Mannheim. In der Fußball-Verbandsliga Nordbaden steht das nächste Mannheimer Derby an: Aufsteiger VfL Kurpfalz Neckarau empfängt am Sonntag, 15 Uhr, den Tabellenzweiten VfR Mannheim. Es ist dabei auch etwas das Spiel Mentor gegen Schüler. „Ich kenne Volkan sehr gut“, verrät Mehmet Öztürk. Einmal die Woche tauscht sich der Coach des VfL Kurpfalz Neckarau mindestens mit dem Trainer des VfR Mannheim aus. „Volkan und ich kennen uns schon lange Jahre aus meiner Zeit beim SV Sandhausen“, erläutert Öztürk.
„Mehmet hat mich zum Trainer gemacht“, macht wiederum Volkan Glatt klar und betont: „Als er damals Jugendkoordinator in Sandhausen war, hat er mich zum Coach der U-18-Mannschaft des SV gemacht.“ Öztürk bemerkt: „Das Team wurde unter Glatt damals gleich Meister.“ Die Freundschaft hat sich über die Jahre verfestigt. „Wir treffen uns regelmäßig zum Tee“, sagt Öztürk.
Auf dem Relegationsplatz
Der VfL Kurpfalz Neckarau hat in der aktuellen Saison in zehn Spielen neun Punkte geholt und ist momentan Viertletzter. Stand jetzt müsste der Aufsteiger in die Relegation.
Der VfR Mannheim belegt mit 26 Zählern den zweiten Rang und liegt einen Punkt hinter Spitzenreiter FC Zuzenhausen, der am Sonntag, 15 Uhr, beim FV Fortuna Heddesheim antreten muss.
Ein Derby in der Verbandsliga gibt es auch am Samstag. Die TSG Weinheim empfängt um 15 Uhr den SV Waldhof II: Die Bergsträßer stehen mit sechs Zählern auf einem Abstiegsplatz. Der SVW hat vier Punkte Vorsprung auf den VfL Kurpfalz Neckarau.
Am Sonntag wird die Freundschaft der beiden Trainer aber ruhen. Neckarau geht als Außenseiter in die Begegnung gegen die von Glatt betreuten Rasenspieler. „Wir wissen um die große Stärke des VfR, aber wir wissen, dass wir immer eine Chance haben“, sagt Öztürk, der betont: „Hinten reinstellen werden wir uns sicher nicht.“
„Hatten uns mehr erwartet“
Der Neuling hat in dieser Saison gegen Heddesheim gewonnen und auch gegen Top-Teams wie Zuzenhausen (0:1) oder Astoria Walldorf II (0:1) sehr gut mitgehalten. Zuletzt kam der Tabellen-14. beim Schlusslicht SV Langensteinbach aber nur zu einem 3:3. „Natürlich hatten wir uns mehr erwartet, aber besser ein Punkt als eine Niederlage. Obwohl ich einen Sieg aus diesem Spiel gewollt habe“, sagt Öztürk. Gegen den VfR werden der verletzte Marcel Höhn und der gesperrte Daniel Gulde (Gelb-Rote Karte in der Partie in Langensteinbach) fehlen.
„Neckarau ist eine gute, sehr dynamische Mannschaft, sie haben einen guten Trainer, der sie immer exzellent einstellt. Die Neckarauer haben bislang starke Spiele abgeliefert, zahlen als Aufsteiger eben noch ein bisschen Lehrgeld“, findet Glatt. Der Trainer des VfR Mannheim zeigte sich nach dem 1:1 seiner Mannschaft am vergangenen Wochenende zu Hause gegen den 1. FC Bruchsal und dem Verlust der Tabellenführung an den FC Zuzenhausen nicht unzufrieden. „Wir haben viel versucht, aber es hat nun mal nur zu einem 1:1 gereicht. Über die Tabellensituation mache ich mir noch keine Gedanken, das ist noch viel zu früh“, sagt Glatt. Beim VfR Mannheim sind am Sonntag alle Spieler an Bord. „Ich habe keine Ausfälle“, betont der Coach und erklärt: „Ich freue mich sehr auf dieses Derby.“
Auch Kougang kennt beide Seiten
Max Kougang hat sich den Termin des Spiels schon seit Wochen ebenfalls dick angestrichen. Der VfR-Verteidiger trug in der vergangenen Saison noch das Neckarauer Trikot und wurde mit dem VfL Kurpfalz Landesliga-Meister. Danach suchte er eine neue Herausforderung. „Ich hatte vier wunderbare Jahre in Neckarau. Ich bin mit allen Spielern vom alten Team noch befreundet“, sagt Kougang, der seinen Schritt aber nicht bereut: „Das Niveau beim VfR ist sehr hoch. Ich spiele mit Leuten zusammen, die früher Profi waren, vom Fußball gelebt haben – das merkt man hier bei jedem Training.“ Der Wirtschaftsinformatik-Student, der dennoch weiter intensiv verfolgt, wie sich sein alter Club schlägt, macht klar: „Am Sonntag muss die Freundschaft 90 Minuten ruhen.“
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