mich kann jeder ansprechen und jeder bekommt von mir auch eine Antwort.“

„Müssen stabiler auftreten“

Reichlich Antworten hatte Neidhart auch zum kommenden Waldhof-Gegner, der SV Elversberg, parat, bei der die Waldhöfer am Samstag gastieren (14 Uhr/live im SWR). „Uns erwartet erst mal ein richtig guter Aufsteiger“, holte der 53-Jährige mit Blick auf den überraschend guten Start der Saarländer mit zwölf Punkten aus den ersten fünf Partien und dem daraus resultierenden zweiten Tabellenplatz, aus.

„Sie haben bisher dreimal auswärts gewonnen. Vor allem in Dresden und in Essen - da ist schon eine andere Kulisse. Sie haben aber auch zu Hause souverän gegen Zwickau gewonnen und sind im Pokal gegen Leverkusen eine Runde weitergekommen. Sie haben die Euphorie des Aufstiegs transportiert und den Schwung mitnehmen können.“

Nur die Euphorie wollte Neidhart die bisherigen Elversberger Leistungen aber nicht schieben. „Es ist eine Mischung aus allem. Sie sind eingespielt, haben eine gute Qualität im Kader und verteidigen sehr mutig. Egal, ob zu Hause oder auswärts“, hielt der Trainer fest.

Stichwort zu Hause: Dort lief es für den Waldhof im bisherigen Saisonverlauf mit drei Siegen aus drei Spielen optimal. Der jüngste 2:1-Erfolg gegen Borussia Dortmund II habe der Mannschaft laut Neidhart gutgetan und sei die richtige Antwort auf die 2:6-Pleite in Meppen gewesen.

Nun soll der nächste Schritt folgen, indem man die Heimleistungen auch auswärts bestätigt. „Ich bin kein Freund von ,du hast ein Spiel verloren, jetzt musst du eine Reaktion zeigen.’ Wir müssen unseren Job jede Woche erledigen“, betonte er, ergänzte aber gleichzeitig: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir auswärts stabiler und besser auftreten müssen. Ich hoffe, dass wir das mit den Spielern, die zurückkommen, in Elversberg zeigen können.“

Mit eben jenen Spielern meinte der SVW-Coach keine Geringeren als Marco Höger und Marc Schnatterer. Während Ersterer nach seiner Bauchmuskelverletzung die Woche über wieder voll trainieren konnte, habe auch Schnatterer „viel aufgearbeitet“ und sei „komplett schmerzfrei“. Ob es für beide sogar direkt für einen Startelfeinsatz reicht, wollte Neidhart naturgemäß nicht preisgeben. Im Kader seien sie aber definitiv dabei.

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Während das Mittelfeld für die Auswärtspartie also Zuwachs bekommt, muss sich die Verteidigung noch etwas gedulden. Sowohl Alexander Rossipal als auch Gerrit Gohlke sind noch keine Option. Auch Johannes Dörfler fällt weiter aus. Die mit 16 Treffern bereits stark aufspielende SVE-Offensive möchte Neidhard aber ohnehin im Kollektiv verteidigen.

Die Stärken seiner eigenen Mannschaft will der Trainer aber nicht in den Schatten stellen: „So gut Elversberg in die Saison gestartet ist, die Tabelle ist sehr eng. Mit einem Sieg könnten wir die Plätze tauschen. Das zeigt, dass wir bisher nicht so viel verkehrt gemacht haben“, sagte Neidhart.

Und mit einem Spitzenplatz in der Tabelle lassen sich Gespräche mit den Einwohnern einer neuen Stadt dann auch noch ein bisschen entspannter gestalten. Vielleicht ja schon direkt nach dem Spiel. Mindestens 1100 Waldhof Fans werden die Blau-Schwarzen ins Saarland begleiten.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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