Mannheim. Die Badenliga-Handballer des TV Friedrichsfeld hatten sich viel vorgenommen. Und Wille und Moral konnte man dem Team von Trainer Marcus Gutsche im Spiel beim TV Hardheim nicht absprechen. Doch spielerisch lief es am Samstagabend nicht rund, in der Offensive fehlte die Kaltschnäuzigkeit und so stand am Ende eine 17:23 (11:12)-Niederlage zu Buche.
Während Friedrichsfeld in der Deckung aufopferungsvoll rackerte, war der Angriff diesmal der Schwachpunkt – und hierbei besonders die Chancenverwertung. „Mit fünf vergebenen Strafwürfen und etlichen weiteren vergebenen Großchancen macht man sich das Leben natürlich selbst schwer“, meinte TVF-Sprecher Florian Kuhn nach der Partie. „Gerade einmal 17 Tore sind zu wenig. Damit gewinnt man kein Badenliga-Spiel“, brachte er es auf den Punkt, sah aber auch den großgewachsenen Hardheimer Keeper als Matchwinner. „Er hat unseren Spielern ziemlich den Zahn gezogen“, so Kuhn, der allerdings auch Friedrichsfelds Torhüter Benjamin Doll in den zweiten 30 Minuten eine starke Leistung attestierte: „Im Endeffekt waren es Kleinigkeiten, die sich zur Niederlage addierten.“
In der ersten Hälfte lief es noch ordentlich für die Friedrichsfelder, es entwickelte sich eine offene Partie mit wechselnden Führungen. Doch nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber direkt von 12:11 auf 14:11 (34.).
Viernh. – Heidelsh./Helmsh. 29:26
Das Spitzenspiel enttäuschte die rund 500 Zuschauer in der Viernheimer Waldsporthalle nicht. Der Tabellenzweite TSV Amicitia bot dem Spitzenreiter Heidelsheim/Helmsheim einen ganz großen Kampf und die Stimmung kochte über, als sich die Südhessen in der zweiten Hälfte absetzen konnten und am Ende mit 29:26 (13:12) gewannen.
„Das war ein geniales Spiel“, freute sich Viernheims Trainer Christian Müller. „Beide Mannschaften haben eine klasse Leistung gezeigt. Das hat heute richtig Spaß gemacht“, fand er nach der Schlusssirene. Und für sein Team hatte er nur Lob parat: „Die Jungs haben sich an den Matchplan gehalten. Jeder einzelne hat geliefert und so kann man auch gegen den Tabellenführer gewinnen.“
Über 11:11 (23.) ging es mit wechselnden Führungen bis zum 17:17 (38.). Danach gelang Viernheim ein Doppelschlag zum 19:17 (43.) und beim 22:18 (49.) führte der TSV Amicitia erstmals mit vier Toren. Doch Heidelsheim steckte nicht auf, verkürzte mehrfach wieder auf zwei Tore, schaffte aber nicht mehr den Anschlusstreffer. Als der überragende Sven Walther 36 Sekunden vor dem Ende zum 28:25 traf, war die Partie entschieden.
„Mit diesem Sieg haben wir die Liga wieder ein Stück weit spannend gemacht“, meinte Ralf Schaal, Sportlicher Leiter der Viernheimer. Tatsächlich hat Heidelsheim nur noch zwei Punkte Vorsprung. „Sie stehen zurecht ganz oben, aber wir haben den Druck erhöht“, will Schaal bei noch drei ausstehenden Spielen nicht vom Titel sprechen. „Aber wir wollen unsere Aufgaben weiter erfolgreich erledigen und das wird schon am Samstag im Derby bei der SG Heddesheim schwer genug.“
Wiesloch – SG Heddesheim 24:16
Nicht in Form zeigte sich die SG Heddesheim bei der 16:24 (9:13)-Niederlage bei der TSG Wiesloch. Auf der Suche nach dem Grund für die deutliche Schlappe musste Trainer Frank Schmitt nicht lange suchen, die 16 Treffer waren eindeutig zu wenig. Nach dem 8:8 (24.) geriet die SGH mit 9:15 (34.) kurz nach der Pause ins Hintertreffen – ein Rückstand, von dem sich das Team nicht mehr erholte, zumal einmal mehr auch wichtige Alternativen im Kader fehlten.
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