Fußball - SV Waldhof versucht am Freitag in Duisburg mit veränderten Abläufen der schwachen Auswärtsbilanz beizukommen

Waldhof-Spieler dürfen für drei Punkte in Duisburg länger schlafen

Von 
Thorsten Hof
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Adrien Lebeau (hier im Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt) kann in Duisburg zumindest wieder auf einen Joker-Einsatz hoffen. © Pix

Mannheim. Sechs magere Punkte, Platz 15 und erst ein Sieg in der Fremde, der vom 21. August datiert, als alle noch im T-Shirt durch die Gegend liefen. So liest sich die durchaus ausbaufähige Auswärtsbilanz des SV Waldhof. Und auch wenn es Trainer Patrick Glöckner angesichts des insgesamt positiven Tabellenstands „erst einmal egal“ ist, wo die Punkte letztlich geholt werden, ist die Diskrepanz zur Heim-Statistik (5 Siege, 18 Punkte) intern natürlich schon ein Thema, das intensiv diskutiert wird. So intensiv, dass vor dem nächsten Auswärtsspiel am Freitag gegen den MSV Duisburg (19 Uhr/MagentaSport) erstmals auch Änderungen an den sonst üblichen Abläufen vorgenommen werden.

„Wir sind dran, an jeder Stellschraube zu drehen und unter jeden Stein zu gucken, um zu schauen, woran es liegen könnte. Wir sind bislang aber noch nicht auf den Trichter gekommen“, sagt Glöckner mit einem Lachen, doch der Ansatz ist dann durchaus ernst gemeint. Denn wo es sonst nach dem Aufstehen am Spieltag in der Fremde schon vor dem Frühstück die erste Aktivierung gab, dürfen die Waldhof-Profis am Freitag an der Wedau nun eine Stunde länger schlafen und schütteln sich dann erst nach einem Brunch die Beine mit einem kleinen Lauf frei. Auch den Matchplan bekommen die Waldhof-Kicker statt wie sonst schon am Vorabend erst am Mittag präsentiert, bevor es über eine Ruhephase, dem Auffüllen der Kohlehydrat-Speicher und einen Spaziergang zur Abfahrt ins Duisburger Stadion geht.

„Tüte Chips“ bleibt tabu

„Die Abläufe sind so vielleicht besser auf den Punkt für den Spieltag“, erläutert der Waldhof-Coach die Idee hinter den Veränderungen, die gemeinsam mit den Spielern vorgenommen wurden. „Die müssen die Partie schließlich auch bestreiten - und am Ende schauen wir, dass wir da auf einen gemeinsamen Weg kommen. Es muss der Ablauf sein, der für die Spieler der beste ist“, sagte Glöckner, der die „Tüte Chips am Abend und Ausschlafen bis um 11 Uhr“ mit einem Augenzwinkern allerdings weiter ausschloss.



Ob diese Veränderungen gleich am Freitag fruchten, wird sich ab 19 Uhr in der Duisburger Arena zeigen, wo Glöckner trotz des bescheidenen Tabellenstands der „Zebras“ alles andere als eine Pflichtaufgabe erwartet. „Das ist eine extrem starke Mannschaft, die meiner Meinung nach komplett zu Unrecht da unten steht“, spielte der 45-Jährige auf den 18. Platz des MSV an, dem zuletzt auch der Trainer-Wechsel von Pavel Dotchev zu Hagen Schmidt (U 17 von Borussia Mönchengladbach) noch nicht den richtigen Schwung gegeben hat.

„Wenn ich mir aber die Namen und das Potenzial der einzelnen Spieler wie Moritz Stoppelkamp, Marvin Bakalorz, Orhan Ademi oder Rolf Feltscher anschaue - dann sind das alles hervorragende Drittliga-Spieler und der MSV ist eine Mannschaft, die jederzeit in einen Flow kommen kann. Deshalb muss man da jetzt schon verdammt aufpassen, dass man nicht mit der falschen Einstellung reingeht, weil der Tabellenplatz total trügerisch ist“, warnt Glöckner vor den Meiderichern, bei denen es zuletzt im April ein 1:1 gab.

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Was den eigenen Kader betrifft, kann Glöckner auf die Personaldecke vom jüngsten 3:3 gegen den VfL Osnabrück zurückgreifen. Das heißt, dass Linksverteidiger Alexander Rossipal aufgrund von Beschwerden an der Patella-Sehne weiterhin fehlen wird. Rossipal soll aber nächste Woche wieder ins Training einsteigen. Hinzukommen könnte am Freitag in Duisburg dagegen der Franzose Adrien Lebeau, der seine Muskelverletzung auskuriert hat und als Joker in der Schlussphase ein Thema werden könnte.

„Letzter Pass muss kommen“

Jenseits personeller Fragen, hofft Glöckner, dass sein Team weiter an der Effektivität arbeitet. „Wir hatten eigentlich mehr Chancen als Osnabrück und hätten auch unsere Konter besser ausspielen können. Deshalb ist es traurig, dass wir zwei weitere Punkte haben liegen lassen“, blickte der SVW-Coach nochmals auf das Remis gegen den Tabellenzweiten zurück und fordert neben der kompromisslosen Zweikampfführung eine klare Weiterentwicklung. „Wir müssen noch mehr Leichtigkeit ins Offensivspiel reinkriegen. Und im letzten Drittel müssen wir nicht sagen: Der letzte Pass hätten ankommen können, sondern er muss ankommen. Wir wollen das jetzt auch vollenden.“ Am besten mit einer ausgeschlafenen Leistung.

Das nächste Spiel: MSV Duisburg - SV Waldhof, Freitag, 26. November, 19 Uhr. Alle Spiele der 3. Liga live bei MagentaSport

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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