Mannheim. Der VfR Mannheim II geht zwar als großer Aufstiegsfavorit in die neue Kreisliga-Saison. Unter den Liga-Coaches wird direkt danach aber vor allem die SpVgg Wallstadt heiß gehandelt. Die Mannschaft von Trainer Michael Wagner hat in der Sommerpause einen Umbruch vollzogen und überzeugte in den bisherigen Pokalspielen.
„Wir mussten deutlich mehr am Kader basteln, als eigentlich geplant war. Zahlreiche Spieler haben ihre Karriere beendet, andere haben den Verein gewechselt. Gerade in der Offensive haben wir aber wirklich gute Jungs dazu bekommen“, freut sich Wagner über namhafte Zugänge.
Pascal Eckert und Robin Braun (beide SKV Sandhofen), Routinier Patrick Fetzer (FV Brühl) oder auch Valentin Wiest (FV Ladenburg) sollen die Offensivabteilung der Sportvereinigung beleben. Dazu gesellen sich junge Spieler, die den Altersdurchschnitt im Kader senken.
„Es gibt nun in der Mannschaft auch einen entsprechenden Konkurrenzkampf, der enorm wichtig ist. Das Team hat Qualität, der Charakter ist top“, sagt Wagner. So lässt sich der sonst bei Aufstiegsträumen zurückhaltende Coach zu ungewohnten Aussagen hinreißen: „Mit der Mannschaft musst du um Platz eins bis zwei mitspielen, das muss ich so deutlich sagen. Diese Qualität haben in meinen Augen aber auch andere Teams. Noch dazu weiß ich, was in einer Saison alles passieren kann. Sollten wir von größeren Verletzungssorgen verschont bleiben und auch das Glück auf unserer Seite haben, können wir etwas erreichen.“
„Ziehen alle am gleichen Strang“
Der Coach weiß, wovon er spricht, blickt auf viele Jahre Trainererfahrung in der Kreisliga zurück. Der 53-Jährige geht schon in seine achte Saison an der Seitenlinie von Wallstadt, ist der dienstälteste Trainer im Mannheimer Oberhaus und hat in dieser Zeit schon alles erlebt. „Mir macht es hier einfach immer noch sehr viel Spaß. Es passt zwischen mir und dem Verein, wir ziehen am gleichen Strang, daher geht es auch immer weiter in die nächste Saison“, sagt Wagner, der die diesjährige Kreisliga vor allem in der oberen Tabellenhälfte äußerst eng beisammen sieht: „Da sind mit Sicherheit acht Mannschaften, wo Nuancen entscheiden werden. Da ist bei allen etwas drin. Danach wird es wie auch in der Vorsaison ein Gefälle geben, mit Teams, die eher nicht mithalten können. Gerade gegen solche Mannschaften ist es dann wichtig, keine Punkte liegenzulassen.“
Höhepunkt gegen Sandhausen
Nichts liegengelassen haben die Wallstädter schon in der bisherigen Pokalsaison. Nach dem Kreispokal-Sieg in der vergangenen Saison will die Wagner-Elf offenbar erneut jubeln und ist nach Erfolgen gegen den TSV Neckarau (5:1) und die TSG Lützelsachsen (6:2 n. V.) immer noch im Rennen. Dazu treten die Wallstädter auch im Verbandspokal an, besiegten Anfang August den VfB Altenheim (4:2) und haben Mitte September das absolute Saison-Highlight vor der Brust. Dann wartet der Drittligist SV Sandhausen.
„Das ist das größte Spiel meiner Trainer-Karriere. Diese Partie hat sich meine Mannschaft verdient. Ich wünsche mir, dass dieses Aufeinandertreffen einen würdigen Rahmen haben wird, dass viele Zuschauer kommen und wir uns gut präsentieren können. Natürlich ist der SV Sandhausen aktuell immer wieder Thema im Verein, jedoch nicht so sehr in der Kabine. Wir fokussieren uns auf die Runde, die auch für mich persönlich wichtiger ist.“
Am Sonntag (15:30 Uhr) startet der Aufstiegsanwärter beim Aufsteiger SC Pfingstberg-Hochstätt. Der Neuling ist für den Coach kein unbekanntes Blatt: „Wir haben gegen Pfingstberg im letzten Jahr in der Vorbereitung gespielt, können daraus die eine oder andere Lehre ziehen. Der SC hat eine bärenstarke Offensive, die hat die Mannschaft in die Kreisliga geschossen. Noch dazu werden sie vom Aufstieg euphorisiert sein. Wir werden also direkt zu Beginn gefordert. Ein Dreier gleich zum Saisonstart wäre wichtig, um gleich im Fahrwasser zu sein.“
Danach warten in der Liga mit Hochstätt Türkspor, dem SC Käfertal und Sandhofen weitere vermeintlich schwächere Gegner. Wallstadt könnte sich also direkt an der Tabellenspitze festsetzen und will sich dort auch halten, um nach rund zehn Jahren endlich wieder in die Landesliga aufzusteigen.
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