Fußball

Waldhof-Trainer Neidhart leicht genervt von Lebeaus Frankreich-Fahrten

Waldhof-Trainer Christian Neidhart kritisiert die häufigen Arztbesuche seines Offensivspielers Adrien Lebeau in Frankreich. Greift beim 23-Jährigen eine Klausel zur automatischen Vertragsverlängerung?

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Alexander Müller
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An guten Tagen einer der besten Spieler der 3. Liga: Adrien Lebeau. Der Vertrag des Franzosen in Diensten des SV Waldhof läuft aus. © Michael Ruffler/PIX

Mannheim. Es gibt wenige Profis im Kader des SV Waldhof, die fußballerisch ein ähnliches Talent auf den Platz bringen können wie Adrien Lebeau. An guten Tagen ist der Franzose im offensiven Mittelfeld einer der besten Spieler der 3. Liga. Tempo, Dribblings, Ideenreichtum, Verursacher von Chaos im gegnerischen Strafraum - Lebeau vereint ein verlockendes Gesamtpaket. Das Problem ist nur: Der verletzungsanfällige 23-Jährige hat sein Können, seit er vor knapp zwei Jahren nach Mannheim kam, nie über einen längeren Zeitraum konstant gezeigt.

Auch in dieser Saison hat Lebeau nur 14 von 32 möglichen Spielen für den SVW absolviert, über 90 Minuten stand der Mann aus Lothringen sogar überhaupt noch nicht auf dem Platz. Vor dem Spiel in Essen am Sonntag (3:0) stoppten Lebeau muskuläre Probleme. Wieder einmal.

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Hinter den Kulissen rumort es deshalb. Trainer Christian Neidhart äußerte sich im Stadion an der Hafenstraße ungehalten darüber, dass Lebeau sich häufig bei Ärzten in seinem Heimatland statt von der medizinischen Abteilung seines Arbeitgebers behandeln lässt. „Das mit Adri ist eine Story, die irgendwie nicht endet. Er war die Woche zu Behandlungen in Frankreich. Das geht mir ehrlicherweise ein bisschen auf die Nerven, weil er ständig nach Frankreich fährt. Es ist wichtig, dass er Vertrauen zu den Ärzten dort hat, aber wir haben auch gute Leute vor Ort“, sagte Neidhart.

Angebot für neuen Vertrag

Es scheint also erhöhten Gesprächsbedarf mit dem Kreativspieler aus der Nachwuchsabteilung von Racing Straßburg zu geben. Das schließt Waldhof-Sportchef Tim Schork mit ein, der seit ein paar Monaten versucht, Lebeau einen Verbleib in Mannheim schmackhaft zu machen. Das Pikante mit Blick auf die immer wieder auftretenden Verletzungen des Franzosen: Lebeaus auslaufender Vertrag beim SV Waldhof würde sich nach Informationen dieser Redaktion automatisch per Klausel um ein weiteres Jahr verlängern, wenn der 23-Jährige in dieser Saison mindestens 20 Spiele für die Kurpfälzer absolviert. Bei dieser Option ist aber höchstens noch eine Punktlandung möglich: 14 Einsätze hat Lebeau bislang, sechs Partien in der 3. Liga stehen noch aus.

Unabhängig von der Klausel hat Schork jedoch Gespräche mit Lebeaus Berater geführt, um den Vertrag zu neuen Konditionen und um zwei Jahre zu verlängern. Der aktuelle Kontrakt des Lothringers stammt noch aus der Zeit von Schorks Vorgänger Jochen Kientz und soll mit einem mittleren vierstelligen Grundgehalt für einen Mann seiner fußballerischen Qualitäten eher schmal ausfallen. Der Ausgang der Gespräche ist offen. Ein erstes Angebot zur Verlängerung soll Lebeau aber bereits abgelehnt haben.

Drei Tore und drei Vorlagen

Ob sich im Sommer höherklassige Vereine aus Deutschland oder Frankreich für den 23-Jährigen interessieren werden, bleibt jedoch ebenfalls abzuwarten. Einerseits sind seine Fähigkeiten und sein Entwicklungspotenzial unbestritten, andererseits ist auch seine Verletzungshistorie bekannt. In dieser Saison hat Lebeau drei Tore und drei Vorlagen für den SV Waldhof beigesteuert. Statistische Werte, die durchschnittlich ausfallen. „Wir sind nicht von ihm abhängig, das ist auch wichtig“, sagte Neidhart nach dem Sieg in Essen. Aber auf das Talent Lebeaus verzichten will der SVW-Coach in der kommenden Saison nur ungern. Trotz der kleineren Unstimmigkeiten aufgrund seiner häufigen Frankreich-Fahrten.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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