Fußball

Vor Pokal-Achtelfinale gegen Sandhausen: SpVgg Wallstadt zwischen Stress und Vorfreude

Das Pokal-Achtelfinale zwischen Kreisligist SpVgg Wallstadt und Drittligist SV Sandhausen ist nicht nur organisatorisch eine Herausforderung. Doch der Außenseiter will sich teuer verkaufen

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Bastian Hauk
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Auf ihrem Weg ins Achtelfinale schaltete die SpVgg Wallstadt auch den Landesligisten FK Srbija Mannheim mit 3:2 aus. Valentin Wiest (Bild) erzielte das 3:0. © Berno Nix

Mannheim. Es ist wohl das größte Spiel der langen Vereinshistorie der SpVgg 1910 Wallstadt: Das Achtelfinale im badischen Verbandspokal. Gegner: Drittligist SV Sandhausen. Am Dienstagabend (19 Uhr) trifft die Mannschaft von Wallstadts Coach Michael Wagner auf die Profis vom Hardtwald, die trotz des Abstiegs aus Liga zwei noch einige bekannte Namen in den eigenen Reihen haben.

Allen voran Goalgetter Rouwen Hennings oder Kapitän Dennis Diekmeier. „Das wird etwas ganz Besonderes für jeden im Verein, aber vor allem für unsere Spieler. So etwas erleben sie vielleicht nicht noch einmal“, freut sich Peter Heckmann, Spielausschussvorsitzender in Wallstadt, auf den Ausnahmezustand.

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Ein prall gefülltes Horst-Krischa-Stadion wird zum Schauplatz für das Pokal-Duell, schon jetzt wurden über 400 Tickets im Vorverkauf abgesetzt. Ein derartiges Ereignis bedeutet für einen Verein in der Größenordnung von Wallstadt allerdings auch jede Menge Stress.

Zäune schleppen als Training

„Seit Wochen treffen wir uns und versuchen, alles zu organisieren. Parkplätze, Verkaufsstände, Sicherheitsvorschriften - es gibt so viel, woran wir denken müssen“, erklärt Heckmann und lächelt beim Gedanken an das Abschlusstraining der Wallstadt-Elf am vergangenen Sonntag.

„Direkt danach wurden Absperrgitter von der Polizei geliefert. Die gegnerischen Fans müssen ja quasi eingezäunt werden, damit nichts passieren kann. Also mussten unsere Jungs anpacken und helfen, die Zäune aufzustellen, das ist eine Spielvorbereitung der anderen Art.“ Die taktische Spielvorbereitung übernimmt wie gewohnt Coach Wagner. Auch für ihn ist die Partie die größte seiner Trainer-Laufbahn.

Ganz chancenlos sieht er seine Mannschaft dabei nicht: „Es ist eine Herkulesaufgabe. Vor dem Spiel denkt man jetzt, dass wir kein Land sehen werden, fünf Ligen Unterschied sind auch viel. Dennoch wollen wir mutig auftreten, den einen oder anderen Nadelstich setzen und schauen was passiert“, so Wagner. „Die Jungs haben sich dieses Spiel und diese Bühne verdient. Wir wollen den Verein gut präsentieren und haben eigentlich keinen Druck. Dabei werden wir auch das gleiche System wie in der Kreisliga spielen und machen da keine Experimente.“

Heißt auch: Sandhausener Leistungsträger wie Stürmer Rouwen Hennings, der auch schon in der Bundesliga seine Tore erzielte, bekommen vom Wallstadt-Team keine Sonderbehandlung.

„Wollen den Kampf annehmen“

„Wir können es uns auch gar nicht leisten, irgendjemanden extra mit Manndeckung abzuschirmen. Da fehlen dir dann die Spieler an einer anderen Stelle. Sobald es jedoch in Richtung unser Tor geht, werden wir versuchen, rigoros dazwischen zu gehen und auch direkt zeigen, dass wir den Kampf annehmen.“ Selbstvertrauen hat die Sportvereinigung noch am vergangenen Freitag getankt. Im zweiten Spiel der Kreisliga-Saison fegte Wallstadt den FC Hochstätt Türkspor mit 8:0 vom Platz.

Überzeugende Arbeit leisten auch die vielen Freiwilligen in Wallstadt, die laut Heckmann die Partie erst möglich gemacht haben. Das SpVgg-Urgestein wünscht sich nach all den nervenraubenden Vorbereitung nur eines: „Das Haus soll richtig voll sein. Es soll ein Fußballfest werden“, so Heckmann, der doch noch einen Wunsch hat: „Wenn wir verlieren, dann bitte nicht zu hoch.“

Freier Autor

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