Fußball-Oberliga

VfR Mannheim kassiert späte Niederlage

Der Fußball-Oberligist VfR Mannheim hat sein Heimspiel gegen den SV Oberachern mit 1:2 verloren. Auch, weil dem VfR wieder vermeidbare Patzer unterlaufen sind

Von 
Reiner Bohlander
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Mannheims Ali Ibrahimaj (r.), hier gegen Oberacherns Roman Angot, stand nach fünf Monaten wieder in der Startelf. © Berno Nix

Mannheim. Ärgerlich, ärgerlich. Fußball-Oberligist VfR Mannheim kassierte am Samstagnachmittag eine Last-Minute-Niederlage. Der Aufsteiger unterlag vor 300 Zuschauern im heimischen Rhein-Neckar-Stadion gegen den bis dato sieglosen SV Oberachern mit 1:2 (0:1). Wieder war es so ein Spiel, das das Team von Trainer Volkan Glatt nicht hätte verlieren müssen. Mit einem ehemaligen Leistungsträger plant der VfR unterdessen nicht mehr.

„Wir wurden leider wieder brutal bestraft“, befand Hakan Atik, der Sportliche Leiter der Mannheimer, nach der ersten Heimniederlage des Neulings in dieser Spielzeit und sagte: „Vor dem 1:2 hatten wir selbst die Möglichkeit zum Siegtreffer. Aber das ist eben Oberliga. Wenn man die eigenen Chancen nicht nutzt, werden Unzulänglichkeiten von den Gegnern knallhart ausgenutzt. Am Ende stehst du dann mit leeren Händen da, obwohl du sicher nicht schlechter gespielt hast.“

Ibrahimaj mit großen Chancen

Wieder waren es zwei leichtfertige Patzer, die dem Aufsteiger mögliche Punkte kosteten. Verteidiger Nestor Djengoue ging im eigenen Strafraum einmal mehr zu unbeherrscht zu Werke. Es gab Foulelfmeter. Cemal Durmus traf vom Punkt zum 1:0 (15.) für den SV Oberachern. „Man merkt, dass er einfach noch Spielpraxis benötigt“, sagte Atik. „Es ist dann halt richtig schwer, wenn du so früh in Rückstand gerätst, dann musst du hinterherrennen, das ist hart“, betonte Ali Ibrahimaj. Der Angreifer durfte nach fünfeinhalb Monaten Pause erstmals wieder von Anfang an ran – und hätte dann quasi im Alleingang noch in Halbzeit eins die Begegnung für den VfR drehen können. Zweimal stand Ibrahimaj alleine völlig frei vor dem gegnerischen Tor, schaffte es aber jeweils nicht, den Ball dort unterzubringen (30., 34.). „Die beiden Chancen muss ich machen. Ich ärgere mich da wirklich wahnsinnig drüber“, sagte Ibrahimaj und resümierte: „Da hat mir einfach die Konzentration gefehlt.“

VfR – Oberachern 1:2 (0:1)

  • VfR Mannheim: Lawall – Rona, Djengoue, Raimondo, Amin – Szarka (58. Ulusoy), Polat (74. Gurley) – Titsch Rivero, Ibrahimaj (71. Neuner) – Sahiti, Pander (43. Fetzner; 66. Arthee).
  • SV Oberachern: Redl – Fritz, Zwick, Durmus (79. Gerold), Stefotic, Gueddin (63. Hauser), Huber (90. Barnik), Springmann (82. Weiß), N. Leberer, Asam (66. Recht), Angot.
  • Tore: 0:1 Durmus (Foulelfmeter, 15.), 1:1 Amin (Foulelfmeter, 76.), 1:2 Hauser (90.). – Beste Spieler: Amin/Redl. – Schiedsrichter: Bender (Gomaringen). – Zuschauer: 300 

Auch der Routinier, der nach 70 Minuten vom Platz ging, ärgerte sich letztlich über die Niederlage. „Dass man in der allerletzten Minute so ein Ding bekommt, ist ganz bitter“, sagte Ibrahimaj.

VfR-Torhüter Paul Lawall sah beim Siegtor der Gäste nicht gut aus. Bei der langen Freistoßflanke konnte er den Ball nicht klären. Von der Querlatte sprang das Leder stattdessen dem bei den Ortenauern eingewechselten Nill Hauser genau vor die Füße, der aus kurzer Distanz zum 2:1 (90.+1) traf.

„Paul hat zuvor im eins gegen eins super gehalten, beim zweiten Gegentor sah er nicht gut aus“, befand auch Atik, der seinen Keeper aber in Schutz nahm: „Das passiert leider mal, vorne hätten wir aber vor dem Gegentor auch das 2:1 machen können.“ Angel Arthee, der den Elfmeter zum 1:1 (77.) der Mannheimer durch Hassan Amin herausgeholt hatte, verfehlte fünf Minuten vor dem 1:2 den Torwinkel des gegnerischen Gehäuses nur knapp (86.). Und nach einer Ecke scheiterte VfR-Kapitän Marco Raimondo-Metzger am SV-Schlussmann Mark Redl (88.).

„Es war wieder viel mehr drin“, stellte Ibrahimaj klar, der sich aber für die kommenden Wochen keine Sorgen macht: „Die Mannschaft hat sich im Vergleich zum Mittwochspiel positiv weiterentwickelt. Es kommen ja wieder angeschlagene Spieler zurück. Wir werden unsere Punkte holen, da bin ich mir sicher.“

Weil spielt nicht mehr für den VfR

Einer, der am nächsten Freitag, wenn der VfR beim 1. CfR Pforzheim (19.30 Uhr) spielt, nicht zurückkommt, ist Richard Weil. Der Mittelfeldspieler war einer der Leistungsträger bei der Verbandsligameisterschaft der Mannheimer in der vergangenen Saison. Seinen letzten Auftritt hatte der 35-Jährige beim Verbandspokalsieg am 23. Juli gegen den SV Rohrbach/Sinsheim (7:0). Dort erzielte Weil, der 2022 als Co-Trainer geholt wurde, noch ein Tor. Nun aber sagte Serkan Zubari, der Sportvorsitzende des VfR: „Sportlich planen wir mit ihm nicht mehr.“

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