Mannheim. Die letzten Minuten der Nachspielzeit beim 4:1-Sieg gegen den SV Sandhausen erlebte Waldhof-Präsident Bernd Beetz unmittelbar am Spielfeldrand auf Höhe der Mittellinie. Als Schiedsrichter Wolfgang Haslberger dann endlich abpfiff, riss der Clubchef und Mäzen des Mannheimer Drittligisten die Arme hoch und verharrte eine Weile in dieser Position bevor er seinen Söhnen Christian und Florian in die Arme fiel und sich dann mit der Mannschaft Richtung des blau-schwarzen Party-Blocks auf der OST-Tribüne aufmachte. Auch der 73-Jährige musste eine Weile seine Emotionen sortieren und stellte sich dann den Fragen dieser Redaktion.
Herr Beetz, der Klassenerhalt ist bereits einen Spieltag vor Saisonende in trockenen Tüchern? Wie große ist Ihre Erleichterung?
Bernd Beetz: Sehr groß.
War damit zu rechnen, dass es so eine klare Angelegenheit wird?
Beetz: Ich habe es gehofft, in der Deutlichkeit natürlich nicht. Aber man hat gesehen, was in dieser Mannschaft steckt.
Der Spielverlauf mit den zwei frühen Toren war wie gemalt für dieses Szenario . . .
Beetz: Klar, das hat uns in die Karten gespielt. Aber auch wie die Mannschaft gekämpft hat und mit welchen Spielverständnis sie zu Werke gegangen ist, hat mir sehr gut gefallen.
Hatten Sie mal Zweifel, dass das Unternehmen Klassenerhalt schief gehen könnte?
Beetz: An sich nicht, weil wir meiner Meinung nach eigentlich genug Qualität im Kader haben. Deshalb hätte das alles nicht sein müssen. Aber Sie wissen ja selbst auch, was im Fußball alles für Dinge passieren können.
Jetzt steht fest, dass es in der 3. Liga weitergeht. Entsprechend können jetzt die Planungen vorangebracht werden.
Beetz: Richtig. Wir haben dieses Mal das Glück, was wir die ganzen Jahren nicht hatten und beispielsweise 18 Verträge weiterlaufen. Jetzt gilt es, da noch ein paar Sahnehäubchen draufzusetzen.
. . . um so eine Zittersaison wie diese künftig zu vermeiden?
Beetz: Ja, wir können jetzt den Grundstein legen, dass wir künftig wieder in anderen Sphären unterwegs sind.
Wurden Fehler gemacht?
Beetz: Es gibt im Fußball immer Situationen, in denen Personen gewechselt werden. Aber im Großen und Ganzen haben wir das der Situation entsprechend ordentlich gemacht. Natürlich hätte man manche Dinge vielleicht anders lösen können - aber sei’s drum.
Vielleicht den Trainer früher wechseln?
Beetz: Ja, vielleicht auch das.
Mit Marco Antwerpen wurde für die prekäre Aufgabe dann wohl der richtige Mann gefunden. Bleibt er auch für die nächste Spielzeit?
Beetz: Das war tatsächlich der Mann der jetzt nochmal das nötige aus der Mannschaft herauskitzeln konnte und ich gehe davon aus, dass er bleibt.
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