Mannheim. In der Verbandsliga steigt am Freitagabend das Gipfeltreffen. Der Tabellenzweite 1. FC Mühlhausen empfängt um 19 Uhr den Spitzenreiter VfR Mannheim und das Endergebnis könnte in Sachen Meisterschaft eine Vorentscheidung bringen. Der VfR hat vor der Begegnung auf dem Rasenplatz an der Bruchsaler Straße drei Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. Bei einem Sieg wäre die Mannschaft von Trainer Volkan Glatt sechs Zähler vorne und es wären nur noch vier Spiele zu absolvieren.
Von einer Vorentscheidung will VfR-Trainer Volkan Glatt aber noch nichts wissen. „Nein, das ist für mich noch kein Endspiel“, sagt der VfR-Coach. „Gewinnen wir das Spiel, sind es immer noch vier Begegnungen, in denen in der Liga einfach alles passieren kann. Selbst bei einem Erfolg können wir uns noch nicht in Sicherheit wiegen.“
Torfabrik gegen Bollwerk
Mühlhausen hat mit bislang 80 Treffern die beste Offensive der Liga. Torjäger des 1. FC ist Thorben Stadler mit 25 Toren. Er führt damit auch die verbandsligainterne Rangliste an. Der VfR hat die mit Abstand beste Defensive.
Am Samstag spielt der SV Waldhof II um 15.30 Uhr beim 1. FC Bruchsal. Schlusslicht VfL Kurpfalz Neckarau empfängt am Sonntag, 15 Uhr, den VfB Bretten. Zeitgleich spielt Fortuna Heddesheim gegen Langensteinbach. bol
Der VfR Mannheim ist nach 27 absolvierten Partien noch ungeschlagen. 67 Punkte haben die Rasenspieler geholt und haben damit schon vier Zähler mehr als in der ganzen vergangenen Spielzeit. Und dennoch könnte der VfR am Ende mit leeren Händen da stehen – was eben am 1. FC Mühlhausen liegt, der seine letzten vier Spiele gewonnen hat und nach einem kleinen Tief wieder eine tolle Form hat.
4:2-Erfolg im attraktiven Hinspiel
„Mühlhausen spielt eine fantastische Saison, sie haben eine bärenstarke Offensivabteilung“, urteilt Glatt. „Ich finde, dass der 1. FC eine sehr spielstarke Mannschaft ist. Ich erinnere mich wirklich gerne an das Hinspiel. Das war ein ganz tolles Fußballspiel.“ Der VfR gewann das erste Aufeinandertreffen beider Teams damals mit 4:2. Vor 340 Zuschauern musste der Tabellenführer allerdings hart kämpfen. Eine ähnliche Kulisse wird auch am Freitagabend erwartet.
Beim VfR fehlt ausgerechnet in dieser wichtigen Partie ein Leistungsträger, der bislang die meisten Tore für den Ligaprimus erzielt hat: Torjäger und Spielmacher Ali Ibrahimaj kann erneut nicht spielen. Ob der Offensivakteur, der in schon in den vergangenen Partien nicht dabei war, in dieser Runde überhaupt noch einmal zum Einsatz kommt, ist fraglich. Doch der VfR hat im vergangenen Sommer genau für dieses Szenario vorgesorgt. Der Kader ist breit genug aufgestellt und hat auf dem Papier viel Qualität. „Mit Maurizio Vella hat sich ein Stürmer wieder zurückgemeldet“, hat Trainer Glatt auch positive Nachrichten zu vermelden. Auch Kapitän Marco Raimondo-Metzger, der zuletzt beim 2:0 über Schlusslicht VfL Kurpfalz Neckarau geschont wurde, hat Grünes Licht für einen Einsatz in Mühlhausen gegeben. Und Nicolas Jüllich ist voraussichtlich im Mittelfeld wieder einsatzfähig. Der VfR fährt so mit breiter Brust zum direkten Verfolger. „Wir schauen nur auf uns, ich hoffe, es kommen viele Zuschauer und ich hoffe, dass beide Teams die Leistung vom letzten Mal wiederholen können. Dann wird es ein richtig gutes Verbandsligaspiel“, sagt Glatt.
Der Trainer hat übrigens immer noch nicht für die nächste Saison verlängert. „Ich konzentriere mich gerade tatsächlich nur auf die Mannschaft“, sagt Glatt. Auch bei möglichen Spielertransfers hinter den Kulissen ist der Coach offenbar (noch) nicht beteiligt. „Aber das ist auch kein Problem für mich. Die Spieler, die der Club holt, müssen in erster Linie zum Verein passen“, sagt der Coach. „Ich bin niemand, der wenn es nicht gut läuft, sagt: die Spieler habe ich nicht geholt. Ich suche auch keine Ausreden, wenn ich wie in dieser Runde wegen verletzter Spieler eigentlich nie zweimal in Folge mit der gleichen Mannschaft spielen kann. Ich bin flexibel, ich arbeite mit dem, was ich habe. Die Spieler kommen wegen des Vereins, nicht wegen mir“, betont Glatt.
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