Mannheim. Eigentlich wollte der VfR Mannheim am Donnerstagnachmittag seinen neuen Cheftrainer präsentieren. Doch es kam anders. Stattdessen hat der Fußball-Oberligaaufsteiger, der anfangs der Woche seinen bisherigen Coach Volkan Glatt nach drei Niederlagen in Folge von seinem Amt entbunden hat, einen Spielerzugang vermeldet. Der ehemalige SV-Waldhof-Akteur Manfred Osei Kwadwo hat sich den Rasenspielern angeschlossen und könnte theoretisch schon am Samstag, 15.30 Uhr, im Heimspiel des VfR gegen den SSV Reutlingen im Mannheimer Kader stehen.
„Überraschend hat es mit unserem Trainer-Wunschkandidaten nicht geklappt“, sagte der VfR-Sportvorstand Serkan Zubari am Donnerstagnachmittag. Wer denn der geheimnisvolle Unbekannte war, wollte die Sportliche Leitung des VfR nicht verraten. Nur so viele Infos gab es von Sportdirektor Hakan Atik: „Er hat Ambitionen, im Profifußball unterzukommen. Er hätte bei uns deshalb eine Ausstiegsklausel erhalten, aber leider hat er jetzt ein überraschendes Angebot eines Proficlubs bekommen - und somit hat sich ein Engagement hier bei unserem VfR zerschlagen.“
Trainer-Kandidat sagt überraschend ab
Somit wird Atik am Samstag die Mannschaft auf das Spiel gegen Reutlingen einstellen und als Cheftrainer erst einmal auf der Bank sitzen. „Mein Ziel ist es, zusammen mit Serkan Zubari schnellstmöglich den richtigen Coach für die Mannschaft zu bekommen“, schloss der VfR-Sportdirektor aus, selbst die Trainerfunktion länger zu übernehmen. Etwas, was Atik ja schon zu Verbandsligazeiten gemacht hatte. Unter Druck setzen wollen sich die VfR-Offiziellen aber nicht. „Wir haben noch einige Namen, jetzt finden erst einmal wieder Gespräche statt“, sagte Zubari am Donnerstag.
Klar ist: Den Zeitplan von maximal 14 Tagen zu halten, den sich der Sportvorstand gegeben hat, um einen neuen Trainer zu präsentieren, könnte schwierig werden. Hakan Atik machte aber noch einmal klar: „Es war jetzt nicht so, dass wir einen Kandidaten hatten, bevor wir uns von Volkan Glatt getrennt haben. Wir sind erst in Kontakt mit anderen möglichen Trainern gekommen, nachdem Volkan Glatt nicht mehr Coach bei uns war. Das ging eben ganz schnell. Schade, dass es nun nicht mit unserem Wunschkandidaten geklappt hat.“
Ein neues Gesicht beim aktuellen Tabellen-15. der Oberliga Baden-Württemberg gab es am Donnerstag dann doch noch. Der VfR, der aus den bisherigen sieben Ligaspielen sechs Punkte geholt hat, hat den 28-jährigen Manfred Osei Kwadwo verpflichtet. Der in Ghana geborene Offensivspieler war in der vergangenen Spielzeit noch beim Drittliga-Aufsteiger Preußen Münster unter Vertrag, spielte dort zuletzt aber nur in der zweiten Mannschaft. Osei Kwadwo ist in Mannheim kein Unbekannter. Er spielte von November 2020 bis Ende Juni 2021 beim SV Waldhof.
Osei Kwadwo wurde in der Jugend bei Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 ausgebildet und trug als Aktiver von 2014 bis 2018 das Trikot des 1. FC Kaiserslautern. „Manfred wäre frei, aber bei der Fitness hat er noch ein bisschen Rückstand, da müssen wir noch Geduld haben“, sagte Atik, der betonte, dass der Zugang auf der offensiven Außenbahn eine Verstärkung sein kann.
VfR-Sportdirektor Atik fordert Aggressivität
„Ich erwarte mit Reutlingen einen starken Gegner, wir müssen von Anfang an aggressiv in die Zweikämpfe gehen, das wird ein harter Kampf“, sagte Atik unterdessen über den kommenden Gegner. Reutlingen hat aus den bisherigen sechs Spielen neun Punkte geholt. Der SSV war zuletzt jedoch wenig konstant in seinen Leistungen. Klaren Erfolgen gegen Holzhausen (4:1) und Oberachern (5:1) standen deutliche Niederlagen gegen Hollenbach (1:5) und Pforzheim (1:4) gegenüber. Zuletzt siegte der Ligasiebte gegen den Offenburger FV wieder mit 4:1.
Beim VfR werden am Samstag die Mittelfeldspieler Jannis Fetzner (Adduktoren) und Volkan Rona (Bänderverletzung) fehlen.
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