Mannheim. Der VfR Mannheim ist in der Fußball-Verbandsliga Nordbaden nach 26 Spielen immer noch ungeschlagen. Und dennoch kann sich die Mannschaft um Kapitän Marco Raimondo-Metzger nicht zurücklehnen. Die Rasenspieler haben vor dem Derby am Samstag, 15.30 Uhr, zu Hause im Rhein-Neckar-Stadion gegen das Ligaschlusslicht VfL Kurpfalz Neckarau nur drei Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten 1. FC Mühlhausen. Für Raimondo-Metzger ist es daher noch ein steiniger Weg bis zum ersehnten Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg.
„Wir sind zwar ungeschlagen, aber jedes Spiel war und ist ganz harte Arbeit“, sagt der VfR-Kapitän und verweist auf die vergangene Woche: „In Bruchsal ist es auf dem katastrophalen Platz unglaublich schwer gewesen. Da mussten wir uns dann letztlich eben mit dem einen Punkt begnügen. Auch die nächsten Partien werden knifflig. Aber wir haben bewiesen, dass wir ein Team sind und haben in dieser Runde ja schon mehrmals Moral gezeigt. Die Stimmung in der Mannschaft ist deshalb momentan auch sehr gut.“
David gegen Goliath
Der VfR Mannheim hat noch kein Spiel in dieser Saison verloren und steht mit 64 Punkten an der Tabellenspitze. Bester Torschütze ist Ali Ibrahimaj mit elf Treffern.
Der VfL Kurpfalz Neckarau hat seine vergangenen 14 Spiele verloren und ist mit nur neun Punkten Schlusslicht. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt 15 Zähler.
Am Sonntag (15 Uhr) steigt mit der Partie SV Waldhof II – TSG Weinheim ein zweites Derby.
Raimondo-Metzger sorgte am vergangenen Wochenende beim 1:1 in Bruchsal für den Ausgleich. Der Kapitän ist eigentlich Verteidiger, hat aber in dieser Saison auch schon sieben Treffer erzielt. „Das war so angedacht, als ich hier herkam: Dass ich nicht nur in der Defensive, sondern auch in der Offensive Akzente setze“, sagt Raimondo-Metzger.
Abwehrspieler mit Tordrang
Der 31-Jährige trug in der vergangenen Saison noch das Trikot des unterfränkischen Regionalligisten FC Viktoria Aschaffenburg. Der gebürtige Ludwigshafener durchlief seine Juniorenlaufbahn bei der TSG 1899 Hoffenheim und zählte zu den Stammspielern der U-17 wie auch der U-19-Bundesligamannschaft der Sinsheimer.
Im Herrenbereich verbrachte Raimondo-Metzger die meiste Zeit seiner Karriere bei Wormatia Worms, absolvierte dort 117 Regionalligaspiele. Der Verteidiger verrät: „Ich kenne unseren Sportlichen Leiter Hakan Atik schon ganz lange. Er hat vor ein paar Jahren zu mir gesagt: ,Marco, wenn du dich bereit fühlst, komm zu uns, wir wollen dich.‘ Erst wollte ich selber noch höher spielen, aber im Sommer war der Moment gekommen, Hakan Bescheid zu geben, dass ich nun zum VfR kommen möchte.“ Und Raimondo-Metzger macht klar: „Ich hörte zunächst, der VfR habe ein schwieriges Umfeld, aber ich habe genau das Gegenteil hier angetroffen. Ich fühle mich hier sehr wohl. Das sind schon professionelle Strukturen beim VfR. Ich denke, wenn der Verein so weiter macht, dann ist in Zukunft noch einiges möglich.“
Ob er im Fall eines Aufstiegs bei den Rasenspielen bleibt? „Es steht noch nichts fest, aber ich könnte es mir schon gut vorstellen“, sagt der Kapitän, der sich im Hinblick auf das Derby gegen den VfL Kurpfalz Neckarau freut, dass ein zuletzt verletzter Kollege wieder dabei ist: „Nicolas Jüllich kann wohl wieder spielen, er hat ja fünf meiner sieben Treffer vorbereitet.“
Kapitän fordert Konzentration ein
Der VfR Mannheim ist gegen den Tabellenletzten Neckarau, der nur noch theoretische Chancen auf den Ligaverbleib hat, natürlich haushoher Favorit. „Aber die Spiele müssen alle erst einmal gespielt werden. Wenn wir die volle Konzentration für die 90 Minuten aufbringen, können wir auch den nächsten Schritt in Richtung Aufstieg machen“, sagt Raimondo-Metzger, der betont: „Auch wenn wir dann in 14 Tagen das Topspiel gegen Mühlhausen gewinnen würden, wären wir ja immer noch nicht durch, weil wir noch Punkte zum Titel brauchen. Wir müssen also in jedem Spiel immer alles geben.“
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/fussball_artikel,-fussball-zuruecklehnen-verboten-_arid,2075253.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/neckarau.html